# taz.de -- Bürgerkrieg im Jemen: US-Drohnenangriffe gegen Al-Kaida
       
       > Die Kämpfe zwischen schiitischen Huthis und der Terrororganisation
       > Al-Kaida dauern an. Im Süden des Landes werden mindestens 250 Menschen
       > getötet.
       
 (IMG) Bild: Huthi-Rebell schaut auf Drohnen-Graffito
       
       SANAA/RADAA ap/dpa | Bei Kämpfen in der jemenitischen Provinz Al-Baida sind
       in den vergangenen drei Tagen mindestens 250 Menschen getötet worden. Das
       teilten jemenitische Sicherheitsbehörden mit. Kämpfer des dortigen
       Kifa-Stammes hätten am Montag schließlich schiitische Huthi-Rebellen aus
       einem Viertel der Stadt Radaa vertrieben.
       
       Die Huthis sollen Verbindungen zum Iran haben und hatten im September die
       Kontrolle über die Hauptstadt Sanaa übernommen. Anschließend bekämpften sie
       Stammesverbände und den jemenitischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida.
       Auch ein Friedensabkommen zwischen der Regierung und den Rebellen konnte
       die Gefechte nicht beenden.
       
       Erneut sollen US-Drohnen die Huthi-Rebellen bei Kämpfen gegen die
       Terrororganisation Al-Kaida unterstützt haben. Ein entsprechender
       Luftangriff habe am Montag Stellungen der Kaida nahe stehenden
       Stammeskämpfer in der südjemenitischen Provinz Al-Baida getroffen,
       berichtete ein unabhängiger Stammesangehöriger. Bereits am Sonntag hatten
       US-Drohnen nach Angaben der jemenitischen Nachrichtenseite Al-Masdar Online
       Angriffe auf eine Al-Kaida-Bastion in der seit Tagen umkämpften Region Kifa
       nahe der Stadt Radaa geflogen.
       
       Demnach habe es „intensive Luftschläge“ von vermutlich amerikanischer Seite
       gegeben, sagte ein örtliches Stammesmitglied zu Al-Masdar Online. Daraufhin
       hätten die Kaida-Anhänger den Berg aufgeben müssen. Im Anschluss an das
       Bombardement hätten Huthi-Rebellen die Kaida-Stellung erobert, berichtete
       Al-Masdar Online. Nach anderen Angaben dauerten die Kämpfe am Montag an.
       Dschihadisten hätten dabei seit Sonntag mindestens 30 Huthis getötet, sagte
       ein Stammesangehöriger.
       
       Die sunnitischen Stämme der Region stehen zwischen beiden Fronten. Am
       Samstag hatte sich ein Bündnis mehrerer Hundert Stammeskämpfer gegründet,
       das zwar gegen die Huthis vorgehen, sich nach eigenen Angaben aber nicht
       mit Al-Kaida verbünden will. Nach Medienberichten kämpften in der
       Vergangenheit sunnitische Stämme sowohl auf Seiten der Huthis wie auch der
       Dschihadisten.
       
       Seit zwei Wochen gibt es zwischen allen Beteiligten schwere Kämpfe, nachdem
       Huthis mehrere Städte südlich der von ihnen kontrollierten Hauptstadt Sanaa
       eingenommen hatten. Die Huthis kontrollieren seit rund fünf Wochen Sanaa
       und versuchen, Einfluss auf die Regierungsgeschäfte zu nehmen. Das
       jemenitische Militär stellt sich den Aufständischen kaum entgegen.
       
       27 Oct 2014
       
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