# taz.de -- Gewalt in Jerusalem: Erneut Krawalle auf dem Tempelberg
       
       > Maskierte warfen Mittwochfrüh Steine auf Polizisten, während jüdische
       > Aktivisten versuchten, auf den Berg zu gelangen. Amnesty wirft Israel
       > Kriegsverbrechen vor.
       
 (IMG) Bild: Immer wieder Stein des Anstoßes: der Tempelberg in Jersualem (Archivbild vom 7.12.2013)
       
       JERUSALEM dpa/ap | Auf dem Tempelberg ist es am Mittwoch erneut zu
       Ausschreitungen gekommen. Nahe eines Eingangs zum Gelände hätten maskierte
       Männer Steine auf israelische Polizeibeamte geworfen, sagte Polizeisprecher
       Micky Rosenfeld. Nach Beruhigung der Lage sei der Tempelberg für Besucher
       geöffnet.
       
       Jerusalem erlebt seit Wochen vermehrte Spannungen. Am vergangenen Mittwoch
       wurde der Tempelberg-Aktivist Jehuda Glick mutmaßlich von einem militanten
       Palästinenser angeschossen. Glick setzt sich dafür ein, den Tempelberg
       unter jüdische Verwaltung zu stellen und auch Juden auf dem Berg beten zu
       lassen. Am Mittwoch hätten auch jüdische Aktivisten versucht, auf den
       Tempelberg zu gelangen, berichtete die Nachrichtenseite Times of Israel.
       
       Unterdessen hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International Israel
       vorgeworfen, im jüngsten Gazakonflikt im Sommer Kriegsverbrechen begangen
       zu haben. Das Land habe bei Angriffen auf Familienhäuser im dicht
       besiedelten Gazastreifen „hartherzige Gleichgültigkeit“ an den Tag gelegt,
       kritisierte Amnesty in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht.
       
       Das israelische Außenministerium wies die Erkenntnisse des Berichts zurück.
       Die Menschenrechtsorganisation ignoriere „dokumentierte Kriegsverbrechen,
       die von der Hamas verübt wurden“, hieß es.
       
       Bei dem 50-tägigen Krieg waren zwischen Anfang Juli und Ende August mehr
       als 2100 Palästinenser ums Leben gekommen, die meisten davon Zivilisten.
       Auf israelischer Seite starben 72 Menschen, darunter 66 Soldaten.
       
       Der israelische Militäreinsatz im Gazastreifen begann, nachdem die
       Raketenangriffe von der im palästinensischen Küstenstreifen herrschenden
       Hamas zugenommen hatten. Israel nahm nach der Entführung und Ermordung
       dreier israelischer Teenager zudem Dutzende Hamas-Aktivisten im
       Westjordanland fest.
       
       5 Nov 2014
       
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