# taz.de -- Tarifkonflikt bei der Bahn: Lokführer streiken wieder
       
       > Im Tarifstreit mit der Bahn setzen die Lokführer erneut auf Streik. Der
       > Ausstand beginnt im Güterverkehr. Ab Mittwoch trifft es dann auch die
       > Fahrgäste.
       
 (IMG) Bild: Zuerst trifft es den Güterverkehr.
       
       FRANKFURT AM MAIN/BERLIN dpa/rtr | Bahnreisende müssen sich in den nächsten
       Tagen wieder auf Verspätungen und Stillstand einstellen. Die Lokführer
       wollen von Dienstagnachmittag an erneut bundesweit ihre Arbeit niederlegen,
       wie die Gewerkschaft GDL am Vorabend mitteilte.
       
       Um 15.00 Uhr beginnt der Streik zunächst im Güterverkehr und endet am
       Freitagmorgen um 9.00 Uhr. Der Personenverkehr soll von Mittwochfrüh um
       2.00 Uhr bis Donnerstag um 21.00 Uhr bestreikt werden. Zuletzt waren die
       Lokführer Anfang November in den Ausstand getreten.
       
       GDL-Chef Claus Weselsky warf der Bahn eine Hinhaltetaktik vor. „Das
       Management will scheinbar gar kein Ergebnis erzielen“, sagte Weselsky der
       Passauer Neuen Presse. Er kritisierte, auch nach 16 Tarifverhandlungsrunden
       fehlten noch immer Ergebnisse in zentralen Fragen. Als Beispiel nannte er
       eine Begrenzung der Überstunden. Die GDL verlangt außerdem fünf Prozent
       mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche.
       
       Ein Streitpunkt ist auch die Rolle der Lokrangierführer. Diese Kollegen
       machten die gleiche Arbeit wie Lokführer, würden aber deutlich schlechter
       bezahlt und hätten viel schlechtere Arbeitszeitregelungen, betonte
       Weselsky.
       
       Die Deutsche Bahn reagierte mit Unverständnis auf die siebte Streikaktion
       seit Beginn des Tarifkonflikt. „Die GDL hätte ihr gewünschtes
       Zwischenergebnis in den Verhandlungen in nahezu allen Punkten haben
       können“, betonte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber.
       
       Die Güterbahn stellte sich angesichts der angekündigten 66 Stunden Streik
       auf erhebliche Beeinträchtigungen ein. Der Deutsche Industrie- und
       Handelskammertag (DIHK) kritisierte den Streik laut der Neuen Osnabrücker
       Zeitung als „Gift für den Standort Deutschland“.
       
       Täglich würden eine Million Tonnen Güter per Bahn transportiert, erklärte
       demnach DIHK-Chefvolkswirt Alexander Schumann. Im Güterverkehr führten
       Streiks bereits nach wenigen Tagen zu Produktionsstörungen.
       
       Weselsky lehnte in der PNP eine Schlichtung erneut ab. „Die Bahn verlangt
       von uns Kompromissfähigkeit. Sie selbst ist aber nicht dazu in der Lage.
       Unter diesen Voraussetzungen gehen wir nicht in eine Schlichtung“, sagte
       er. Die GDL hat in dem Konflikt bisher sechsmal gestreikt.
       
       21 Apr 2015
       
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