i# taz.de -- Ungarische Avantgarde in Berlin: Wiedersehen in der Metropole taz.de 70 i taz.de 70 i> Am Beginn der Moderne bereicherten Künstler:innen aus Ungarn das taz.de 70 i> Kunstleben in Berlin. Daran erinnert eine Ausstellung der Berlinischen taz.de 70 i> Galerie. taz.de 70 i taz.de 70 IBild: Ausschnitt aus Béla Kádár, „Die Kuh“, um 1917 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022 /picture/5892840/948/ungarnB-la-K-d-r-Die-Kuh-um-1917-Berlinische-Galerie-1.jpg taz.de 70 i taz.de 70 iWas es zu entdecken gibt, ist vielfältig und wird nicht langweilig: taz.de 70 iGemälde, Skulpturen, Fotografien, Grafiken, Theaterentwürfe, Filme und taz.de 70 iArchitekturzeichnungen. Die Stile sind abwechslungsreich und bieten eine taz.de 70 iBandbreite an Farben, Tonalitäten und Formen. Jedes Werk spricht eine taz.de 70 iandere, eigene Sprache. Erzählt wird aus verschiedenen Blickwinkeln und taz.de 70 iErfahrungen in den rund 200 Werken ungarischer Künstler:innen aus der taz.de 70 iZeit zwischen 1910 und 1933, die in der Ausstellung „Magyar Modern“ in der taz.de 70 iBerlinischen Galerie zu sehen sind. taz.de 70 i taz.de 70 iDas Überraschende ist: Allesamt sind sie in Berlin entstanden oder wurden taz.de 70 ihier einst ausgestellt. Sehen und gesehen werden, kreiieren und taz.de 70 iverwirklichen: Für internationale Künstler:innen sind das heutzutage taz.de 70 iBeweggründe nach Berlin zu kommen. Doch die Metropole als Austellungsbühne taz.de 70 izu nutzen, um ein internationales Publikum zu erreichen, hat sich nicht taz.de 70 ierst in den letzten Jahren etabliert. Bereits vor dem ersten Weltkrieg taz.de 70 ikamen ungarische Kunstschaffende nach Berlin, um sichtbar zu werden. taz.de 70 i taz.de 70 iAls 1919 in Ungarn die Revolution scheiterte und Künstler:innen von taz.de 70 inationalkonservativen Kräften vertrieben wurden, verschlug es sie in die taz.de 70 iMetropole an der Spree. Sie kamen mit eigenen Ideen nach Berlin und taz.de 70 ientdeckten einen Ort der kreativen Freiheit. Die Berliner Avantgarde wurde taz.de 70 imaßgeblich durch die ungarischen Künstler:innen um neue und taz.de 70 ifortschrittliche Positionen bereichert. taz.de 70 i taz.de 70 iDen Auftakt der Ausstellung bildet eine Reihe von eindringlichen Porträts. taz.de 70 iDie ernsten Gesichter in expressiven Farben ziehen die Blicke auf sich. Sie taz.de 70 istammen von der Künstlergruppe „die Acht“, die als bedeutende ungarische taz.de 70 iAvantgardisten gelten. Ihre Malerei ist an den französischen Fauves taz.de 70 igeschult. taz.de 70 i taz.de 70 iHerwarth Walden, Förderer der deutschen Avantgarde, erkannte in den 1920er taz.de 70 iJahren als einer der Ersten das Potenzial und die Kreativität der Künstler. taz.de 70 iAls Besitzer der anerkannten Galerie „der Sturm“ in Berlin, bot er diese taz.de 70 iden ungarischen Künstler:innen als Plattform für ihre Kunst. Für sie taz.de 70 iergab sich damit die Chance, in das Sichtfeld des europaweiten Publikums zu taz.de 70 irücken. taz.de 70 i taz.de 70 i## Szenen aus ländlichen Leben taz.de 70 i taz.de 70 iWalden erweiterte sein Programm mit den Künstlern Béla Kádár und Hugó taz.de 70 iScheiber, die Expressionismus und Futurismus verbanden. Von Hugó Scheiber taz.de 70 iist das Gemälde „Feuerwerk im Lunapark“ in der aktuellen Ausstellung zu taz.de 70 isehen. Es veranschaulicht das ausgelassene Treiben im ersten taz.de 70 iVergnügungspark Deutschlands. In groben Konturen und expressionistischen taz.de 70 iFarben hielt der Künstler die damalige Stimmung der Besucher:innen taz.de 70 ifest. taz.de 70 i taz.de 70 iDas Werk „Sehnsucht“ von Béla Kádár hingegen zeigt eine Szene aus dem taz.de 70 iländlichen Leben Ungarns und erweckt durch die Intensität der hell taz.de 70 ileuchtenden Farben im Zusammenspiel mit blumigen Ornamenten eine taz.de 70 ispielerische Leichtigkeit. taz.de 70 i taz.de 70 iPeter László Péri, Sándor Bortnyik und [1][László Moholy-Nagy], der einer taz.de 70 ider bekanntesten Künstler der Ausstellung ist, entwickelten dagegen mit taz.de 70 iihrer radikalen Abstraktion den Konstruktivismus aktiv weiter. taz.de 70 i taz.de 70 iAuch zu der Entfaltung von Film und (Presse-)Fotografie in den 1920er Jahre taz.de 70 itrugen ungarische Fotograf:innen, wie [2][Éva Besnyȍ] und Martin Munkácsi, taz.de 70 iwesentlich bei. Ausgestellt ist unter anderem die Fotografie „Strandbad taz.de 70 iWannsee“ aus dem Jahr 1931 von Éva Besnyȍ: Zwei Personen auf dem Bauch taz.de 70 iliegend, sind eng ineinander verschlungen, sie haben den Arm auf dem Rücken taz.de 70 ider jeweils anderen Person abgelegt. taz.de 70 i taz.de 70 iDie Gesichter sind zueinander gedreht und dicht beieinander gelegen. Die taz.de 70 inackten Füße im Sand. Die abgelichtete Szene erscheint vertraut, zugleich taz.de 70 iklammernd. Sich der Nähe des anderen vergewissernd in unsicheren Zeiten. taz.de 70 iNeben dieser eindrücklichen Fotografie sind eine ganze Reihe weiterer taz.de 70 ischwarz-weiss Aufnahmen ausgestellt, die verschiedene Ausschnitte und taz.de 70 iLebensgefühle in Berlin einfangen. taz.de 70 i taz.de 70 iNoch bis heute prägt die damalige Arbeit ungarischer Architekten das taz.de 70 iStadtbild von Berlin. Beispielsweise entstanden etliche Berliner Bühnen, taz.de 70 iwie die Volksbühne, das Hebbel-Theater oder das Renaissance- Theater, durch taz.de 70 iden Theaterarchitekten Oskar Kaufmann. taz.de 70 i taz.de 70 iLetztlich wurde die Berliner Schaffensphase der ungarischen taz.de 70 iKünstler:innen durch den Nationalsozialismus ausgebremst: Im letzten taz.de 70 iRaum der Ausstellung verdeutlichen zynische Karikaturen der taz.de 70 iKünstler:innen ihre klare Ablehnung des NS-Regimes. taz.de 70 i taz.de 70 i„Stahlhelm in häuslichem Gebrauch II“ von Jolán Szilágyi zeigt eine taz.de 70 iumfunktionierte Nudelmaschine. Hackenkreuze gehäuft in einem Stahlhelm taz.de 70 iwerden durch die Maschine bewegt und zu Stahlketten verarbeitet. Mit der taz.de 70 iMachtübernahme Adolf Hitlers endete die Zeit der ungarischen taz.de 70 iKunstschaffenden in der Metropole. Erneut wurden sie zur Emigration taz.de 70 igezwungen. taz.de 70 i taz.de 70 iViele Namen der jungen Künstler:innen von damals kennt heute in Berlin taz.de 70 iwohl kaum jemand. Sie gelten jedoch alle als „feste Größen der ungarischen taz.de 70 iKunstgeschichte“. Thomas Köhler, Direktor der Berlinischen Galerie, taz.de 70 ivermutet den kalten Krieg als wesentlichen Grund für die unzureichende taz.de 70 iAuseinandersetzung mit der osteuropäischen Moderne. taz.de 70 i taz.de 70 iUmso vielversprechender und wichtiger ist es jetzt, in „magyar modern“ die taz.de 70 iVerbindung von damals neu aufleben zu lassen, sich in Erinnerung zu rufen taz.de 70 iund dort auch zu behalten. taz.de 70 i taz.de 70 i7 Nov 2022 taz.de 70 i taz.de 70 i## LINKS taz.de 70 i taz.de 70 1[1] /Archiv-Suche/!363956&s=L%C3%A1szl%C3%B3+Moholy+Nagy&SuchRahmen=Print/ /Archiv-Suche/!363956&s=L%C3%A1szl%C3%B3+Moholy+Nagy&SuchRahmen=Print/ taz.de 70 1[2] /Archiv-Suche/!5563984&s=%C3%89va+Besny%C3%B6&SuchRahmen=Print/ /Archiv-Suche/!5563984&s=%C3%89va+Besny%C3%B6&SuchRahmen=Print/ taz.de 70 i taz.de 70 i## AUTOREN taz.de 70 i taz.de 70 1Paula Kehl /!a108115 taz.de 70 i taz.de 70 i## TAGS taz.de 70 i taz.de 70 1Ausstellung /!t5007636 taz.de 70 1Berlinische Galerie /!t5254412 taz.de 70 1Moderne /!t5031153 taz.de 70 1Bildende Kunst /!t5639413 taz.de 70 1Ungarn /!t5008001 taz.de 70 1Architektur /!t5008962 taz.de 70 1Queer /!t5010204 taz.de 70 1Neue Nationalgalerie /!t5024544 taz.de 70 1Fotogeschichte /!t5497627 taz.de 70 i taz.de 70 i## ARTIKEL ZUM THEMA taz.de 70 i taz.de 70 1Historie des Crossdressing: Facettenreich gegen Konventionen /!5888740 taz.de 70 i taz.de 70 iCrossdressing gibt es schon lange. Seit Jahrhunderten hinterfragen Menschen taz.de 70 imit Kleidung gängige Geschlechterrollen. taz.de 70 i taz.de 70 1Vergessener Maler Sascha Wiederhold: Aus der Stadt der Künstlerbälle /!5866307 taz.de 70 i taz.de 70 iMit dem Maler Sascha Wiederhold kann man ins Berlin der 1920er Jahre taz.de 70 ieintauchen. Die Neue Nationalgalerie feiert gerade seine Wiederentdeckung. taz.de 70 i taz.de 70 1Ausstellung im Museum Ludwig Köln: Ungenannte Urheberin /!5639595 taz.de 70 i taz.de 70 iDie Kölner Ausstellung „Lucia Moholy – Fotogeschichte schreiben“ stellt uns taz.de 70 i– endlich – die inoffizielle Fotografin des Bauhauses vor. taz.de 70 .