# taz.de -- Nach Pegida–Aufmarsch in Dresden: Protestlager wird geräumt
       
       > Das Flüchtlingscamp vor der Semperoper wird seit Dienstag abgebaut. Am
       > Vorabend hatten Rechtsextreme nach einer Pegida-Demo versucht, das
       > Zeltlager anzugreifen.
       
 (IMG) Bild: Mit Zelten und Plakaten: Protestlager von Flüchtlingen in Dresden.
       
       DRESDEN dpa | Das Protestlager von Flüchtlingen und ihren Unterstützern vor
       der Dresdner Semperoper wird seit Dienstagmorgen geräumt. „Die
       Camp-Bewohner bauen momentan alles ab“, sagte ein Sprecher der
       Demonstranten. Zuvor hatte das Verwaltungsgericht Dresden die Einsprüche
       der Organisatoren gegen die Räumungsverfügung abgelehnt. Die Stadt Dresden
       hatte am Montag Auflagen erlassen, wonach Zelte, Utensilien und Toiletten
       des Camps abgebaut werden sollten. Das Camp war am Samstagabend errichtet
       worden. Nach Angaben eines Unterstützers aus dem Camp hielten sich dort am
       Dienstagmorgen rund 70 Menschen auf, ein Polizist hatte in der Nacht von
       etwa 40 Personen gesprochen.
       
       Am Montagabend hatten Rechtsextreme nach einer Pegida-Demonstration
       versucht, das Protestlager zu attackieren. Die Polizei ging dazwischen und
       konnte sie daran hindern. Von Verletzten war zunächst nichts bekannt, wie
       ein Polizeisprecher in der Nacht zum Dienstag berichtete.
       
       Rund 6000 Anhänger der islamkritischen Pegida-Bewegung waren am Montagabend
       durch Dresden gezogen. Nach Ende der Kundgebung strömten etwa 100 Menschen
       zu dem Camp. Während etwa zwei Dutzend davon den Platz zu stürmen
       versuchten, forderten andere verbal die Räumung des Protestlagers. Am Rande
       kam es zu Rangeleien. Die Polizei war unter anderem mit Beamten zu Pferd im
       Einsatz und riegelte den Theaterplatz später mit Fahrzeugen ab.
       
       Auch in Leipzig gingen Anhänger des Pegida-Ablegers auf die Straße. Am
       Rande seien fünf Legida-Sympathisanten von vermummten, schwarz gekleideten
       Männern angegriffen worden, berichtete die Polizei. Diese hätten sie
       geschlagen, zu Boden getreten und ihnen Reizgas ins Gesicht gesprüht. Die
       fünf Legida-Protestler wurden ambulant behandelt. Insgesamt sprachen die
       Ermittler aber vom bislang wahrscheinlich friedlichsten
       Demonstrationsabend.
       
       Trotz Verbots versammelten sich auch in der belgischen Hafenstadt Antwerpen
       am Montagabend etwa hundert Pegida-Anhänger. Die Polizei umringte die
       Demonstranten nach einem Bericht der belgischen Nachrichtenagentur Belga.
       Einige Menschen wurden festgenommen. Die Stadtverwaltung hatte die
       Demonstration als zu gefährlich verboten. In Belgien gilt die zweithöchste
       Terrorwarnstufe. Fahnder verhinderten im Januar nach Behördenangaben einen
       größeren Anschlag islamistischer Extremisten.
       
       3 Mar 2015
       
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