# taz.de -- Gerd Müller legt sich mit Konzern an: Minister gegen Shell
       
       > Der Entwicklungsressortchef Gerd Müller ruft zum Boykott des
       > Energiemultis auf. Kritik übt der CSU-Mann aber auch am
       > Sportartikelhersteller Adidas.
       
 (IMG) Bild: Ölverschmutzung im Nigerdelta
       
       BERLIN [1][//+:http://onlinetaz.hal.taz.de/http://+]taz | Ungewöhnlich,
       dass ein Bundesminister dazu aufruft, einen international agierenden
       Konzern mit Sitz in den Niederlanden zu ächten.
       
       Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) legte sich in der FAZ gleich mit
       mehreren Branchen an. „Ich war vor Kurzem in Nigeria. Wenn Sie in das
       Nigerdelta gehen und dort den Standard der Ölförderung sehen, würde keiner
       von Ihnen an der Tankstelle der Ölfirma, die dort fördert, tanken“, sagte
       Müller – und forderte damit indirekt auf, Tankstellen von Shell zu meiden.
       
       Die Ölförderung durch Shell hat in Nigeria zu einer ökologischen
       Katastrophe geführt, auch Exxon-Mobil, Chevron, Agip und Total sind in dem
       westafrikanischen Land engagiert.
       
       Müller ging auch die globale Textilindustrie scharf an. Ohne den Namen zu
       nennen, attackiert er Adidas, den Hersteller des Trikots der
       Fußball-Nationalelf. Im Verkauf koste das Shirt 84 Euro. „Davon bekommt die
       Näherin in Bangladesch 15 Cent“, sagte Müller.
       
       Westliche Konzerne beuteten in Asien und Afrika viele Mitarbeiter aus. NGOs
       beobachten den Kurs des Ministers mit Skepsis: Sie könne „noch keinen
       konsequent menschenrechtsbasierten Ansatz“ in Müllers Politik erkennen,
       sagte Marita Wiggerthale von Oxfam.
       
       10 Sep 2014
       
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