# taz.de -- Selbstmordattentat in Pakistan: Über 40 Tote in Lahore
       
       > An einem pakistanisch-indischen Grenzübergang reißt ein Attentäter
       > Dutzende Menschen in den Tod. Taliban bekennen sich zu dem Anschlag.
       
 (IMG) Bild: Einwohner von Lahore versammeln sich um die aufgebahrten Opfer des Anschlags.
       
       LAHORE dpa | Beim schwersten Anschlag seit Monaten sind an der Grenze
       Pakistans zu Indien mindestens 49 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 100
       Menschen wurden zudem verletzt, als sich ein Selbstmordattentäter am
       Sonntag inmitten einer Menschenmenge in der Nähe der pakistanischen Stadt
       Lahore in die Luft sprengte. Unter den Opfern waren auch Frauen und Kinder.
       
       Am Ort des Attentats hatten sich Tausende Menschen versammelt, um einer
       allabendlichen Fahnen-Zeremonie beizuwohnen. Bei dem Selbstmordattentäter
       soll es sich laut Polizei um einen Jugendlichen gehandelt haben, der einen
       Sprengsatz am Körper trug. Auf Fernsehbildern waren zahlreiche Krankenwagen
       zu sehen, die Verletzte in Kliniken nach Lahore, in die Hauptstadt der
       Provinz Punjab, brachten.
       
       In einem Krankenhaus in Lahore waren die Leichen zahlreicher Opfer zu
       sehen. Die Körper waren von weißen Laken bedeckt. Um die Toten versammelten
       sich viele Menschen, offensichtlich auf der Suche nach Bekannten und
       Angehörigen.
       
       Die sunnitische Jamaat ul Ahrar, eine Gruppierung der pakistanischen
       Taliban mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida, bekannte sich zu dem
       Attentat. „Es war unser Werk“, sagte der Sprecher der Gruppe, Ehsanullah
       Ehsan, in einer Mitteilung. Gleichzeitig kündigte er neue Anschläge an:
       „Wir werden auch weiterhin Ungläubige ins Visier nehmen.“
       
       Das Attentat ereignete sich trotz einer erhöhten Sicherheitsstufe in
       Pakistan, wo derzeit der schiitische Trauermonat Muharram begangen wird.
       Unter den Toten sollen mindestens zwei Beamte der Grenztruppe Rangers sein,
       die auch Polizeiaufgaben wahrnimmt.
       
       Es war der blutigste Anschlag, seit die pakistanische Armee Mitte Juni eine
       Offensive gegen Islamisten in den Stammesregionen im Grenzgebiet zu
       Afghanistan gestartet hat. Nach Militärangaben wurden seither mehr als 1100
       Extremisten getötet.
       
       2 Nov 2014
       
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