# taz.de -- Überkonfessionelle Organisation: 100 Millionen Christen verfolgt
       
       > Das Hilfswerk „Open Doors“ hat die 50 Länder aufgelistet, in denen
       > Christen am stärksten unter Verfolgung leiden. Demnach ist es in
       > Nordkorea am schlimmsten.
       
 (IMG) Bild: Der Christen-Verfolgungsindex von Open Doors
       
       KELKHEIM kna | Die Verfolgung von Christen hat nach Angaben des Hilfswerks
       Open Doors im vergangenen Jahr besonders im Nahen Osten zugenommen. Nach
       dem am Mittwoch in Kelkheim veröffentlichten [1][Weltverfolgungsindex 2015]
       setzten gewaltsame Übergriffe und eine zunehmende Islamisierung christliche
       Minderheiten besonders im Irak und in Syrien unter Druck.
       
       Von den 1,8 Millionen Christen aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg lebten
       derzeit nur noch 1,1 Millionen in Syrien, viele davon als Flüchtlinge im
       eigenen Land. Auch in Teilen des Irak seien Christen und Angehörige anderer
       religiöser Minderheiten durch den sogenannten „Islamischen Staat“
       vertrieben worden.
       
       Am stärksten von Verfolgung betroffen sind jedoch laut der Rangliste des
       Hilfswerks von 50 Ländern wie bereits in den vergangenen Jahren Christen in
       Nordkorea. Rund 70.000 von ihnen seien in Arbeitslagern eingesperrt,
       berichtet Open Doors. Die überkonfessionelle Hilfsorganisation schätzt die
       Zahl der verfolgten Christen auf mehr als 100 Millionen weltweit.
       
       Auch in afrikanischen Ländern hat sich die Situation von Christen deutlich
       verschlechtert. So sind neben Somalia auch Sudan, Eritrea und Nigeria unter
       den ersten zehn Ländern des Weltverfolgungsindex vertreten. Besonders in
       Nigeria litten Christen angesichts der für Februar geplanten Wahlen unter
       einem Klima der Gewalt und der Verfolgung durch die islamistische
       Gruppierung Boko Haram.
       
       In der Rangliste folgen auf Nordkorea die Staaten Somalia, Irak, Syrien,
       Afghanistan, Sudan, Iran, Pakistan, Eritrea und Nigeria. Dabei rückt der
       Iran, 2014 noch an neunter Stelle, auf Platz sieben vor. Neu unter den
       ersten zehn Ländern sind der Sudan, Eritrea und Nigeria, nicht mehr
       darunter sind Saudi-Arabien, Malediven und Jemen. Den größten Sprung auf
       dem Weltverfolgungsindex macht Kenia – von Platz 43 auf Platz 19. Neu auf
       der Rangliste ist nach dreijähriger Abwesenheit die Türkei an 41. Stelle.
       
       7 Jan 2015
       
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 (DIR) [1] http://opendoors.epaper.pro/weltverfolgungsindex/2015/#/0
       
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