# taz.de -- Tote bei Angriffen in Afghanistan: Taliban sorgen für Unruhe
       
       > Bei Gefechten in Afghanistan sollen mehr als 100 Menschen getötet worden
       > sein. Ein Sicherheitsabkommen mit den USA könnte binnen weniger Tage
       > unterzeichnet werden.
       
 (IMG) Bild: Nachfolger von Hamid Karsai: Aschraf Ghani.
       
       GHASNI/NEW YORK rtr/afp | Bei Angriffen der radikalislamischen Taliban in
       Afghanistan sind nach Behördenangaben in den vergangenen Tagen mehr als 100
       Menschen getötet worden. Hunderte der Extremisten hätten einen Bezirk in
       der Provinz Ghasni unweit der Hauptstadt Kabul gestürmt, sagte der
       stellvertretende Provinzgouverneur Ahmadullah Ahmadi am Freitag.
       
       Die Taliban enthaupteten demnach auch 15 Menschen. Behördenvertretern
       zufolge hat die Provinzregierung den Kontakt zur Polizei im Bezirk
       Adschrestan im Westen verloren. Man habe die Zentralregierung in Kabul um
       Verstärkung gebeten, erklärte Ahmadi. Diese sei bislang nicht eingetroffen.
       
       Kurz vor dem Abzug der letzten internationalen Kampfeinheiten wird in
       Afghanistan gerade eine Einheitsregierung gebildet. Darauf hatten sich die
       beiden Präsidentschaftskandidaten Abdullah Abdullah und Aschraf Ghani
       geeinigt. Neues Staatsoberhaupt wird Ghani, der Hamid Karsai ablöst. Die
       Taliban erkennen die Regierung nicht an, weil sie sie als Marionette ihres
       Erzfeindes USA betrachten.
       
       Die USA erwarten indes nach Angaben eines Diplomaten binnen weniger Tage
       die Unterzeichnung eines seit langem geplanten Sicherheitsabkommens mit
       Afghanistan. Das Abkommen werde von allen Seiten als fertig ausgehandelt
       angesehen, sagte ein Vertreter des US-Außenministeriums am Mittwoch
       (Ortszeit) in New York. Washington gehe daher davon aus, dass der Vertrag
       innerhalb weniger Tage nach dem Amtsantritt Ghanis in der kommenden Woche
       unterzeichnet werde.
       
       Das Sicherheitsabkommen, das die Bedingungen für US-Soldaten in Afghanistan
       nach dem Abzug der internationalen Kampftruppen regeln soll, wurde bereits
       vor Monaten ausgehandelt. Karsai lehnte eine Unterzeichnung jedoch mit der
       Begründung ab, diese Aufgabe seinem Nachfolger überlassen zu wollen.
       
       Das Abkommen mit den USA soll als Vorlage für Vereinbarungen auch mit
       anderen in Afghanistan präsenten Ländern dienen, unter anderem für
       Deutschland. Zum Jahresende sollen die letzten Isaf-Kampftruppen nach 13
       Jahren aus Afghanistan abziehen. Folgen soll eine Ausbildungs- und
       Unterstützungsmission für die afghanischen Sicherheitskräfte, an der sich
       auch Deutschland beteiligen will.
       
       26 Sep 2014
       
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