Ein Gespräch Mit Martin Heidegger
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Du warst ein Gott, beinahe, der hätte heulen können
den Atem, den du moduliertest zu stillem Gas.
Auch hier arbeiten einige hart, jeden glitzernden Zahn
zufrieden zu stellen, wenn auch weniger originell als du, springen
sie durch armselige Reifen aus Unschuld und Witz--
ohne je zu erröten. Ich werde rot bis zu meinen Narben,
diese alten Verborgenen, unter einem alten Hut,
unmodern und so zerschlissen wie ein Haarnetz.
Wir alle flüchten vor privaten Feuern. Du in deinen dunklen
bäuerlichen Wurzeln deines blutes. Gesetzt, dunkles Haar, dunkle Augen,
tief verwurzelt hier. Wer immer sich bei dir versteckt,
unter deiner Bauernkleidung, es ist nicht der erweckte Tote.
Hier, wo Feuerlicht und Nacht lecken, bist du weniger
wahr als deine späteren Deutungen deines frühen Werks,
wo du dir endlos deine Hände wäschst und über Unaussprechliches
theoretisierst, was der junge Mann, den du zu kennen dich bemühst,
nie hätte erraten können, ohne zu sehen, was du
sahst und wofür du nicht einmal Worte zu finden versuchst.
Es heult, Martin. Wer spielt deinen Priester; du--
einst ein Novize--wäschst dich mit Hölderlins
Lüge vor Mutter, daß sein Streben das Harmloseste ist,
das Unschuldigste, während Heimwehpfade
auf alpinen Felsvorsprüngen führen wo Träume vom Tal
im Nebel tief unten verschmelzen mit brudermordenden Alpträumen.
Nichts wäscht, Martin. Jedes Atom enthält eine Galaxie,
alle Gallaxien sind ihr Echo, und wir die Regionen in allen
Individuen. Der Hunger nach Reinigung eines erlösenden
Fleckens Erde zerbricht und zerstreut seine Überbleibsel.
Translated by Josef Pesch
from the English of Van K. Brock
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