# taz.de -- Anschläge in Ägypten: Explosionen in Kairo und Alexandria
       
       > Bei einem Bombenanschlag in Alexandria ist am Dienstag ein Mensch getötet
       > worden. Auch in Kairo fanden Sicherheitskräfte Sprengsätze.
       
 (IMG) Bild: In der Kairoer Innenstadt nach dem Anschlag.
       
       ALEXANDRIA dpa | Bei einem Bombenanschlag im nordägyptischen Alexandria ist
       am Dienstag ein Mensch ums Leben gekommen. Zwei weitere seien verletzt
       worden, sagte ein Sicherheitsbeamter. Die Bombe sei am Straßenrand vor
       einem Krankenhaus westlich von Alexandria platziert worden.
       
       Bei einem weiteren Angriff schleuderte ein Unbekannter einen
       Molotov-Cocktail auf eine Straßenbahn im Zentrum von Alexandria. Die Bahn
       sei komplett ausgebrannt, berichtete die Polizei. Über Verletzte war
       zunächst nichts bekannt.
       
       Die Polizei griff – nach eigenen Angaben – einen 26 Jahre alten Anhänger
       der Muslimbrüder als mutmaßlichen Täter auf. Die Bruderschaft wird seit dem
       Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Sommer 2013 als
       Terrorgruppe eingestuft und immer wieder für Anschläge verantwortlich
       gemacht.
       
       Auch im Zentrum Kairos ist am Dienstag eine Bombe explodiert. Es habe eine
       ohrenbetäubende Explosion in der Nähe eines belebten Platzes gegeben, sagte
       der Sicherheitschef der ägyptischen Hauptstadt der Nachrichtenagentur Mena.
       Es sei aber niemand verletzt worden.
       
       Am Flughafen von Kairo entdeckte die Polizei nach Angaben aus
       Sicherheitskreise außerdem in verschiedenen Terminals zwei Sprengsätze. Die
       Bomben seien in der Nähe der Abflughalle gefunden worden. Die Kontrollen
       seien verschärft worden. Festnahmen habe es zunächst nicht gegeben.
       
       ## Einschüchterung von Journalisten
       
       Militante Islamisten haben bereits zahlreiche Anschläge auf Polizisten und
       Soldaten verübt, seit die Armee im Juli 2013 den von der Muslimbruderschaft
       unterstützten Präsidenten Mohammed Mursi gestürzt hat. Erst in der
       vergangenen Woche waren auf der Halbinsel Sinai mehr als 30
       Sicherheitskräfte getötet worden. Zu den Attentaten bekannte sich ein
       Ableger der radikalislamischen Miliz Islamischer Staat (IS). Die IS-Miliz
       kontrolliert weite Teile des Iraks und Syriens und hat dort ein Kalifat
       ausgerufen.
       
       Inzwischen werden aber auch aus anderen Teilen Ägyptens wiederholt
       Anschläge gemeldet. Immer wieder findet die Polizei in Kairo selbstgebaute
       Sprengsätze, die in Autos und auf öffentlichen Plätzen versteckt wurden.
       
       Die Führung von Präsident Abdel Fattah al-Sissi, der als damaliger
       Armeechef den Sturz Mursis betrieben hatte, geht massiv gegen die
       Muslimbruderschaft vor. So wurden am Montag 183 Unterstützer der Islamisten
       zum Tode verurteilt, was beim Auswärtigen Amt in Berlin Kritik und große
       Besorgnis auslöste.
       
       Aber auch Medienvertreter müssen in Ägypten mit Repressalien rechnen. So
       wurden im Juni drei Journalisten wegen Unterstützung einer
       Terror-Organisation zu sieben bis zehn Jahren Haft verurteilt. Als
       Terror-Organisation wird die Muslimbruderschaft tituliert.
       
       Der in Katar ansässige Fernsehsender Al-Dschasira teilte mit, sein
       Mitarbeiter Mohammed Fahmy könne schon bald freigelassen werden. Sein
       Kollege Peter Greste war bereits am Sonntag freigekommen. Der dritte
       Journalist, Baher Mohammed, sitze immer noch in Kairo im Gefängnis, teilte
       Al-Dschasira mit.
       
       3 Feb 2015
       
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