# taz.de -- Möglicher Angriff aufs Weiße Haus: Vorsicht Hacker, Mr. President
       
       > Im Netzwerk des Weißen Hauses ist es zu verdächtigen Aktivitäten
       > gekommen. Einige Dienste wurden kurzfristig abgestellt. Steckt Russland
       > dahinter?
       
 (IMG) Bild: Ihr kommt hier nicht rein – aber Hacker versuchen es immer wieder.
       
       WASHINGTON dpa/afp | Das Weiße Haus ist anscheinend Ziel eines
       Hackerangriffs geworden. Techniker des Weißen Hauses hätten kürzlich
       „besorgniserregende Aktivitäten“ in dem Netzwerk registriert, sagte ein
       Regierungsvertreter am Dienstag. Die Hinweise würden „sehr ernst genommen“.
       Der Zugang zu einigen Diensten des Netzwerks sei daher unterbrochen worden.
       
       Computer und Systeme seien zwar nicht beschädigt worden. Allerdings seien
       „Elemente des nicht vertraulichen Netzwerks betroffen“, sagte der
       Regierungsbeamte. Der vorübergehende Ausfall und der Verbindungsverlust
       seien aber lediglich die Folge der Maßnahmen, um die Regierungsnetzwerke zu
       schützen. Es gebe keine Hinweise, dass vertrauliche Netzwerke durchbrochen
       wurden. Ob Daten gestohlen wurden, sagte der Beamte nicht.
       
       Nach Informationen der Washington Post arbeiten die verantwortlichen Hacker
       offenbar für die russische Regierung. FBI, Secret Service sowie der
       Geheimdienst NSA sind dem Blatt zufolge an den Ermittlungen beteiligt. Der
       Hinweis soll von einem Verbündeten gekommen sein. Die Attacke fand demnach
       in den vergangenen zwei bis drei Wochen statt, berichtete die Zeitung unter
       Berufung auf anonyme Quellen. Das Intranet oder der Zugang über einen
       VPN-Client sei zwar einige Zeit abgeschaltet worden, der E-Mail-Dienst
       funktionierte bis auf einige Verzögerungen aber wie gewohnt.
       
       Jede verdächtige Aktivität im Exekutivbüro des Präsidenten werde sehr ernst
       genommen, sagte der Regierungsangehörige. Die Sicherheitsstandards würden
       laufend überprüft. Wie auch sonst seien in diesem Fall umgehend Schritte
       eingeleitet worden, um die verdächtigen Aktivitäten zu begrenzen.
       
       Das Büro von Obama sowie anderer Regierungsstellen und Ministerien sind in
       der Vergangenheit bereits mehrfach ins Visier von Hackern geraten. Obamas
       Büro erreichten täglich entsprechende Warnungen zur Cyberspionage, sagte
       der Beamte. Auch die Nato, die ukrainische Regierung und Auftragnehmer des
       US-Militärs wurden Berichten zufolge bereits von russischen Hackern
       ausspioniert. Laut Washington Post gelten die Russen aus Sicht der
       US-Behörden als Spitzenreiter in Sachen Cyberspionage.
       
       Derweil kündigte das US-Militär eine „Abschreckungs“-Strategie gegen
       Cyberkriminelle an, denen mit drastischen Konsequenzen gedroht werden
       müsse. Die meisten Hacker kämen offenbar zu dem Schluss, dass ihr Handeln
       „ein unglaublich geringes Risiko birgt“, sagte der Leiter des
       Cyberkommandos im Pentagon, Admiral Mike Rogers, bei einer
       Sicherheitskonferenz am Dienstag in Washington. Diese Kalkulation müssten
       die Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden langfristig ändern.
       
       29 Oct 2014
       
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