# taz.de -- US-Präsident im Handelskonflikt: Trump will per Brief über Strafzölle „informieren“
       
       > Das Ende der vom US-Präsidenten gesetzten Frist im Handelsstreit naht.
       > Nun dreht Trump die Angelegenheit auf seine Art weiter.
       
 (IMG) Bild: Will jetzt seine Handelspartner informieren: Trump am 4. Juli
       
       Washington afp/dpa | Knapp eine Woche vor Ablauf einer von US-Präsident
       Donald Trump gesetzten Frist im Zollstreit hat dieser angekündigt, seine
       [1][Handelspartner vermutlich ab diesem Freitag über die für sie geltenden
       Strafzölle zu informieren]. „Ich neige dazu, einen Brief zu verschicken und
       ihnen mitzuteilen, welche Zölle sie zahlen werden“, sagte Trump am
       Donnerstag (Ortszeit) vor Journalisten. „Das ist viel einfacher.“ „Wir
       werden ein paar Briefe verschicken, wahrscheinlich ab morgen“, fügte Trump
       hinzu.
       
       Am 9. Juli läuft eine von Trump gesetzte Frist im [2][Zollstreit mit
       zahlreichen Handelspartnern], darunter die EU, ab. Die betroffenen Staaten
       versuchen nun, Vereinbarungen mit den USA zu treffen, um höhere Zölle
       abzuwenden. US-Beamte haben signalisiert, dass in den kommenden Tagen
       mehrere Handelsabkommen angekündigt werden könnten.
       
       Trump hat mit seiner Zollpolitik [3][Streit mit Handelspartnern weltweit]
       ausgelöst. Der US-Präsident verhängte Anfang April hohe zusätzliche Zölle
       gegen zahlreiche Staaten, reduzierte sie dann aber kurz darauf für 90 Tage
       auf zehn Prozent. Für bestimmte Produkte wie Autos aus der EU gilt nun zum
       Beispiel ein erhöhter Zollsatz von 25 Prozent, für Stahl- und
       Aluminiumprodukte liegt er bei 50 Prozent.
       
       Der EU drohte Trump mit Zoll-Aufschlägen von 50 Prozent, wenn sie sich
       nicht bis zum 9. Juli mit den USA einigt, deutete jedoch auch die
       Möglichkeit einer Verlängerung der Frist an. 50 Prozent Zoll wäre das
       Fünffache der derzeit gültigen zehn Prozent – dieser von Trump eingeführte
       Basiszollsatz für die meisten Waren ist ebenfalls bereits deutlich höher
       als das vorherige Zollniveau.
       
       ## „Ziel: ehrgeiziges transatlantisches Handelsabkommen“
       
       Für die EU ist [4][Handelskommissar Maros Sefcovic] indessen von
       Verhandlungen in Washington zurückgekehrt. „Abschluss einer produktiven
       Arbeitswoche in Washington, DC“, schrieb Sefcovic in der Nacht zum Freitag
       im Onlinedienst X. Es sei gut gewesen, sich mit dem US-Handelsbeauftragten
       Jamieson Greer, Handelsminister Howard Lutnick und Finanzminister Scott
       Bessent zu treffen, fügte er hinzu und veröffentlichte ein Foto von sich
       und Greer.
       
       Er sei nun auf dem Rückweg nach Brüssel, die Arbeit gehe weiter, erklärte
       der EU-Handelskommissar weiter. „Unser Ziel ist unverändert: ein gutes und
       ehrgeiziges transatlantisches Handelsabkommen.“
       
       Vor seinem Besuch in Washington hatte er erklärt, dass Entwürfe für eine
       grundsätzliche Vereinbarung bereits vorlägen. Es gebe aber noch „viel zu
       besprechen“, betonte Sefcovic am Montag in Brüssel. Es wurde erwartet, dass
       beide Seiten zunächst eine grundsätzliche Vereinbarung schließen könnten,
       auf deren Grundlage dann weiter über einzelne Zollsätze verhandelt würde.
       
       Die Börsen beunruhigt die unsichere Lage. Der Dax startete am Freitag mit
       Verlusten in den Handel. Der deutsche Leitindex gab 0,4 Prozent auf 23.836
       Zähler nach. Sollten nicht noch einige Last-Minute-Deals abgeschlossen
       werden, dürften sich viele Staaten dann höheren Zöllen ausgesetzt sehen,
       sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. „Und Stand jetzt
       gehören dazu auch die Staaten der EU – gerade die exportorientierte
       deutsche Wirtschaft trifft das hart.“
       
       4 Jul 2025
       
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