# taz.de -- Veröffentlichung von CIA-Bericht: US-Bürger finden Folter gerechtfertigt
       
       > Der US-Geheimdienst steht wegen Quälereien wie Waterboarding weltweit in
       > der Kritik. In den USA sieht die Bewertung der Verhörmethoden jedoch
       > anders aus.
       
 (IMG) Bild: Zum Wohle des eigenen Landes wird von Amerikanern viel gerechtfertigt.
       
       WASHINGTON dpa/taz | Eine Mehrheit der US-Bürger befürwortet einer Umfrage
       zufolge die „erweiterten Verhörtechniken“ des Geheimdienstes CIA im Kampf
       gegen den internationalen Terrorismus. Zu diesem Schluss kam eine am Montag
       veröffentlichte Umfrage des [1][Pew Research Center].
       
       Bei der Befragung von 1001 Amerikanern gaben 51 Prozent an, die harschen
       Methoden wie Waterboarding seien gerechtfertigt. 29 Prozent sagten, sie
       seien übertrieben, während 20 Prozent keine Meinung dazu hatten. Außerdem
       waren 56 Prozent der Meinung, man habe dadurch wichtige Erkenntnisse
       erhalten, die dazu beitrugen, weitere Terroranschläge zu verhindern. 28
       Prozent meinten, dies sei nicht der Fall gewesen.
       
       Vor allem Anhänger der Repbulikanischen Partei fanden die Maßnahmen laut
       Pew Research Center in Ordnung, 76 Prozent konnten nichts Schlimmes daran
       finden. Bei Anhängern der Demokraten waren nur 46 Prozent dieser Meinung.
       
       Außerdem fragte das Institut nach der Sinnhaftigkeit der Veröffentlichung
       des [2][Berichts des US-Senats] über die Verhörmethoden. Diese fanden 43
       Prozent der Befragten eine falsche Entscheidung, während 42 Prozent
       angaben, die Veröffentlichung sei richtig gewesen. Der Report umfasst 6.000
       Seiten, gut 500 davon wurden [3][veröffentlicht].
       
       Laut diesem Bericht gehörten zu den angewendeten Methoden unter anderem
       Waterboarding (simuliertes Ertränken) und der Zwang, in schmerzhafter
       Stellung auszuharren. Kritiker sprechen bei den zwischen 2002 und 2009
       eingesetzten Methoden von Folter, viele verlangen eine strafrechtliche
       Verfolgung vom dem damaligen Präsidenten George W. Bush und seinem Vize
       Dick Cheney.
       
       Cheney hatte sich nach der Veröffentlichung des Berichts mehrfach geäußert
       und die Folter gerechtfertigt. Der Bericht, befand er, sei „voller
       Scheiße“. Die Demokratin Diane Feinstein, die dem Senatsausschuss vorsitzt,
       [4][twitterte] daraufhin unter dem Hashtag [5][#ReadTheReport] Dutzende
       Fakten aus dem 525-Seiten-Dokument.
       
       16 Dec 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.people-press.org/2014/12/15/about-half-see-cia-interrogation-methods-as-justified/
 (DIR) [2] /Details-aus-dem-CIA-Folterbericht/!151062/
 (DIR) [3] http://www.intelligence.senate.gov/study2014.html
 (DIR) [4] http://twitter.com/SenFeinstein
 (DIR) [5] http://twitter.com/hashtag/ReadTheReport?src=hash
       
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