# taz.de -- Video der Woche: Tausend tanzende Mauszeiger
       
       > Die gute alte Tante Crowd mal wieder: Das interaktive, sich ständig neu
       > generierende Musikvideo der Indiepop-Band Light Light feiert den nahen
       > Tod des Cursors.
       
 (IMG) Bild: Die Crowd hat sich noch nicht ganz sortiert.
       
       Folge dem grünen Punkt! Welches Geschlecht hast du? Forme eine Maske! Wo
       stehst du auf dieser Linie? Lass die Finger von dem Model! Die Anweisungen,
       die auf [1][„Do not Touch“] auf dem Bildschirm erscheinen, sind einfach.
       Jeder kann sie mit seinem Mauszeiger befolgen und fast jeder tut es auch,
       Spieltrieb und so.
       
       Das Tolle daran: Man sieht nicht nur den eigenen Mauszeiger, sondern auch
       die Aktionen von Hunderten Leuten, die den gleichen Parcours in der jeweils
       vergangenen Stunde durchlaufen haben. Denn alle Cursor-Bewegungen werden
       aufgezeichnet – und so entstehen laufend neue Versionen des Videos.
       
       Und erst durch die gute alte Tante Crowd funktioniert das Konzept so
       richtig, mal synchronisiert, mal kooperativ: Auf einer Weltkarte zeigen
       sich die Nutzer gegenseitig ihre Wohnorte und Traumziele, gemeinsam spielen
       sie Instrumente oder bauen sich – [2][Swimmy]-like – zu Dingen und Figuren
       auf.
       
       Doch eigentlich ist das alles ja ein Musikvideo, „Kilo“ heißt das Lied:
       Synthiepop von [3][//www.facebook.com/lightlight:Light Light] aus Holland,
       genauso schön und eingängig wie die Idee von „Do not Touch“. Die virale
       Vermarktung funktioniert, schon mehr als eine Million Mal wurde das Video
       ab- und durchgespielt.
       
       Gebaut wurde das alles von [4][Roul Wouters] und seinem Designstudio
       [5][Moniker] aus Amsterdam, das vorher schon für die
       Interaktiv-Film-Projekte [6][Now, Take a Bow] und [7][One frame of Fame]
       verantwortlich zeichnete – und das als Easter Egg in der browsereigenen
       JavaScript-Konsole noch ein wenig Making-of-Erklärungen versteckt hat.
       
       Neben all der Spielerei gibt es übrigens noch einen quasi-ernsten
       Hintergrund: der, angesichts der aufkommenden Touchscreen-Ära, bald
       bevorstehende Tod des Mauszeigers. „After 50 years of pointing and
       clicking, we are celebrating the nearing end of the computer cursor with an
       ever-changing music video where all our cursors can be seen together for
       one last time“, heißt es auf der Seite von „Do not touch“.
       
       Also dann. Lasst sie tanzen!
       
       19 Apr 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://donottouch.org/
 (DIR) [2] http://de.wikipedia.org/wiki/Swimmy
 (DIR) [3] http://https
 (DIR) [4] http://roelwouters.com/
 (DIR) [5] http://studiomoniker.com/
 (DIR) [6] http://nowtakeabow.com/
 (DIR) [7] http://oneframeoffame.com/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Michael Brake
       
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