# taz.de -- +++ Live-Zicker Quoten-taz +++: Die Vulva ist gerettet
       
       > Der Verein ProQuote hat die taz gekapert und die komplette
       > Wochenendausgabe gestaltet. Sie sind fertig, „verboten“ ist glücklich und
       > wir kriegen Sekt.
       
 (IMG) Bild: Die ProQuote-Frauen diskutieren die Seite Eins der Quoten-taz. Anne Will ist skeptisch.
       
       Wir sind durch. Der Sekt wird geholt. Das letzte Wort hat hier Annette
       Bruhns, heute Chefredakteurin und Vorsitzende von ProQuote:
       
       „Ich bin dankbar, dass wir ab jetzt sagen dürfen, was uns seit Jahrzehnten
       beschäftigt. Viel Spaß mit der Quoten-taz morgen!“
       
       15.50 Uhr Es reicht bald 
       
       Wir haben jetzt bald genug. Und die Quoten-taz ist so gut wie fertig. Sie
       sieht wirklich gut aus. Und wir müssen uns noch ein bisschen ausruhen für
       die Party mit Anne Will. Hihi.
       
       15.35 Uhr: So langsam wird's langsam 
       
       Die Seiten werden nach und nach fertig, alle sehen etwas müde aus. Kleines
       Highlight im Layout: „Hier ist der USB-Stick mit dem Pimmel für Seite 16.“
       
       15.30: Outing 
       
       Ein taz-Redakteur outet sich. Er ist gegen die Quote, weil sie retro ist.
       Aber morgens in der Konferenz hat er geschwiegen, weil er Angst hatte,
       geschlagen zu werden.
       
       15.23 Uhr: Die Vulva ist gerettet 
       
       „Die Vulva wandert nach innen!“ schallt es durch den Produktionsraum. Der
       Entwurf für die Seite Eins geht also nicht verloren, sondern findet seinen
       Platz in der Quoten-taz. Schön! Morgen am Kiosk!
       
       15.19 Uhr: Neue Gerüchte 
       
       verboten hat eine Frau von ProQuote abgekriegt. Und Le Monde diplomatique
       hat eine Überwachungskamera auf die taz gerichtet.
       
       15 Uhr: Sinn muss nicht sein 
       
       Im Layout: „Soll auf Seite 7 ein sinnfreier schwarzer Balken?“ „Dann sieht
       die Seite nicht so nackig aus.“ „Ick jlaub, dat wird janz jut“, sagt der
       Layout-Chef. Na dann.
       
       14.53 Uhr: Wo sind sie? 
       
       Eine taz-Kollegin fragt: „Wo sind all die Frauen hin?“ Ein Kollege
       antwortet: „Kinder vom Kindergarten abholen.“ Inzwischen sind sie wieder
       da.
       
       14.44 Uhr: Und was ist mit uns? 
       
       Wie sollen die taz-MitarbeiterInnen im Blatt erwähnt werden? Als Agenten,
       Mithelfer, Mitmacher, Ko-Macher, mit Binnen-I oder ohne? Ein taz-Redakteur:
       „Hauptsache ich werd nicht zur Hebamme.“
       
       Ines Pohl: „Ja, ProQuote hat die taz gekapert, aber nur bis zu einem
       gewissen Punkt – wir arbeiten im Team.“
       
       14.42 Uhr: Debatte um das Inhaltsverzeichnis 
       
       Diskussion über die Texte, die gesondert angekündigt werden. Am Ende sind's
       zu viele. ProQuote-Frauen entscheiden: Kinder raus, Sex rein.
       
       14.39 Uhr: Bald dann die Toten-taz 
       
       Ein taz-Kollege wünscht sich nach der Quoten-taz die Toten-taz: „Mit so
       Untoten, die durch die Redaktion laufen, Armen und Füßen, die in den Gängen
       liegen und Modergeruch.“ Wir arbeiten dran.
       
       14.36 Uhr: Debatte um das Impressum 
       
       Ein taz-Redakteur sagt, im Impressum müsst ihr drin stehen. Quote-Frau:
       „Aber das haben wir doch zusammen gemacht.“ taz: „Aber wir werden dafür
       bezahlt.“ Und: „Mach- und Macherinnen – das sieht aber blöd aus.“
       
       14.33 Uhr: Die Illu für die Seite 1 
       
       Die Illustration für Seite Eins ist fast fertig – ein Männerkopf wird von
       einem Frauenkopf überlagert, aber es muss noch ein bisschen Volumen ins
       Haar.
       
       14.28 Uhr: Gerüchte 
       
       So, satt. In der Zwischenzeit kursierte ein Gerücht: Die Chippendales
       treten heute Abend auf. „Ich fühl mich in guten Händen. Aber langsam fange
       ich an, mich richtig auf die Party zu freuen“, sagt Ines Pohl. Da besteht
       kein Zusammenhang.
       
       Einige Redakteure werden nervös, weil die Raketen auf Tel Aviv morgen nicht
       in der taz stehen werden. Ist das die Zukunft des Printjournalismus?
       
       Aber: Die Berlin-Redaktion macht eine ganz normale neue Samstagsausgabe –
       inklusive aktueller Nachrichten. Es gibt Hoffnung.
       
       13.57 Uhr: Essen ist da 
       
       Und wir sind gleich zurück.
       
       13.50 Uhr: Service 
       
       Ines Pohl bringt Latte Macchiato in den 2. Stock und lässt sich die Tür
       aufhalten. Im Layout beschwert sich ein Fotoredakteur über die Bildauswahl
       von der Konferenz heute früh: „Die haben alle die gleiche Hautfarbe.“ Alles
       geht halt nicht.
       
       13.48 Uhr: Freude 
       
       Gute Nachricht: Anne Will kommt heute Abend zur Party! Juhuu!
       
       13.30 Uhr: Essen ist Frauensache 
       
       Auch wenn das heute die Quotentaz ist, heißt das nicht, dass taz-Redakteure
       nicht taz-Praktikantinnen rumschicken würden. Gleich gibt's Schokolade für
       alle. Aber wir brauchen erst Fast Food. Das holt auch eine Frau.
       
       13.28 Uhr: Im 3. Stock sind auch Menschen 
       
       Eine taz-Redakteurin: „Ich arbeite immer hier, egal, ob ich Mann oder Frau
       bin.“ Hu? Egal. Nebenan werden Macho-Sprüche gemacht: „Heute früh habe ich
       mich gefragt, warum die Straße kreuz und quer zugeparkt ist. Und dann fiel
       mir ein, achja, ist ja Frauentaz.“ Boah. Wir dachten, wir können witzig.
       
       13.26 Uhr: Was Ernstes 
       
       Ein taz-Redakteur findet die ProQuote-Initiative gut, weil sie eine Debatte
       anstößt. „Aber eigentlich hat sie die falsche Richtung, die Linie verläuft
       ja nicht zwischen Männern und Frauen, sondern zwischen oben und unten.“
       Danke, fast hätten wir vergessen, dass es hier um was Ernstes geht.
       
       13.20 Uhr: Die Männer streiten 
       
       Zwei Männer streiten sich: „Stell dich breitbeinig auf den Tisch und drück
       ab, das kommt immer gut.“ Es geht um Fotos.
       
       13.13 Uhr: Wo sind die Promis? 
       
       4. Stock, Sekretariat: „Alle wollen nur die Promi-Frauen und fragen nach
       Anne Will. Das ist schade.“
       
       4,5. Stock: Eine Quotenfrau beschwert sich: „Es sind so viele Treppen, um
       ins Layout im zweiten Stock zu kommen, das ist zu anstrengend.“ Den Aufzug
       hat sie noch nicht entdeckt.
       
       13.10 Uhr: Die ersten Seiten sind fertig 
       
       Im Produktionsraum werden bereits die ersten Seiten abgenommen. Ein
       taz-Redakteur sagt: Die Frauen sind sensationell schnell.“ Und sehen die
       Seiten gut aus? Logisch.
       
       13 Uhr: Die Entscheidung 
       
       Die Seite Eins-Schlagzeile steht fest: Hosen runter von den Chefsesseln –
       Röcke hoch! Aber eine Illustration fehlt noch.
       
       12.46 Uhr: Feiger Dieb 
       
       Das Brüste-Buch ist wieder da (siehe 11.26 Uhr). Irgendwer hat es heimlich
       wieder zurückgelegt.
       
       12.40 Uhr: Witzisch 
       
       In der Teeküche wird der erste Frauenwitz des Tages erzählt: „Warum bücken
       sich so viele Blondinen vor dem Computer? Weil sie nach den abgestürzten
       Dateien suchen.“ Eine Frau lacht. Naja.
       
       2. Stock: Zwei Kameramänner haben einen Zettel mit Frauenwitzen entdeckt.
       Sie freuen sich.
       
       12.35 Uhr: Christian Specht tritt auf 
       
       Teeküche: Christian Specht hat das Namensschild von Dagmar Engel geklaut
       und an seinem Schal befestigt. Aber eigentlich will er keine Frauenquote,
       sondern eine Behindertenquote.Und er will „Daggi“ genannt werden.
       
       12.28 Uhr: Tschö 
       
       Gerade erreicht uns die Nachricht, dass Anne Will das Gebäude schon wieder
       verlassen hat. Und Dunja Hayali auch. Schnüff.
       
       12.20 Uhr: Die Wahrheit über die Quote 
       
       Eine Insiderin plaudert: „Es wird zu viel geschrien. Aber dafür gibt es
       ganz viel Sekt und man darf rauchen.“ Das muss in den vergangenen Tagen
       gewesen sein, jetzt gerade raucht niemand, niemand reicht uns Sekt und es
       ist leise. Kann da mal wer was machen?
       
       12.15 Uhr: Was interessiert uns die Welt? 
       
       Dialog im Produktionsraum, in dem gerade bemerkt wurde, dass das hier ja
       eine Tageszeitung ist: Was macht eigentlich die Weltlage?“ „Scheiße!“
       „Interessiert uns das heute?“ Eher nicht.
       
       12.10 Uhr: Wo ist Kunigunde? 
       
       Im 2. Stock steht eine Ritterburg zum spielen, ganz ohne Frauen.
       
       12 Uhr: Wer kriegt wieviel Platz? 
       
       Im Produktionsraum im 2. Stock wird über den Platz auf Seite 2 gestritten –
       dort sollen die Macherinnen vorgestellt werden. Fragt sich nur: Wer hat's
       gemacht und wer kriegt wieviel Platz?
       
       11.56 Uhr: taz-Regel gebrochen 
       
       6. Stock: Ein Sportredakteur ist nicht sehr glücklich mit der Quoten-taz:
       Das Interview mit einer Rallye-Fahrerin verstößt gegen die taz-Regel, den
       Motorsport zu ignorieren.
       
       11.50 Uhr: Es wird still 
       
       Alle sind in die Produktion abgetaucht, kurz wurde es nochmal laut, weil
       nicht alle da waren, wo sie hätten sein sollen, aber jetzt scheint die
       Arbeit zu laufen.
       
       11.40 Uhr: Alles auf Quote 
       
       Auch das taz-Cafè hat sich der ProQuote angepasst. Auszug aus dem heutigen
       Speiseplan: Feldsalat mit Orangen und Ricotta, Holundersuppe mit
       Schneeflocken und Kartoffel-Rosenkohlgratin mit gedünstetem Gemüse.
       
       11.26 Uhr: Skandal! 
       
       Übrigens lief gerade eine Mail über den taz-internen Verteiler: „Wer hat
       das Buch 'Brüste' unten aus dem Redaktionsraum vorhin mitgenommen??? – Ganz
       schnell zurückbringen!!!“ Typisch.
       
       11.22 Uhr: Jetzt schon trinken? Na gut. 
       
       Anne Will zu Ines Pohl: „Jetzt kannst du den Wein bringen.“
       
       11.21 Uhr: Ergebnis? 
       
       Dagmar Engel versucht zusammenzufassen. "Ist schwer hier zu moderieren",
       sagt sie.
       
       Also, die Vulva wird es nicht, die Röcke sollen es sein, aber auch die
       Zahlen sollen auf die Seite 1 der Quoten-taz von morgen. Die endgültige
       Entscheidung wird in „die Ausschüsse“ gegeben.
       
       11.17 Uhr: Klarheit, jetzt 
       
       Doris Schröder-Köpf ist effizient und übernimmt: „Wir müssen einfach
       abstimmen.“ Also: 7 sind für die Röcke auf der Titelseite, 8 sind dagegen.
       Hayali: „Ach, das ist doch humorlos!“ Love auch für sie und den Kommentar.
       
       Ein Mann mit Baby kommt in den Konferenzraum. Progressiv sind wir hier.
       
       Anne Will ist Zahlenfetischistin – sie will die Zahl von 30 Prozent auf der
       Seite 1. Das ist die Forderung von ProQuote: 30 Prozent Chefredakteurinnen,
       jetzt.
       
       11.12 Uhr: Das ist kein Rockkonzert hier 
       
       Ines Pohl meldet sich brav: „Ich hatte eben einen männlichen Einflüsterer
       für die Titelzeile: 'Hosen runter – das rockt‘“. Kurz stockt alles, ein
       leises Kichern ist zu hören. „Wir sind doch nicht beim Rockkonzert“, wirft
       Cdu-Kulturpolitikerin Monika Grütters ein.
       
       Doris Schröder-Köpf meint, die Zahl 98 Prozent Chefredakteure muss auf die
       Titelseite. Lisa Ortgies stimmt ihr zu. Anne Will fragt: „Wie? Das ist doch
       keine Headline!“ Doppel-Love.
       
       11.08 Uhr: Küchengespräche sind die besten 
       
       Katty Salié spricht in der Teeküche über die Kulturgeschichte des Busens.
       
       11.06 Uhr: Ende der Runde 
       
       Die Kamerateams bauen ab. Alle, die an der Ausgabe direkt beteiligt sind,
       stehen auf und gehen – es sind noch etliche Seiten zu produzieren. Die
       anderen diskutieren weiter über die Seite 1.
       
       11.05 Uhr: Kompromiss? Wirklich? 
       
       „Gute Kompromisse machen keine gute Titelseite“, wirft Dagmar Engel ein,
       nachdem nochmal die Hosen-Röcke-runter-rauf-Variante auf den Tisch kam.
       Anne Will macht darauf aufmerksam, dass die taz vor allem für ihre Seite 1
       geschätzt wird. Sie plädiert für Hoste runter, Röcke rauf. Och.
       
       11.00 Uhr: Schröder-Köpf spricht 
       
       Aber leider verstehen wir sie nicht. Ah, doch, jetzt: „Wir haben doch einen
       Grund, warum wir das machen! 98 Prozent Chefredakteure, das müsst ihr euch
       nochmal klar machen.“
       
       „Ich will stricken und Yogitee trinken“, flüstert ein Mann am Rande.
       
       10.55 Uhr: Vulva oder nicht? 
       
       „Die Vulva muss auf die 1!“, sagt eine. Dagmar Engel findet das auch: „Die
       taz-Leser werden damit klarkommen.“ „Diese Vulva ist ein Schuss ins eigene
       Knie“, sagt eine andere. Annette Bruhns kann sich nicht entscheiden und
       meint: „'Hosen runter' sind immer gut.“ Anne Will hält sich raus, lächelt
       aber freundlich. Love.
       
       10.50 Uhr: „Das ist piefig“ 
       
       Ines Pohl sagt, dass sie den Entwurf mit den Hosen und den Röcken irgendwie
       piefig findet – die Schlagzeile ist aus Zeitungsbuchstaben
       zusammengestückelt, wie ein Erpresserbrief im Tatort. Piefig trifft's
       schon. Findet die Diskussion jetzt ein Ende?
       
       Christian Specht ist auch da, hat sich aber noch gar nicht zu Wort
       gemeldet. Aber jetzt: „Es braucht eine Behindertenquote!“ Hat aber leider
       keiner gehört.
       
       10.47 Uhr: Röcke bleiben unten 
       
       Ein Vorschlag kommt ganz gut an: Hosen runter von den Chefsesseln, Röcke
       hoch! Das mit den Röcken finden die meisten dann aber doch doof. Annette
       Bruhns: „Darf ich auch mal was sagen?“ Sie will die Vagina auf der Seite 1.
       (Ist natürlich keine echte Vagina, sieht aber gut aus.)
       
       Die Künstlerin Monica Bonvicini ist jetzt auch angekommen.
       
       10.45 Uhr: Hallo, wach 
       
       Ein taz-Redakteur bringt Dunja Hayali einen Kaffee.
       
       10.42 Uhr: Was soll auf die Seite 1? 
       
       Auf einem Entwurf der Titelseite der taz von morgen soll mit Fotos die
       Dominanz der Männer zeigen. Es herrscht Uneinigkeit. Ines Pohl versucht,
       die Debatte zu lenken: „Wir stellen uns an dieser Stelle immer die Frage,
       was wollen wir mit der ersten Seite erreichen?“. Echt, tun wir? Cool.
       
       10.39 Uhr: Schluss mit Debatte - jetzt eine Vagina 
       
       Die Produktion der Zeitung steht jetzt an, die Debatte über die Quote und
       Frauen in den Medien ist erstmal beendet. Es beginnt die Diskussion um die
       Titelseite. Eine Titelseite sieht aus wie eine Vagina. Verrückt. Es gibt
       vier Vorschläge für die Titelseite, die Debatte dreht sich jetzt darum.
       
       Anne Will guckt irgendwie verdutzt und skeptisch – wir verlieben uns noch
       mehr in sie.
       
       10.34 Uhr: Ines Pohl greift ein 
       
       „Es ist nicht mehr zeitgemäß, nur auf die Frauenquote zu setzen“, meint
       Ines Pohl, heute nicht Chefredakteurin der taz. Lisa Ortgies erwidert:
       „Frauen ziehen Frauen nach. So einfach ist das.“
       
       Doris Schröder-Köpf meint: „Wir können nicht alle Probleme auf einmal
       lösen. Zuerst brauchen wir mehr Frauen, dann steht die Vielfalt auf dem
       Programm.“
       
       10.30 Uhr: Endlich: Dunja Hayali spricht 
       
       „Die Quote ist eigentlich ein Armutszeugnis für Deutschland. Ich habe lange
       überlegt, ob ich hier mitmache bei ProQuote. Meine Eltern haben mir immer
       gesagt: Bildung, Bildung, Bildung – dann kannst du alles schaffen, aber die
       Realität sieht ganz anders aus. Es geht nicht darum Frauen zu bevorzugen,
       sondern um gleiche Chancen. Die Quote als Brücke zur Normalität. Das ist
       das Miststück, das wir brauchen.“
       
       10.27 Uhr: Die Männer kapieren's einfach nicht 
       
       Der erste Lacher ist vorbei, und nun ist es wieder ernst. Annette Bruhns
       fragt: „Was verstehen Männer unter Frauenförderung? Nicht, sie in
       Spitzenpositionen zu bringen, sondern Kinderbetreuung.“
       
       Lisa Ortgies ist jetzt auch da.
       
       Und nochmal die Frage: Sind Frauen die besseren Journalisten? Nein, sagt
       Monika Grütters: „Sie sind genauso gut, aber das reicht auch.“ Endlich,
       Dunja Hayali wird wach. Sie schüttelt den Kopf.
       
       10.24 Uhr: Der erste Lacher 
       
       Witz im Konferenzraum: „Wenn der Boxengeruch in einem Stall tzu stark wird,
       werden nur noch die Böcke selektiert.“ Alle lachen.
       
       Warum schweigt eigentlich Dunja Hayali? Noch müde?
       
       10.20 Uhr: Die zweitbesten Männer 
       
       Annette Bruhns: "Ich komme aus einem Laden, der aus 100 % Männer in
       Führungspositionen besteht. Und nicht nur die besten Männer kommen nach
       oben, auch die zweitbesten."
       
       10.17 Uhr: Bringt's was? 
       
       Frage der Moderatorin: Was soll die Quote eigentlich bringen? Monika
       Grütters meint: „Gemischte Teams sind effizienter.“ Und sind Frauen bessere
       Journalisten? Da kommt gleich Widerspruch: „Das ist die falsche Frage, es
       ist unser Grundrecht, vertreten zu sein.“
       
       Anne Will: „Warum bleiben manchen Frauen stecken, obwohl sie riesige Lust
       haben, etwas zu machen? Ich muss sagen, dass ich immer gefördert worden
       bin. Habe mich dann auch entschieden, keine Kinder zu bekommen und habe
       dann wahrscheinlich freie Fahrt bekommen.“ (Mal am Rande: Wir sind alle
       verliebt in Anne Will.)
       
       10.12 Uhr: Die Diskussion beginnt 
       
       Dagmar Engel, Chefredakteurin Deutsche Welle, übernimmt die Moderation.
       Demokratie pur: Alle sind für die Quote...
       
       Doris Schröder-Köpf: „Wer soll auswählen, welche Frau den Kriterien
       entspricht? Eine Quote kann man gesetzlich festlegen, die Auswahl nicht.“
       
       10.06 Uhr: Es geht los 
       
       Ines Pohl übergibt an Annette Bruhns, Vorsitzende von ProQuote. „Das
       Projekt passt ganz wunderbar zur taz“, sagt Pohl. Bruhns begrüßt alle, die
       gekommen sind. Es wird gesiezt. Fühlt sich komisch an, hier in der taz.
       
       Annette Bruhns: „Wir haben halbe Nächte durchmalocht – gemeinsam mit den
       taz-KollegInnen.“
       
       10.02 Uhr: Wir haben jetzt einen Hashtag 
       
       Ines Pohl ruft: So, Ladies! Niemand reagiert. Der Hashtag für heute:
       #proquotetaz
       
       9.53 Uhr: Plakat 
       
       Ein Plakat wird im Konferenzraum aufgehangen. So hoch ist der Männeranteil
       in Chefredaktionen: 98%. Das gilt natürlich nicht für die taz.
       
       9.50 Uhr: Das erste Fernsehinterview 
       
       Annette Bruhns gibt das erste Fernsehinterview und verspricht einen Blick
       hinter die Kulissen und lobt das Interview mit Steinbrück. Das zeige, dass
       er in Sachen ProQuote Nachhilfe braucht.
       
       9.45 Uhr: Die Promis kommen 
       
       Doris Schröder-Köpf, Krista Saager von den Grünen, Dunja Hayali, Monika
       Grütters, CDU-Kulturpolitikerin in Berlin, Anne Will und natürlich unsere
       Kriegsreporterin Silke Burmester sind da.
       
       Matthias Bröckers zur Quotentaz: „Ich habe mir extra zur Quotentaz einen
       Frauenschal umgebunden.“
       
       9.40 Uhr: Überall Frauen 
       
       Die Fernsehteams von ZDF aspekte, ZDF frontal 21, NDR sind schon im
       Konferenzraum und haben ihre Kameras aufgebaut. Auf den Tischen stehen
       Brezeln und überall laufen Frauen rum. Selbst die TV-Sender haben bis auf
       wenigen Ausnahmen (KameraMÄNNER) nur Frauen geschickt.
       
       ProQuote kapert die taz 
       
       Nur zwei Prozent der deutschen Tageszeitungen werden von Chefredakteurinnen
       geleitet. Eine davon ist bekanntlich die taz, die eine 50-Prozent-Quote an
       der Spitze vorweisen kann. So liegt es nahe, dass die Zeitung, wie es schon
       Tradition ist, ihre Redaktion diesmal in die Hände von [1][ProQuote] legt.
       
       Deshalb bekommt der Verein ProQuote heute eine ganze Ausgabe der taz
       geschenkt. Viele prominente JournalistInnen, KünstlerInnen und
       PolitikerInnen kommen in die taz und gestalten die Wochenendausgabe vom 17.
       November 2012. Der Tag beginnt mit Diskussion: Doris Schröder-Kopf, Krista
       Sager, Anne Will und viele andere sind da. Wer die ProQuote-Frauen sind und
       warum sie das machen
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       Live-Zicker: Frauke Böger, Enrico Ippolito, Jasmin Kalarickal und Paul
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       16 Nov 2012
       
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