# taz.de -- Duduzile Zuma-Sambudla: „Modern Day Terrorist“ vor Gericht
       
       > Die Tochter von Südafrikas Ex-Präsident Jacob Zuma erscheint mit
       > provokanter Shirt-Aufschrift vor Gericht. Es geht um Anstiftung zu
       > Terror.
       
 (IMG) Bild: Gut gelaunt auf der Anklagebank: Duduzile Zuma-Sambudla am 11. November 2025 vor Gericht im südafrikanischen Durban
       
       Der Vorwurf lautet auf Anstiftung zum Terrorismus: In Südafrika steht
       Duduzile Zuma-Sambudla, Tochter von [1][Ex-Präsident Jacob Zuma], vor
       Gericht. Im Juli 2021 waren mehr als 350 Menschen während gewaltsamer
       Unruhen gestorben. Die 43-Jährige soll laut Anklage eine maßgebliche Rolle
       dabei gespielt haben, die Massen anzustacheln, indem sie über ihre
       Social-Media-Kanäle zu Gewalt aufgerufen hatte.
       
       Plündernde Menschenmengen hatten damals ganze Straßenzüge verwüstet und
       laut Behörden Sachschäden in Höhe von bis zu zwei Milliarden US-Dollar
       verursacht. Mehr als 5.000 Menschen waren während der Unruhen festgenommen
       worden. Auslöser war damals die Verhaftung von Ex-Präsident Jacob Zuma.
       Nach [2][massiven Korruptionsvorwürfen und der systematischen Untergrabung
       staatlicher Institutionen] war Jacob Zuma 2018 erzwungenermaßen vom
       Präsidentenamt zurückgetreten. 2021 war er schließlich zu 15 Monaten Haft
       verurteilt worden, da er in einer Korruptionsuntersuchung nicht ausgesagt
       hatte.
       
       Das Urteil, gepaart mit einer ordentlichen Portion Frust über die
       grassierende Armut und die anhaltenden Corona-Lockdowns, hatte unter den
       aufgestachelten Zuma-Anhängern zu der Massenrandale geführt. Laut
       Staatsanwalt Yuri Gangai seien die Beiträge Zuma-Sambudlas nicht bloß
       Ausdruck persönlicher Meinungen gewesen, sondern hätten aktiv zu Gewalt,
       öffentlicher Unordnung und erheblichen Sachschäden angestiftet. Und nicht
       nur das: „Es ist zur Gewohnheit geworden, dass die Mächtigen den Schmerz
       der Armen als Waffe einsetzen, um Brände zu entfachen, in denen sie selbst
       nie stehen wollen.“
       
       Zu den Beiträgen, die von der Staatsanwaltschaft hervorgehoben wurden,
       gehörte einer, in dem Zuma-Sambudla schrieb: „Wir sehen euch“. Ein Beitrag,
       der laut Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit verschiedenen
       Plünderungsvorfällen verfasst worden sei und ihre Unterstützung für die
       Unruhen ausdrücke.
       
       Jacob Zuma selbst verbüßte schlussendlich nur drei Monate der
       Gefängnisstrafe, da er unter anderem aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig
       von Amtsinhaber Cyril Ramaphosa begnadigt wurde. Doch die gewaltsamen
       Ausschreitungen von 2018 beschäftigen Südafrika bis heute.
       
       Bis heute bestreitet Jacob Zuma die Korruptionsvorwürfe und bezeichnet jede
       gerichtliche oder parteiliche Anstrengung gegen ihn als politische
       Hexenjagd. Ein Narrativ, das auch dessen Tochter stets gepflegt hatte. Zum
       Prozessauftakt zu Wochenbeginn erschien diese strahlend und gut gelaunt vor
       dem Obersten Gerichtshof der Provinz KwaZulu-Natal, gekleidet in einem
       schwarzen T-Shirt mit der provokanten Aufschrift „Modern Day Terrorist“.
       
       ## Jacob Zuma selbst im Zeugenstand
       
       Ihr Anwalt argumentiert, sie sei zu Unrecht herausgegriffen worden, einzig
       und allein, weil sie die Tochter von Jacob Zuma sei. Entsprechend plädierte
       sie am Montag zu Prozessbeginn auf nicht schuldig. Der Prozess gegen sie
       ist auf eine Länge von insgesamt zwei Wochen angesetzt, noch in dieser
       Woche sollen Zeugen verhört werden, darunter auch Jacob Zuma selbst.
       
       Zuma-Sambudla, die seit Jahren als vehemente Unterstützerin ihres Vaters in
       der südafrikanischen Politik mitmischt, ist heute Parlamentsabgeordnete in
       der von ihrem Vater 2023 gegründeten MK-Partei (uMkhonto weSizwe). Diese
       hatte 2024 bei den Parlamentswahlen 15 Prozent der Stimmen erhalten, vor
       allem von frustrierten ANC-Wählern. Die Regierungspartei Afrikanischer
       Nationalkongress hatte 2024 unter anderem deshalb zum ersten Mal seit 30
       Jahren nicht mehr allein die Regierung stellen können und musste eine
       Koalition eingehen.
       
       12 Nov 2025
       
       ## LINKS
       
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 (DIR) Helena Kreiensiek
       
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