# taz.de -- Dänischer Luftraum: Drohnen bleiben in den Köpfen
       
       > Die Regierung in Dänemark muss souveräner mit der Angst der Bevölkerung
       > vor Angriffen umgehen. Sonst erreichen Drohnen schon jetzt ihr Ziel.
       
 (IMG) Bild: Die dänische Premierministerin Mette Frederiksen gibt eine Pressekonferenz am Flughafen Kopenhagen, Dienstag, 23. September
       
       Vor zwei Wochen erst kündigte die dänische Regierung einen historischen
       Waffendeal an: Umgerechnet 7,7 Milliarden Euro sollen für neue
       Luftabwehrsysteme ausgegeben werden. Stets betont sie die herausfordernde
       sicherheitspolitische Lage – Dänemark müsse sich verteidigen können.
       
       Was nützt das aber, wenn man nicht einmal mit ein paar Drohnen fertig wird?
       Das war nur eine der Fragen, die plötzlich auftauchten.
       
       Zweimal kurz nacheinander musste das Land hinnehmen, dass Drohnen den
       Luftraum über seinen Flughäfen gefährden. Nach dem [1][jüngsten Vorfall]
       wird die Regierung von der Opposition, aber auch von Beobachtern
       kritisiert: Sie schaffe es nicht, die Bevölkerung zu beruhigen. Und sie
       sehe schwach aus angesichts der Reaktion.
       
       Die Regierung sagte am Donnerstag: Ziel von hybriden Angriffen – so
       bewertet sie die Drohnen-Vorfälle – sei es, Angst zu verbreiten und
       Gesellschaften zu spalten. Im Moment sieht es fast danach aus, als habe der
       noch nicht identifizierte Angreifer direkt Erfolg.
       
       Wie soll das Geschehen Menschen aber auch nicht verängstigen, für die ein
       Naherücken offenkundig feindlicher Aktivitäten bislang unvorstellbar war?
       Wie sollen Menschen ruhig bleiben, die nicht wissen, wer da was mit ihnen
       vorhat? Perfide Psychospiele: [2][Es ist nicht leicht, darauf effektiv zu
       reagieren.]
       
       Ob Dänemark wirklich schlechter auf Drohnenangriffe vorbereitet ist als
       andere Länder, ist schwer zu sagen. Was aber klar ist: Es reicht nicht zu
       betonen, dass man die Situation ernst nehme. Wenn der Verteidigungsminister
       will, dass das Land ruhig bleibt, kann er nicht nur unangenehme Fakten
       wiederholen, wie die, dass die Drohnentechnik sich extrem schnell entwickle
       und man [3][kaum hinterherkomme].
       
       Er muss auch in einer solchen Lage fähig sein, das Vertrauen zu schaffen,
       dass der [4][Staat mehr Kontrolle hat als die Bevölkerung] selbst. Und wenn
       es nur ein rhetorischer Kniff wäre, geschicktere Kommunikation – alles ist
       besser, als dass der [5][ominöse Drohnen-Akteur sich ins Fäustchen lacht.]
       
       25 Sep 2025
       
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 (DIR) Anne Diekhoff
       
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