# taz.de -- Wo gespart werden soll
> Der Entwurf für den neuen Bundeshaushalt sieht voraussichtlich Kürzungen
> in der Entwicklungszusammenarbeit vor. Verbände sind besorgt
Ein Bündnis aus 17 Organisationen kritisiert die im Haushalt wegen der
angestrebten Konsolidierung vorgesehenen Kürzungen bei der
Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe. Diese Einsparungen
„gefährden nicht nur lebensrettende Maßnahmen, sondern auch Deutschlands
strategische Interessen und internationale Glaubwürdigkeit“, heißt es in
dem Appell, den unter anderem Save the Children, Care, „Brot für die Welt“
und Oxfam unterzeichneten. Deutschland müsse ein verlässlicher globaler
Partner bleiben.
Das Bundeskabinett will den Haushalt am Mittwoch vorstellen. Es ist
abzusehen, dass der Entwicklungsetat von erneuten Kürzungen betroffen sein
wird. Für den Haushalt 2025 soll der Etat von 11,2 auf 10,3 Milliarden Euro
sinken. Zum Vergleich: Noch 2022 standen dem Ministerium 13,8 Milliarden
Euro zur Verfügung.
„Millionen Menschen zahlen den Preis für politische Kurzsichtigkeit“,
erklärte die Deutschland-Direktorin der entwicklungspolitischen
Organisation ONE, Lisa Ditlmann. Die Kürzungen machten bereits erzielte
Erfolge zunichte und würfen die Entwicklungszusammenarbeit um Jahrzehnte
zurück. Die Präsidentin von „Brot für die Welt“ und der Diakonie
Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, warnte vor einem Dominoeffekt: „Wenn
Deutschland erneut seine Ausgaben im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit
senkt, wird dies Nachahmer finden.“ Es sei absurd, die Mittel zur
Vorbeugung von Krieg und Gewalt zu senken. „Das würde uns in Zukunft um ein
Vielfaches teurer zu stehen kommen“, sagte Pruin.
Es sei völlig unverständlich, dass die Bundesregierung an
Entwicklungszusammenarbeit sparen und die Mittel für humanitäre Hilfe sogar
um 50 Prozent kürzen wolle, sagte Joshua Hofert, Vorstandssprecher von
Terre des hommes.
„Save the Children“-Geschäftsführer Florian Westphal mahnte: „Kürzungen bei
humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit treffen immer zuerst die
Schwächsten – Kinder in Konflikt- und Krisengebieten, die auf Schutz und
Perspektiven angewiesen sind.“ Einschnitte in diesen Bereichen würden
nachweislich zu mehr vermeidbaren Todesfällen führen. (afp, dpa, epd)
meinung + diskussion
30 Jul 2025
## AUTOREN
(DIR) Raweel Nasir
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