# taz.de -- Russische Teilrepublik Tschetschenien: Tote bei schwerem Gefecht in Grosny
       
       > Nach vergleichsweise ruhigen Jahren hallt wieder Gewehrfeuer durch
       > Tschetscheniens Hauptstadt Grosny. Mindestens 19 Menschen wurden getötet.
       
 (IMG) Bild: In Flammen: das Verlagshaus in Grosny, in dem sich die Angreifer verschanzten.
       
       GROSNY ap | Kurz vor der Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur
       Lage der Nation ist es in der Teilrepublik Tschetschenien zu heftigen
       Feuergefechten gekommen. Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen
       zwischen Sicherheitskräften und Aufständischen in der zuletzt relativ
       ruhigen Hauptstadt Grosny wurden am Donnerstag mindestens 19 Menschen
       getötet. Zehn der Toten waren nach Angaben des Nationalen
       Anti-Terror-Komitees in Moskau Polizisten, neun islamistische Extremisten.
       
       Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow erklärte, dass der Angriff
       der Aufständischen erfolgreich zurückgeschlagen sei und alle Kämpfe beendet
       seien. In der Nacht waren rund 15 Extremisten in drei Wagen nach Grosny
       gefahren und hatten an einer Straßensperre drei Verkehrspolizisten
       erschossen. Anschließend hätten sich einige von ihnen in einem Verlagshaus
       verschanzt, andere in einer nahe gelegenen Schule, erklärte das
       Anti-Terror-Komitee. Das Verlagsgebäude ging schließlich in Flammen auf.
       
       Der Nordkaukasus gilt seit Jahrzehnten als Unruhegebiet, durch die mit
       harter Hand umgesetzten Sicherheitsmaßnahmen des Kreml-treuen Kadyrow blieb
       Grosny aber in den vergangenen Jahren von größerer Gewalt verschont.
       Allerdings sprengte sich erst im Oktober zu Kadyrows Geburtstag ein
       Selbstmordattentäter vor einem Konzerthaus in die Luft und tötete fünf
       Polizisten.
       
       Putin sagte in seiner Rede zur Lage der Nation, während der die Kämpfe noch
       andauerten, er sei zuversichtlich, dass die Sicherheitskräfte in Grosny die
       Lage unter Kontrolle bringen würden. Er deutete an, dass die Rebellen Hilfe
       aus dem Ausland erhalten hätten.
       
       Kadyrow erklärte bereits am Morgen auf Twitter, dass die Lage unter
       Kontrolle sei, warnte die Bewohner Grosnys aber davor, nach draußen zu
       gehen. Am Nachmittag gab er bekannt, dass die Kämpfer besiegt und neun von
       ihnen getötet worden seien.
       
       Eine Webseite militanter Gruppen im Nordkaukasus veröffentlichte ein
       Bekennervideo. Ein Mann erklärte darin, der Angriff sei im Auftrag des
       Islamistenführers Aslan Bjutukajew durchgeführt worden.
       
       4 Dec 2014
       
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