# taz.de -- Nach der zweiten Folge ist Schluss: Aus für Erfurter „Tatort“
       
       > Vor 14 Monaten war das junge „Tatort“-Team aus Erfurt erstmals auf dem
       > Bildschirm zu sehen. Nun verabschieden sich zwei Schauspieler des
       > Ermittlertrios.
       
 (IMG) Bild: Neue Pläne für einen Erfurter „Tatort“ gebe es nicht, sagte eine Sendersprecherin
       
       LEIPZIG / ERFURT dpa | Nach nur zwei Folgen verschwindet der Erfurter
       „Tatort“ von der Bildfläche. Zwei der drei Hauptdarsteller, Friedrich Mücke
       (33) und Alina Levshin (30), haben entschieden, sich von ihrer Rolle in der
       ARD-Krimireihe zu verabschieden. Das teilte der Mitteldeutsche Rundfunk am
       Mittwoch in Leipzig mit. Zuvor hatte die Bild-Zeitung über das Aus
       berichtet. Die beiden Schauspieler äußerten sich nur zurückhaltend über
       ihren Ausstieg.
       
       Die Gründe seien intern und sollten nicht in der Öffentlichkeit diskutiert
       werden, ließ Levshin durch ihre Agentur verlautbaren. Sie hatte in einem
       Interview der Deutschen Presse-Agentur im Dezember gesagt: „Ich glaube, die
       Zeiten, in denen für einen Schauspieler mit dieser Rolle ein Rentenanspruch
       verbunden ist, sind lange vorbei. Daher denke ich von Produktion zu
       Produktion, von Rolle zu Rolle. Das Paket muss stimmen, da ist der „Tatort“
       keine Ausnahme.“
       
       „Wir bedauern das sehr, auch wenn wir die Entscheidung der Schauspieler
       natürlich respektieren“, erklärte der MDR. „Damit verabschieden wir uns
       nicht nur von wunderbaren Schauspielerpersönlichkeiten, sondern in der
       Folge auch von der Idee des Erfurter Ermittlertrios.“ Die Erfurter Episoden
       waren bei vielen Kritikern und Zuschauern auf wenig Begeisterung gestoßen.
       Beim ersten Fall waren aufgesetzte Coolness und die jugendliche Sprache zum
       Vorwurf gemacht worden, beim zweiten Fall eine schwache Geschichte.
       
       Neue Pläne für einen Erfurt-„Tatort“ gebe es nicht, sagte eine
       Sendersprecherin. Trotzdem sei man in Thüringen weiter präsent: Nora
       Tschirner und Christian Ulmen, deren Einsatz vor zwei Jahren eigentlich als
       einmaliges „Tatort“-Event geplant war, sollen 2015 ihren dritten Fall in
       Weimar lösen.
       
       ## Nicht der richtige Zeitpunkt
       
       Mücke und Levhsin ermittelten seit November 2013 zweimal als Henry Funck
       und Johanna Grewel in Erfurt. Zusammen mit Benjamin Kramme (Kommissar Maik
       Schaffert) bildeten sie das jüngste Ermittlertrio im „Tatort“-Reigen. Beide
       Episoden, „Kalter Engel“ und „Der Maulwurf“, kamen bei der Kritik
       allerdings nicht gut an.
       
       Mücke erklärte laut seiner Agentur: „Als Kommissar im Tatort zu ermitteln,
       war eine tolle und wichtige Erfahrung für mich. Es war allerdings nicht der
       richtige Zeitpunkt: Ich habe gemerkt, dass diese Reihenrolle nicht zu
       meiner jetzigen beruflichen Lebensphase passt.“ Er wolle sich
       darstellerisch in ganz unterschiedlichen Facetten ausloten und ausleben.
       
       Mit dem frühen Aus für die Erfurter Ermittler kommt noch einmal neue
       Bewegung in das „Tatort“-Karussell, das sich auch 2015 munter dreht. Auch
       das Leipziger Team Saalfeld/Keppler (Simone Thomalla und Martin Wuttke)
       tritt ab, ebenso wie Joachim Król als Kommissar Frank Steier. Dafür schickt
       der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) Meret Becker und Mark Waschke als
       neues Berlin-Duo Nina Rubin und Robert Karow auf Verbrecherjagd. Zudem gibt
       es neue Ermittler in Frankfurt/Main sowie den ersten Franken-"Tatort aus
       Nürnberg.
       
       Ein schneller Abgang ist in der „Tatort“-Geschichte übrigens keine
       Seltenheit. Rund 30 Ermittler verabschiedeten sich seit den frühen 70er
       Jahren nach ein oder zwei Fällen, darunter auch Christoph Waltz als
       Inspektor Passini im Wiener „Tatort“.
       
       7 Jan 2015
       
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