Ein Gespräch Mit Martin Heidegger
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Kurt, mein Freund und Philosoph aus Hamburg, sagte:
"Es hat kein Ende; als Karin 17 war, fragte sie:
'Werde ich mich immer schmutzig fühlen, weil ich Deutsche bin?"'
Du hattest ein Vierteljahrhundert nach D-Day,
Martin, und was für sie? Was hättest du sagen können?
Kurt sagte ihr, was die Eltern von Hans gesagt hatten: "
"Es gibt kein vollkommenes Volk, meine Tochter, mein Sohn,
und vielleicht keines, das dem nahe kommt." Ja, sage das,
Kurt, wenn es hilft--was ist und war sollte nicht
die Last des Kindes sein, die sie ist--doch füge hinzu: das Schwere
ist, nicht Abstraktion zu sein, sondern menschlich,
angesichts und im Kampf gegen in unserem Namen begangen Verbrechen.
Das Schwere ist, zu wissen, wie wenig sich ändert--
nach Nürnberg, Vietnam, Libanon, Haiti
(der endlose Strom derer, die ertrinken in
unseren Litaneien der Unschuld). Es ist schwer, unsere Aufseher
des Geistes oder Buchstabens zu kennen, die, wenn nicht schlimmer,
doch nicht besser sind, zwischen Schmutz und Seife unterscheiden können
inmitten dieser Rattenarschethik mit der wir leben, Bequemlichkeitsnester
in denen wir Leben anhäufen mit den täglichen Gründen
unserer Lügen: Akademiker, die nicht wissen, welches Jahrhundert
Hitler niedermähte, wie, oder auf welcher Seite wir damals waren
oder jetzt sind, für die Zeitungen Sechstklässlersprache schwärzen
in Fünftklässlergedanken, um mit Aktionen der Werbeagenturen
zu konkurrieren, die für den Kongress organisiert werden, und für uns,
zusammen mit unserem Leben. Wahrheit/Wermut, sagen Großhändler
und Wissenschaftler plappern nach, ist was Kunden kaufen,
und durch sie zeigen uns Verleger der Postmoderne
noch perfektere Einheit--Klauen und Fänge von
Wölfen mit Herzen und Hirnen von Schafen.
Arn schwersten ist es, Sklaven von Freien zu unterscheiden,
Chamäleons und Schildkröten von Dichtern und Humanisten.
Translated by Josef Pesch
from the English of Van K. Brock
Ein Gespräch 10 | A Conversation 9
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