i# taz.de -- Kommentar Wahl in Brasilien: Erschreckende Normalität taz.de 70 i taz.de 70 i> Veranwortlich für die Wahl von Jair Bolsonaro ist auch Brasiliens taz.de 70 i> politische und wirtschaftliche Elite. Für ihren Machterhalt nimmt sie taz.de 70 i> alles in Kauf. taz.de 70 i taz.de 70 IBild: Hat sich bei den Wahlen in Brasilien durchgesetzt: Ex-Fallschirmspringer Jair Bolsonaro /picture/3040996/948/bol.jpeg taz.de 70 i taz.de 70 iEs war ein zutiefst tragischer Wahltag in Brasilien. Erschreckend war schon taz.de 70 idie Normalität, ja geradezu Gleichgültigkeit, mit der das vorhergesagte taz.de 70 iErgebnis und der tiefe Einschnitt in die Geschichte des Landes zur Kenntnis taz.de 70 igenommen wurde. Viele Millionen Menschen gaben dem erklärten taz.de 70 iRechtsextremisten Jair Bolsonaro ihre Stimme. Ab dem 1. Januar 2019 wird taz.de 70 iein Befürworter von Folter, der sich über Minderheiten lustig macht und taz.de 70 ipolitische Gegner in den Knast stecken will, das größte Land Lateinamerikas taz.de 70 iregieren. taz.de 70 i taz.de 70 iEs ist über die Landesgrenzen hinaus ein dramatisches Signal. Der taz.de 70 iRechtsruck in der Region ist endgültig besiegelt. Und die Linie, die taz.de 70 imenschenverachtende Diskurse und ihre Umsetzung in der Praxis notdürftig taz.de 70 ibegrenzte, ist weit nach rechts verschoben worden. Tödliche Polizeischüsse, taz.de 70 iVertreibung von Indígenas, Morde an Andersdenkenden oder -aussehenden und taz.de 70 idie Abholzung des Amazonaswaldes sind jetzt demokratisch legitimiert. taz.de 70 i taz.de 70 iDie Hoffnung, dass Bolsonaro nicht all das umsetzen wird, was er ankündigt, taz.de 70 iist nachvollziehbar. Nur gibt es wenig Anlass für diese Hoffnung. Die taz.de 70 irechtsstaatlichen Institutionen in Brasilien, allen voran die machthörige taz.de 70 iJustiz und die Medien, machen nicht den Eindruck, dass sie seinem Tun taz.de 70 iEinhalt gebieten würden. Zumal es nicht nur um seine Taten geht: Genau wie taz.de 70 ier behauptete, keine Schuld an den millionenfach in seinem Namen taz.de 70 iverschickten Fakenews zu haben, genauso wird er es nicht verantworten, wenn taz.de 70 iSchlägertrupps, Milizen und skrupellose Landbesitzer das umsetzen, was er taz.de 70 imal als Neuanfang, mal als Säuberung und mal als notwendiges Übel taz.de 70 iankündigte. taz.de 70 i taz.de 70 iDass es soweit kommen konnte, hat viele Gründe. Die Fehler der gemäßigten taz.de 70 iLinken, die jahrelang an der Macht war und auch gravierende Fehler machte, taz.de 70 igehören genauso dazu wie die ausgebliebene Aufarbeitung der Militärdiktatur taz.de 70 i(1964-1985) und ein seit langem angefaultes politisches System. Die größte taz.de 70 iund aktive Verantwortung trägt jedoch die politische und wirtschaftliche taz.de 70 iElite, die für ihren eigenen Machterhalt alles in Kauf nimmt. taz.de 70 i taz.de 70 iSie hat mit tatkräftiger Unterstützung der Medien ihr politisches taz.de 70 iGegenüber, die Arbeiterpartei, verteufelt und als das grundsätzlich größere taz.de 70 iÜbel dargestellt. Ihr Ziel war nicht, Bolsonaro an die Macht zu bringen. taz.de 70 iDoch mangels eigener konservativer Kandidaten, die alle im Sog von taz.de 70 iKorruption und Vetternwirtschaft untergingen, blieb dieser Elite am Ende taz.de 70 inur noch die Option des Rechtsextremismus, um eine Neuauflage der durchaus taz.de 70 ierfolgreichen Regierung der Arbeiterpartei zu verhindern. taz.de 70 i taz.de 70 iUnisono zeigten die Massenmedien bereits am Wahlabend, wie es nun taz.de 70 iweitergehen wird: Die Kommentatoren glaubten und lobten Bolsonaros taz.de 70 iAnkündigung, die Verfassung zu respektieren und inneren Frieden herstellen taz.de 70 izu wollen. Aber die Ankündigung des unterlegenen Fernando Haddad, den taz.de 70 iRechtsstaat und die Institutionen zu verteidigen, wurde als aggressiv oder taz.de 70 ikontraproduktiv abgetan. taz.de 70 i taz.de 70 i29 Oct 2018 taz.de 70 i taz.de 70 i## AUTOREN taz.de 70 i taz.de 70 1Andreas Behn /!a164 taz.de 70 i taz.de 70 i## TAGS taz.de 70 i taz.de 70 1Präsidentschaftswahlen Brasilien 2018 /!t5504726 taz.de 70 1Jair Bolsonaro /!t5504727 taz.de 70 1Luiz Inácio Lula da Silva /!t5030106 taz.de 70 1Lateinamerika /!t5008432 taz.de 70 1Yanis Varoufakis /!t5012250 taz.de 70 1Jair Bolsonaro /!t5504727 taz.de 70 1Arbeiterpartei Brasilien /!t5044964 taz.de 70 1Arbeiterpartei Brasilien /!t5044964 taz.de 70 1Brasilien /!t5010174 taz.de 70 1Präsidentschaftswahlen Brasilien 2018 /!t5504726 taz.de 70 i taz.de 70 i## ARTIKEL ZUM THEMA taz.de 70 i taz.de 70 1Initiative von Sanders und Varoufakis: Linke Sammelbewegung /!5555067 taz.de 70 i taz.de 70 iYanis Varoufakis und Bernie Sanders rufen zu einer neuen linken Bewegung taz.de 70 iauf. Mit ihrer Internationalen positionieren sie sich gegen Nationalisten. taz.de 70 i taz.de 70 1Jair Bolsonaro und die Deutsche Bank: Menschenrechte? Regenwald? Knete! /!5543935 taz.de 70 i taz.de 70 iBrasiliens neuer Präsident strebt einen faschistischen Staat an. Zugleich taz.de 70 igilt er als Traummann der Märkte, weil die sich nur für Bilanzen taz.de 70 iinteressieren. taz.de 70 i taz.de 70 1Nach Bolsonaros Wahlsieg in Brasilien: Der lange Weg zur Machtübernahme /!5546318 taz.de 70 i taz.de 70 iWer ist Jair Bolsonaro? Im Schatten der Krise wurde der rechtsextreme taz.de 70 iMilitarist, der als nicht ernst zu nehmend galt, zur Option gegen die Elite taz.de 70 ider PT. taz.de 70 i taz.de 70 1Faschist Jair Bolsonaro gewinnt Stichwahl: Brasiliens menschenverachtender Kurs /!5546223 taz.de 70 i taz.de 70 iDer Rechtsextremist Bolsonaro wird neuer Präsident Brasiliens. Der linke taz.de 70 iKandidat spricht Mut zu und fordert die Verteidigung des Rechtsstaats. taz.de 70 i taz.de 70 1Wahl in Brasilien: Wenn Sportler für Hetzer trommeln /!5543497 taz.de 70 i taz.de 70 iProminente Sportler rufen in Brasilien zur Wahl des Rechtsextremen Jair taz.de 70 iBolsonaro bei der Wahl auf. Sollten Athleten sich in Politik einmischen? taz.de 70 i taz.de 70 1Präsidentschaftswahlen in Brasilien: Nervosität wie sonst nur beim Fußball /!5539964 taz.de 70 i taz.de 70 iBrasiliens Reizthema nach dem ersten Wahlgang? Jair Bolsonaro. Der taz.de 70 iRechtsextreme könnte in zwei Wochen zum Präsidenten gewählt werden. taz.de 70 .