# taz.de -- Bewaffneter im Weißen Haus: Der Secret Service hat versagt
       
       > Pannen des Secret Service ermöglichten Omar Gonzalez das Eindringen ins
       > Weiße Haus. Fehlende Zaunteile sowie Bauarbeiten machten es dem Mann
       > einfach.
       
 (IMG) Bild: Diesmal hält der Wachmann die Augen offen, ist aber nur ein fotografierender Touri.
       
       WASHINGTON afp | Ein Untersuchungsbericht zum Eindringen eines mit einem
       Messer bewaffneten Manns in das Weiße Haus belastet den Secret Service
       schwer. Das US-Heimatschutzministerium wirft dem für den Schutz des
       US-Präsidenten zuständigen Secret Service Versagen bei der
       Aufgabenerfüllung sowie technisches und organisatorisches Versagen vor, wie
       die New York Times und die Washington Post [1][am Donnerstag (Ortszeit)
       berichteten]. Der Vorfall Mitte September hatte zwei Wochen später zum
       Rücktritt der Secret-Service-Chefin Julia Pierson geführt.
       
       Das Heimatschutzministerium identifizierte allein zehn Umstände, die es dem
       Irakkriegsveteranen Omar Gonzalez erleichtert hätten, den 2,30 Meter hohen
       Zaun vor dem Weißen Haus zu überwinden. Hierzu zählten fehlende Zaunteile
       sowie Bauarbeiten, die einigen Agenten die Sicht versperrten, zitierten die
       Zeitungen aus dem Bericht. Zudem hätten Polizisten Gonzalez beim Klettern
       über den Zaun entdeckt und ihre Waffen gezogen, aber unter der Annahme, er
       sei unbewaffnet, nicht geschossen.
       
       Ein weiterer Beamter auf dem Gelände des Präsidentensitzes habe sich
       ebenfalls entschieden, nicht zu schießen, auch weil er irrtümlich
       angenommen habe, die Eingangstür zum Gebäude sei verschlossen, hieß es den
       Zeitungen zufolge in dem Bericht. Zudem habe ein wachhabender Hundeführer
       just im Moment des Eindringens von Gonzalez im Auto gesessen und ein
       privates Telefongespräch geführt. Der Wachhund habe deshalb nicht
       angeschlagen. Im Weißen Haus wurde der 42-jährige Eindringling schließlich
       von zwei Beamten gestoppt, die gerade ihre Schicht beendet hatten.
       
       Ferner kommt der Bericht laut New York Times zu dem Schluss, dass Gonzalez
       schon früher als potenzielle Gefahrenquelle hätte erkannt werden können.
       Schon im Juli seien Gonzalez im US-Bundesstaat Virginia Verstöße gegen das
       Waffenrecht vorgeworfen worden. Einen Monat später sei der Mann nahe dem
       Weißen Haus mit einem Beil gestoppt, aber nicht festgenommen worden,
       schrieb das Heimatschutzministerium laut den Zeitungsberichten.
       US-Präsident Barack Obama und seine Familie hatten sich zum Zeitpunkt des
       Eindringens nicht auf dem Gelände befunden.
       
       14 Nov 2014
       
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 (DIR) [1] http://www.nytimes.com/2014/11/14/us/series-of-secret-service-blunders-eased-way-for-white-house-intruder.html?_r=0
       
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