# taz.de -- Epidemie in Westafrika: Die Hoffnung heißt TKM-Ebola
       
       > Die Produktion eines Arzneimittels gegen Ebola hat begonnen. In den USA
       > gibt es bei der Behandlung von Patienten Fortschritte. In Deutschland
       > fehlen Helfer.
       
 (IMG) Bild: Ein an Ebola Erkrankter in Sierra Leone.
       
       BERLIN rtr/dpa | Das kanadische Unternehmen Tekmira Pharmaceuticals hat mit
       der Produktion eines Arzneimittels gegen Ebola begonnen. Das neue
       Medikament TKM-Ebola, das in der Erprobungsphase ist, solle bis Anfang
       Dezember verfügbar sein, teilte die Firma am Dienstag mit. Es werde aber
       nur im begrenztem Umfang hergestellt.
       
       Bisher gibt es gegen die Viruserkrankung, an der vor allem in Westafrika
       mehr als 4.500 Menschen gestorben sind, kein zugelassenes Medikament. Die
       Aufsichtsbehörden in den USA und Kanada genehmigten aber im September den
       Einsatz von TKM-Ebola bei Infizierten und Verdachtsfällen.
       
       Unterdessen gibt es bei der Behandlung von Ebola-Patienten in den USA
       Fortschritte. Eine Krankenschwester, die sich mit dem Virus bei der
       Behandlung eines infizierten Liberianers in Dallas angesteckt hatte, sei
       inzwischen in guter Verfassung, teilten die National Institutes of Health
       mit. Ein Kameramann, der für den Sender NBC arbeitet, soll nach Angaben
       seiner Klinik in Nebraska bereits am Mittwoch entlassen werden. Er trage
       das Virus nicht mehr in sich.
       
       Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat indes die zu geringe Bewerberzahl für den
       Einsatz von Freiwilligen im Kampf gegen Ebola in Westafrika beklagt. Wie
       die Zeitung Die Welt unter Berufung auf Angaben des DRK berichtete,
       meldeten sich bislang 483 Menschen für die Arbeit in zwei
       Behandlungszentren des DRK in Sierra Leone und Liberia. Von diesen seien
       196 grundsätzlich geeignet, darunter 82 Ärzte.
       
       Diese Zahl reiche aber „bei weitem nicht aus, um die Kliniken über Monate
       hinweg zu betreiben“, sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters der Zeitung. Zudem
       sei geplant, das Personal alle vier Wochen auszutauschen. Die Verhältnisse
       vor Ort beschrieb Seiters als „katastrophal“. In den am stärksten von Ebola
       betroffenen Ländern Sierra Leone, Liberia und Guinea sei die
       Gesundheitsversorgung „praktisch zusammengebrochen“. Er rief daher
       eindringlich zu Spenden auf.
       
       In Sierra Leone betreibt das DRK ab sofort in der Provinzhauptstadt Kenema
       ein Behandlungszentrum, das von derzeit 20 auf bis zu hundert Betten
       erweitert werden soll, wie die Welt berichtete. In der liberianischen
       Hauptstadt Monrovia wird das DRK mit Unterstützung der Bundeswehr ab Mitte
       November ein Behandlungszentrum übernehmen, das derzeit von der
       Weltgesundheitsorganisation (WHO) umgebaut wird. Auch hier sollen bis zu
       hundert Ebola-Kranke versorgt werden
       
       22 Oct 2014
       
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