# taz.de -- Anwerbeversuche aus dem Ausland: Aus Versehen russischer Spion
       
       > Russische Geheimdienste locken auf Social Media mit Aufträgen, bei denen
       > oft nicht klar ist, wer dahintersteckt. Davor warnen BKA und
       > Geheimdienste.
       
 (IMG) Bild: Mehrfach waren Schiffe der Marine Ziel von mutmaßlichen Sabotageaktionen
       
       Berlin dpa | Die Sicherheitsbehörden warnen die Bevölkerung vor
       Anwerbeversuchen russischer Geheimdienste über soziale Medien. Hintergrund
       der Kampagne „Kein Wegwerf-Agent werden!“ sind mehrere Fälle von Sabotage
       und Spionage, bei denen [1][mutmaßlich sogenannte Wegwerf-Agenten]
       eingesetzt wurden. So bezeichnet der Verfassungsschutz Menschen ohne
       nachrichtendienstliche Ausbildung, die Straftaten im Auftrag eines
       ausländischen Geheimdienstes verüben.
       
       Wie das Bundeskriminalamt (BKA) mitteilt, werden die Straftaten von den
       Handlangern teilweise gegen ein geringes Entgelt verübt und oft ohne zu
       wissen, wer die wahren Auftraggeber sind und welchem Zweck die Taten
       dienen.
       
       Weiter heißt es, das Bundesamt für Verfassungsschutz, der
       Bundesnachrichtendienst und der Militärische Abschirmdienst hätten ein
       erhöhtes Aufkommen an Spionage- und Sabotageaktivitäten in Deutschland und
       anderen Staaten festgestellt. Urheber seien mutmaßlich russische
       Geheimdienste, die selbst oder über Mittelsleute soziale Medien nutzten, um
       Menschen zu rekrutieren.
       
       Aktuell werden demnach [2][mehrere Verdachtsfälle] von der Polizei
       bearbeitet, darunter Brandstiftungen, Drohnenüberflüge sowie verdächtiges
       Fotografieren. Betroffen seien unter anderem Einrichtungen aus den
       Bereichen Energie, Transport und Verkehr, militärische Einrichtungen und
       die Rüstungsindustrie.
       
       ## Marine mehrfach Ziel von Sabotage
       
       Im Mai wurden mutmaßliche Pläne für [3][Anschläge auf den Gütertransport in
       Deutschland bekannt]. In Deutschland und der Schweiz wurden insgesamt drei
       Ukrainer festgenommen. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen Agententätigkeit
       zu Sabotagezwecken vor. Es besteht demnach der Verdacht, dass staatliche
       Stellen in Russland als Auftraggeber dahinterstecken.
       
       Mehrfach waren Schiffe der Marine Ziel von mutmaßlichen Sabotageaktionen:
       Mal waren es durchtrennte Kabelbäume, mal Metallspäne in einem Antrieb,
       dann Öleintrag im Trinkwassersystem. Zugänge zu Werften, Munitionsdepots
       und Arsenale müssen kurzfristig robust geschützt und überwacht werden.
       
       Die Geheimdienste vermuten, dass Russland auch deshalb verstärkt auf
       ungeschulte Handlanger setzt, weil der Einsatz eigener Mitarbeiter durch
       Gegenmaßnahmen der deutschen Sicherheitsbehörden seit dem Beginn des
       russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erschwert ist. Um seiner
       Warnung Nachdruck zu verleihen, verweist das BKA darauf, dass für
       Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und geheimdienstliche
       Agententätigkeiten jeweils mehrjährige Haftstrafen drohen.
       
       Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine am 24.
       Februar 2022 hatten europäische Staaten kurz nach Kriegsbeginn mutmaßliche
       russische Agenten ausgewiesen. Die deutsche Regierung erklärte 40
       Angehörige der russischen Botschaft in Berlin zu unerwünschten Personen.
       
       2 Sep 2025
       
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