# taz.de -- Rückhalt für Russland-Äußerung: Schwarz-Grün für Gauck
       
       > Die Ankündigung des Bundespräsidenten, entschlossen auf Russland zu
       > reagieren, findet ihre Unterstützer. Er solle sich „nicht zurückhalten“,
       > sagt etwa Katrin Göring-Eckardt.
       
 (IMG) Bild: Gaucks Russland-Äußerungen fielen am Rande der zentralen polnischen Gedenkfeier zum deutschen Überfall auf Polen.
       
       BERLIN dpa | Bundespräsident Joachim Gauck findet zunehmend Rückhalt für
       seine Kritik an Russlands aggressivem Vorgehen gegen die Ukraine.
       
       Die Bundestagsfraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, sagte
       der Thüringischen Landeszeitung (Mittwoch): „Ich bin froh, dass wir einen
       Bundespräsidenten haben, der klare Worte findet. Deshalb haben wir ihn
       gewählt. Er sollte sich auch in einem solchen Fall nicht zurückhalten.“
       
       Unionsfraktionsvize Andreas Schockenhoff (CDU) dankte Gauck ausdrücklich.
       „Wir brauchen eine deutliche Reaktion auf Völkerrechtsverletzungen wie
       jetzt durch Russland“, sagte er der Passauer Neuen Presse (Mittwoch). „Es
       ist unerträglich, wenn die Linkspartei versucht, dem Bundespräsidenten das
       Recht abzusprechen, Position zu beziehen und notwendige Debatten
       anzustoßen. Ein durchsichtiger Versuch, das Amt zu beschädigen.“
       
       Gauck hatte bei der zentralen polnischen Gedenkfeier zum deutschen Überfall
       vor 75 Jahren gesagt, die Geschichte lehre, dass territoriale
       Zugeständnisse den Appetit von Aggressoren nur vergrößerten. Der Westen
       werde entschlossen reagieren. Linkspartei-Chef Bernd Riexinger hatte von
       Gauck [1][mehr Zurückhaltung verlangt] und gesagt: „Es zeugt von wenig
       historischer Sensibilität, wenn ein deutsches Staatsoberhaupt am Jahrestag
       des Weltkriegsausbruchs Öl ins Feuer eines europäischen Konflikts gießt.“
       
       Linke-Vorsitzende Katja Kipping warf Gauck am Mittwoch „Säbelrasseln“ vor.
       „Ich erwarte Besonnenheit und nicht weitere Beiträge zur öffentlichen
       Mobilmachung“ sagte sie im Deutschlandfunk. „Die Aussage, wir werden die
       Verteidigungsbereitschaft den neuen Umständen anpassen, ist mindestens
       Säbelrasseln.“ Gauck sei mit der Rede komplett aus seiner Rolle als
       Präsident gefallen. „Wenn Putin zündelt, muss der deutsche Bundespräsident
       nicht noch Öl ins Feuer gießen.“
       
       3 Sep 2014
       
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