# taz.de -- FDP Finanzen: altmann-druck GmbH
       
       Die altmann-druck, eine Druckerei in Berlin-Köpenick, [1][gehörte
       ursprünglich der FDP]. 2007 kaufte der Treuhänder Schlottmann für den
       Glücksspielunternehmer Paul Gauselmann rund [2][20 Prozent der Druckerei]
       für 700.000 Euro. Schlottmann zahlte dazu weitere 600.000 Euro an
       altmann-druck als [3][Kapitalerhöhung].
       
       Wenige Monate nach der Kapitalerhöhung fand eine weitere Transaktion statt.
       Altmann-druck konnte dank Gauselmanns frischer Liquidität die Immobilie,
       auf der der Betrieb stand, für rund 1,1 Millionen Euro von der FDP
       erwerben. Ein Teil, 550.000 Euro, flossen sofort an die FDP als
       [4][Teilzahlung].
       
       Doch der Kaufpreis der Immobilie war viel zu hoch: Laut dem
       [5][Gutachterausschuss] des Landes Berlin betrug er rund das Doppelte des
       in dieser Gegend üblichen Werts.
       
       Durch die Teilzahlung an die FDP benötigte die Druckerei wieder frisches
       Kapital. Schlottmann/Gauselmann gab Ende 2007 ein [6][Darlehen] von 500.000
       Euro an altmann-druck.
       
       ## Keine gute Wirtschaftslage
       
       In knapp vier Jahren, fand Monitor heraus, waren allein 1,8 Millionen Euro
       von Schlottmann/Gauselmann an die FDP und altmann-Druck geflossen.
       
       Seit dem Einstieg von Gauselmann bei der altmann-druck GmbH im Jahr 2007
       sah die Wirtschaftslage nicht unbedingt gut aus. In den ersten vier Jahren
       von Gauselmanns Beteiligung - und nur dazu gibt es öffentlich zugängliche
       Zahlen - erzielte altmann-druck einen Gewinn von lediglich 65.000 Euro,
       2010 und 2011 gab es sogar [7][massive Verluste].
       
       Gauselmann hat ein besonders cleveres Konstrukt beim Erwerb der Anteile an
       altmann-druck gewählt, wodurch er die FDP-Bundespartei finanziell unter
       Druck setzen gekonnt hätte. Mit zwei so genannten [8][Put-Optionen] im
       Vertrag hätte Gauselmann die FDP zwingen können, für 1,2 Millionen Euro die
       Anteile zurück zu erwerben. Außerdem wurde eine [9][Eigentümergrundschuld]
       für die Druckereiimmobilie in Köpenick in Höhe von 500.000 Euro an
       Gauselmann übertragen. Damit, und mit dem Darlehen, hätte er die Druckerei
       wahrscheinlich in die Insolvenz treiben können.
       
       Anfang 2013, als der Wahlkampf sich näherte, [10][schienen die FDP und
       Gauselmann sich dann plötzlich zu streiten]. Angeblich wollte
       FDP-Wirtschaftminister Philipp Rösler seinen bisherigen, laxen Kurs
       gegenüber der Glückspielindustrie ändern und eine strenge
       Glückspielverordnung einführen. Glückspielsucht-Experten sagten allerdings,
       eine Verschärfung sei in der Spielverordnung in Röslers Entwurf kaum
       erkennbar. Ein Schein-Streit als Ablenkungsmanöver?
       
       Kurz nach dem Streit jedenfalls [11][gab die FDP bekannt], dass sie ihre
       umstrittene Geschäftsbeziehung mit dem Glücksspiel-Automaten-Hersteller
       Gauselmann gelöst habe.
       
       Die Trennung scheint den Liberalen aber nicht geschadet zu haben. Im
       Gegenteil: Eine Tochtergesellschaft von Gauselmann erwarb die FDP-Anteile
       von altmann-druck für 1,56 Millionen Euro, gleichzeitig [12][kaufte die FDP
       Gauselmanns Anteil] an ProLogo für 696.000 Euro. Wenn man Kauf und Verkauf
       gegenrechnet, bleiben auf der Einnahmeseite der FDP weitere 864.000 Euro
       von Gauselmann.
       
       11 Sep 2013
       
       ## LINKS
       
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 (DIR) [8] /opt/taz/fdp-pdf/altmann-druck-GmbH/9-altmann-druck.pdf
 (DIR) [9] /opt/taz/fdp-pdf/altmann-druck-GmbH/10-altmann-druck.pdf.pdf
 (DIR) [10] http://www.sueddeutsche.de/politik/fdp-veraergert-gluecksspielbranche-scharfe-regeln-fuer-spielautomaten-1.1608435
 (DIR) [11] /opt/taz/fdp-pdf/ProLogo-GmbH/Prologo8--FDP-Pressmitteling-Ende-der-Geschaeftsbeziehungen-mit-Gauselmann.pdf
 (DIR) [12] /opt/taz/fdp-pdf/ProLogo-GmbH/Prologo9--Kaufpreise-ProLogo-und-altmann-druck.pdf
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Julia Amberger
 (DIR) Mathew D. Rose
       
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