i# taz.de -- Gentrifizierung in den USA: Verdrängt durch die Mittelklasse taz.de 70 i taz.de 70 i> Früher lebten in der US-Hauptstadt Washington, D.C., viele taz.de 70 i> Arbeiterklassenfamilien und Schwarze. Zuzügler treiben sie aus ihren taz.de 70 i> Stadtteilen. taz.de 70 i taz.de 70 IBild: Unerschwinglich: die Preise der Neubauten in Washington D.D /picture/5180106/948/28669576-1.jpeg taz.de 70 i taz.de 70 iDie Menschen beschäftigt überall auf der Erde die Frage, wo sie leben taz.de 70 iwollen. Für viele Bewohner von [1][Washington, D. C.] ist diese Frage taz.de 70 iziemlich real: Zwar klopfen die Taliban nicht an der Tür. Niemand muss in taz.de 70 ieinem Haufen Schutt leben, der einmal ein Haus war, niemand muss hier nach taz.de 70 ieiner Flut oder einem Hurrikan einen halben Meter hohe Schichten von Dreck taz.de 70 iund Schlamm aus seinem Haus wegräumen, das nur durch Glück stehen geblieben taz.de 70 iist. taz.de 70 i taz.de 70 iUnd doch ist die Frage, wo wir uns niederlassen, auch in D. C. eine taz.de 70 ifundamentale Frage angesichts einer globalen Pandemie, der Kriege, der taz.de 70 iZerstörung der Natur und perverser wirtschaftlicher Systeme, die in ihren taz.de 70 iAusmaßen immer heftiger geworden sind – eine fundamentale Angelegenheit taz.de 70 ibesonders für die, die nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, taz.de 70 iwegzuziehen. Aber für Millionen von Menschen auf dem Planeten ist es am taz.de 70 iEnde der einzige Ausweg: wegziehen. taz.de 70 i taz.de 70 iIn Washington sind [2][die Häuserpreise in den vergangenen Jahren rasant taz.de 70 iangestiegen]. In einer Gegend, die ich sehr gut kenne, konnte ein Haus vor taz.de 70 iweniger als zwanzig Jahren für weniger als 300.000 Dollar gekauft werden. taz.de 70 iJetzt werden Häuser an der Straße für 800.000 Dollar und mehr verkauft. In taz.de 70 idieser Gegend lebten seit 100 Jahren weiße Arbeiterklassen-Familien mit taz.de 70 i[3][italienischen], kroatischen und irischen Wurzeln. taz.de 70 i taz.de 70 iDazu kam eine beträchtliche Zahl von schwarzen Menschen: Afroamerikaner aus taz.de 70 ider Provinz, um Regierungsjobs anzunehmen, dazu Migranten aus der Karibik taz.de 70 iund Lateinamerika, die teilweise vor den Ergebnissen der US-amerikanischen taz.de 70 iInterventionspolitik in ihren Ländern geflohen waren. Eine Wohngegend, die taz.de 70 iein guter Mix von Menschen verschiedener Facetten war, wird nun immer taz.de 70 ihomogener. Aktuell ziehen junge, Kinderwagen schiebende Familien zu, die taz.de 70 imüde von den Suburbs sind und in die Städte zurückkehren, aus denen ihre taz.de 70 iEltern einst wegzogen. [4][Jetzt beanspruchen sie hier das droit de taz.de 70 iseigneur]. taz.de 70 i taz.de 70 iJedes freie Stück Erde ist zu einer Hundeauslaufzone geworden; allein taz.de 70 ispielende Kinder sieht man nicht mehr; jedes Haus ist nicht mehr nur mit taz.de 70 ieinem Guckloch ausgestattet, sondern mit Kameras, so, als ob sie die taz.de 70 iAnkunft des dunklen Fremden verkünden. Es gibt Websites, die den Zuzug von taz.de 70 iSchwarzen in bestimmte Gebiete verfolgen. taz.de 70 i taz.de 70 iDer demografische Wandel, der in der Hauptstadt der USA stattfindet, hat taz.de 70 ieine historische Bedeutung in einer Stadt, die einst zwischen den zwei taz.de 70 iSklavenhalter-Staaten Maryland und Virginia gegründet wurde. Die ersten taz.de 70 ischwarzen Ankömmlinge hatten sich zweifellos gewünscht, fort zu sein in dem taz.de 70 iMoment, als sie am Sklavenauktions-Haus in der 7th Street unten am taz.de 70 iKapitolshügel standen oder mit weißen Familien von oft politischer taz.de 70 iProminenz in die Stadt kamen. taz.de 70 i taz.de 70 iDiese zwangsweisen Zuzüge bildeten die Basis für die wichtige Rolle, die taz.de 70 ischwarze Menschen in der Geschichte der Stadt spielen sollten. Im Jahr 1800 taz.de 70 ibildeten Schwarze ein Drittel der Bevölkerung von D. C. – jetzt sinkt der taz.de 70 iAnteil wieder in diese Richtung. 1970 noch waren zwei Drittel taz.de 70 iAfroamerikaner, und die Stadt bekam den Spitznamen Chocolate City. Schon taz.de 70 idamals sprachen die Leute von „The Plan“, teils im Scherz, um das taz.de 70 iaufkommende Gefühl eines Unbehagens zu lindern – das Gefühl, unerwünscht zu taz.de 70 isein. taz.de 70 i taz.de 70 iIn dieser dunklen Erzählung gab es einen Pakt, nach dem in einem taz.de 70 iundefinierten, aber für manche erhofften Moment alle Schwarzen verschwinden taz.de 70 ioder herausgebracht würden und die Tür zur Rückkehr wie immer geschlossen taz.de 70 isein würde. „The Plan“ ist dabei, auf eine gewisse Weise Realität zu taz.de 70 iwerden. taz.de 70 i taz.de 70 iAus dem Englischen: Gunnar Hinck taz.de 70 i taz.de 70 i24 Oct 2021 taz.de 70 i taz.de 70 i## LINKS taz.de 70 i taz.de 70 1[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Washington,_D.C. https://de.wikipedia.org/wiki/Washington,_D.C. taz.de 70 1[2] https://storymaps.arcgis.com/stories/009773cc5c224421a66d1ce9ff089849 https://storymaps.arcgis.com/stories/009773cc5c224421a66d1ce9ff089849 taz.de 70 1[3] https://boundarystones.weta.org/2015/02/12/closest-thing-little-italy-washington https://boundarystones.weta.org/2015/02/12/closest-thing-little-italy-washington taz.de 70 1[4] /Wissenschaftsfilm-als-grosses-Kino/!5750742 /Wissenschaftsfilm-als-grosses-Kino/!5750742 taz.de 70 i taz.de 70 i## AUTOREN taz.de 70 i taz.de 70 1Brenda Wilson /!a89954 taz.de 70 i taz.de 70 i## TAGS taz.de 70 i taz.de 70 1Häuserkampf /!t5013266 taz.de 70 1Kolumne Fernsicht /!t5874034 taz.de 70 1Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin /!t5473161 taz.de 70 1US-Sklaverei-Geschichte /!t5287861 taz.de 70 1Schwerpunkt USA unter Donald Trump /!t5079612 taz.de 70 i taz.de 70 i## ARTIKEL ZUM THEMA taz.de 70 i taz.de 70 1Der Hausbesuch: Vom Ausziehen bedroht /!5801021 taz.de 70 i taz.de 70 iDie Wohnung der Sperlings in Berlin-Neukölln steht voller Telefone. 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