Ein Gespräch Mit Martin Heidegger

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Sicher hat Pascal, Nacht um Nacht, mit unserem Verlangen gespielt
unsere Karten verdeckt zu halten, während Nietzsche uns in die
Scheiße zurückwarf, die wir schaffen, als Worte durchziehen wir das Dunkel,
spielen Poker mit den stillen Mördern, Wesen

unsere Einsätze und Scheiterhaufen, Solitaire mit dem Sein, zeigen uns
Wälzer über Motive für Obskurität jenseits von Faulheit
oder Narzismus. Tore der Schöpfung geschlossen, verbotene
Musen exiliert--ins Feuer oder nach Amerika--was macht der Unterschied in
der Formlosigkeit, die du gepriesen?

Fantasien neuer Formen steigen aus dem Humus.
Welche verschwenderischen Entschuldigungen. Stimme entblößt für die SS,
du warst kein schlechter Deutscher oder guter Deutscher.

Du warst ein repräsentativer Mann--nicht schlimmer
oder ein wenig besser als die Meisten--zu sehr wie wir.
Du stelltest dein Land über die Erde, nur ein Ar in
Privilegien und Prestige über denen, die im Wege
deiner Belagerung standen. Das ist nicht bodenständig,
Martin, das ist nicht Dasein.

Haben sie dir die Asche deines Sohnes in einem Schuhkarton gebracht,
und gesagt, der jüngere könnte ebenso verpackt werden?
Nein, das war ein Professor in Wien, der Preis
des Anschlusses, Waldheim als Botenjunge,
während er seine koprophagische Dissertation schrieb
über die Dämmerung des Tausendjährigen Reiches.
Er ist immer noch ihr Botenjunge, immer noch
Generalsekretär der Krematorien.
Diese Asche immer noch die meines Bruders, ich, sein Vater.


Translated by Josef Pesch
from the English of Van K. Brock

Ein Gespräch 9 | A Conversation 8
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