# taz.de -- 
       
 (IMG) Bild: Auf dieser idyllischen kalifornischen Straußenfarm sollte Aubrey Eneas of Bostons Modell zur Gewinnung von Sonnenenergie stehen
       
       Im Jahr 1901 entwarf der französische Schriftsteller Émile Zola in seinem
       Roman „Travail“ die Utopie einer perfekten Stadt. Um deren enormen
       Energiebedarf zu decken, kommt sein Romanheld auf die Idee, die Sonne
       mittels einer Art Sonnenfänger als Energiequelle zu nutzen. Soweit die
       Fiktion – ebenfalls um die vorletzte Jahrhundertwende herum wurde die
       Solarenergie in den USA in Pasadena erstmals auch Realität. Die Sonne
       brannte auf eine raffinierte Konstruktion des englischen Erfinders Aubrey
       Eneas of Boston, die mithilfe von 1.788 Spiegeln das Sonnenlicht
       reflektierte und bündelte. Durch die erzeugte Hitze wurde eine
       Dampfmaschine angetrieben.
       
       Es war die Geburtsstunde einer nachhaltigen Technologie. Im Vergleich zu
       den billigen fossilen Energieträgern erschien die Solarenergie zu Beginn
       zwar noch unattraktiv, doch im Zuge der Ölkrisen der 1970er Jahre wendete
       sich das Blatt. Das zunehmende ökologische Bewusstsein entlarvte Kohle und
       Öl als schmutzige und endliche Energiequellen. Seitdem wurde durch
       intensive Forschung der Wirkungsgrad der Sonnenenergie immer weiter
       verbessert. Riesige, sperrige Apparaturen wichen flachen, günstigen
       Paneelen, die auf jedes Dach passten. Eine flächendeckende, dezentrale
       Nutzung ist nun möglich. In den letzten Jahren hat ein Solarboom die Welt
       erfasst. Schon Mitte der 2030er-Jahre könnte [1][rein rechnerisch der
       weltweite Strombedarf von Solarenergie gedeckt werden]. Tobias Würtz
       
       26 Apr 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /!6080466&SuchRahmen=Print
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Tobias Wuertz
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA