# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Trump berichtet von Telefonat mit Putin
       
       > Moskau will Telefonkontakt zwischen Trump und Putin weder bestätigen noch
       > dementieren. Russland nimmt weitere Ortschaft in der Ostukraine ein.
       
 (IMG) Bild: In der Nähe von Pokrowsk: Ukrainische Stellung (06.02.2025)
       
       ## Trump will mit Putin telefoniert haben – Zeitpunkt unklar
       
       US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview von einem angeblichen
       Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg berichtet.
       Allerdings ließ er nach Angaben der „New York Post“ offen, wann das
       Telefonat stattgefunden haben soll. Das Interview wurde demnach in der
       Nacht zu Samstag an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One geführt,
       Auszüge daraus veröffentlichte das Boulevardblatt aber erst jetzt und ohne
       den genauen Wortlaut.
       
       Auf die Frage, wie oft er mit dem russischen Präsidenten gesprochen habe,
       antwortete Trump demnach: „Das sage ich besser nicht.“ Der Kreml bestätigte
       das Gespräch nicht. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, er wisse nichts von
       einem Telefonat. Er sei jedoch womöglich nicht in alle Kommunikationskanäle
       eingeweiht, schränkte er ein. „Darum kann ich im vorliegenden Fall weder
       bestätigen noch dementieren.“
       
       Laut der „New York Post“ befand sich während des Interviews auch der
       nationale Sicherheitsberater Mike Waltz an Bord der Maschine. An ihn
       gewandt soll Trump – möglicherweise in Anspielung auf Putin und den
       ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – gesagt haben: „Lasst uns
       diese Treffen in Gang bringen. Sie wollen sich treffen. Jeden Tag sterben
       Menschen. Junge, gut aussehende Soldaten werden getötet. Junge Männer, wie
       meine Söhne. Auf beiden Seiten. Überall auf dem Schlachtfeld.“
       
       Wie schon mehrfach zuvor betonte Trump dem Bericht zufolge, er pflege eine
       „gute Beziehung“ zum Kremlchef. Zudem machte er seinen Amtsvorgänger Joe
       Biden erneut mitverantwortlich für den Krieg zwischen Russland und der
       Ukraine und behauptete, so weit wäre es mit ihm im Amt nicht gekommen.
       Trump versicherte auch, er habe einen Plan, um den Krieg zu beenden. (dpa)
       
       ## Russland meldet Einnahme weiterer Ortschaft in Ostukraine
       
       Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in
       Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle
       gebracht. Es handele sich um Orichowo-Wassyliwka in der Region Donezk,
       meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf
       das Ministerium. Fast täglich meldet Russland die Einnahme von Ortschaften
       im Osten in der Ukraine, meist sind es Dörfer. Unabhängig überprüfen lassen
       sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht. Die russischen Truppen rücken
       aber an der Ostfront auf ukrainischem Gebiet seit geraumer Zeit stetig vor.
       (rtr)
       
       ## Russland sieht keine Fortschritte der USA bei Abrüstung
       
       Russland sieht nach eigener Darstellung bislang keine Fortschritte der
       neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump in Sachen Abrüstung. „Wir
       sind bereit, mit jeder amerikanischen Regierung eine reibungslose
       Zusammenarbeit aufrechtzuerhalten“, sagte der ständige Vertreter Russlands
       bei den Vereinten Nationen in Genf, Gennady Gatilow, der staatlichen
       russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
       
       „Wir wären dazu im Rahmen der Abrüstungskonferenz bereit“, sagte Gatilow in
       einem am Sonntag veröffentlichten Interview. „Bislang sehen wir
       diesbezüglich in Genf keine positiven Fortschritte.“ Die Konferenz in Genf
       ist ein internationales Abrüstungsforum, auf dem eine Reihe wichtiger
       multilateraler Abkommen zu Rüstungsbegrenzung und Abrüstung ausgehandelt
       wurden. Darunter ist auch der Vertrag zur Nichtverbreitung von Atomwaffen.
       
       Russlands Präsident Wladimir Putin wertete Trumps zweite Amtszeit, die am
       20. Januar begonnen hat, als Chance für eine neue Ära in den Beziehungen
       zwischen beiden Ländern. „Wir beobachten natürlich aufmerksam die Rhetorik
       und die ersten Schritte der Vertreter der neuen US-Regierung“, sagte
       Gatilow. „Wir erwarten, dass die Amerikaner ihren Worten Taten folgen
       lassen, zumal sie seit dem 20. Januar viel gesagt haben.“ Gatilow sagte
       weiter, die Gespräche mit den USA über atomare Rüstungskontrolle und
       allgemeinere Sicherheitsfragen seien nicht wieder aufgenommen worden.
       
       Der neue Vertrag zur Reduzierung strategischer Waffen (New START), der die
       Zahl der strategischen Atomsprengköpfe, die die USA und Russland
       stationieren dürfen, sowie die Stationierung land- und U-Boot-gestützter
       Raketen und Bomber als deren Träger beschränkt, läuft am 5. Februar 2026
       aus. Er ist die letzte verbliebene Säule der atomaren Rüstungskontrolle
       zwischen Russland und den USA, den beiden größten Atommächten der Welt.
       (rtr)
       
       ## Gefechte in der Ostukraine werden wieder heftiger
       
       Die Angriffe russischer Truppen in der Ostukraine werden nach Angaben des
       ukrainischen Militärs nach einigen Tagen Pause wieder heftiger. Der
       Generalstab in Kiew verzeichnete für Samstag 125 russische Sturmangriffe,
       nachdem die Zahl in den Tagen zuvor bei etwa 80 Angriffen gelegen hatte.
       Schwerpunkt der Angriffe mit mehr als 50 einzelnen Attacken waren die Stadt
       Pokrowsk im Gebiet Donezk und die umliegenden Ortschaften. Der Generalstab
       sprach von hohen Verlusten der russischen Angreifer.
       
       Die Bergbaustadt Pokrowsk, die vor dem Krieg etwa 60.000 Einwohner hatte,
       ist seit Monaten umkämpft. Allerdings verlegten sich die Russen darauf, die
       Stadt nicht direkt einzunehmen, sondern südlich an ihr vorbei vorzustoßen.
       Die genannten Zahlen des Generalstabs zu den Gefechten sind nicht im Detail
       nachprüfbar. Sie zeichnen aber die Ab- und Zunahme der Kämpfe nach. Bei dem
       zwischenzeitlichen Abflauen hatten Militärbeobachter gerätselt, ob die seit
       Herbst 2023 andauernde russische Offensive sich erschöpft hat oder ob es
       nur um eine Pause ging. Im Dezember hatte es täglich bis zu knapp 300
       Gefechte gegeben.
       
       Die Ukraine verteidigt sich seit knapp drei Jahren gegen eine großangelegte
       russische Invasion. In der Nacht auf Sonntag herrschte in dem
       osteuropäischen Land wieder Luftalarm bis weit in den Westen hinein. Die
       ukrainische Luftwaffe ortete viele russische Kampfdrohnen am Himmel – etwa
       bei Luzk, einer Stadt im Nordwesten des Landes, die weniger als 100
       Kilometer entfernt von der polnischen Grenze liegt. Der regionale
       Telegramkanal des Fernsehsenders Suspilne berichtete dort von
       Explosionsgeräuschen. (dpa)
       
       ## Nordkoreaner kämpfen wieder im Gebiet Kursk
       
       Die Kämpfe gingen auch im russischen Grenzgebiet Kursk weiter, wo die
       ukrainische Armee seit sechs Monaten einen Brückenkopf besetzt hält. Nach
       einer Pause seit Mitte Januar beobachteten ukrainische Truppen dort wieder
       einen Einsatz nordkoreanischer Soldaten, die auf russischer Seite kämpfen.
       „Russische und nordkoreanische Truppen haben einen weiteren Angriff in der
       Region Kursk gestartet“, teilte die 47. Brigade der Ukraine mit. Dabei habe
       der Feind seine Taktik geändert. „Bisher griffen sie vor allem mit
       Fahrzeugen an, doch jetzt haben sie Infanterie in den Angriff geschickt.“
       (dpa)
       
       ## Oberbefehlshaber Syrskyj ein Jahr im Amt
       
       In einem Jahr unter seinem Befehl habe die ukrainische Armee ihre Fähigkeit
       zu Angriffen bis weit hinein nach Russland ausgebaut, schrieb der
       ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj auf Facebook. Er war am 8.
       Februar 2024 zum Nachfolger von Walerij Saluschnyj ernannt worden.
       Ukrainische Kampfdrohnen könnten nun bis zu 1.700 Kilometer weit angreifen.
       Syrskyj ließ Niederlagen wie den Verlust der Stadt Awdijiwka bei Donezk
       Revue passieren, würdigte aber auch das Vordringen seiner Truppen nach
       Russland. Im russischen Gebiet seien 924 Kriegsgefangene gemacht worden.
       „Die Ukraine kann zum Gegenangriff übergehen, den Feind schlagen und
       jagen“, sagte er. (dpa)
       
       ## Selenskyj wirft Putin Aufrüstung vor
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russlands Staatschef
       Wladimir Putin vor, sich durch Aufrüstung auf eine Fortsetzung des Krieges
       einzurichten. „Wir wissen jetzt, dass die Russen neue Divisionen aufstellen
       und neue militärische Produktionsanlagen entwickeln“, sagte Selenskyj in
       Kiew. „Und das bedeutet eine einfache Sache: Putin bereitet sich nicht auf
       Verhandlungen vor, nicht auf Frieden, sondern auf die Fortsetzung des
       Krieges, und zwar nicht nur gegen uns“, sagte Selenskyj in einer
       Videobotschaft.
       
       „Alle Partner müssen davon wissen und es sehen.“ In Europa müsse jedes Land
       seine Verteidigung stärken. Das Ziel, dafür fünf Prozent der
       Wirtschaftsleistung auszugeben, werde „nicht von der Tagesordnung
       verschwinden“. Unklar blieb, auf welche Informationen über einen russischen
       Truppenaufbau sich Selenskyj bezog. Die Ukraine sei bereit, ihre
       Erkenntnisse zu teilen, sagte er. (dpa)
       
       ## Nordkorea: werden Russland „stets unterstützen“
       
       Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un äußert sich unterstützend für Russland im
       Krieg mit der Ukraine: „Die Armee und das Volk der DVRK werden die gerechte
       Sache der russischen Armee und des russischen Volkes zur Verteidigung ihrer
       Souveränität, Sicherheit und territorialen Integrität stets unterstützen
       und ermutigen, ganz im Sinne des Vertrages über die umfassende strategische
       Partnerschaft zwischen der DVRK und Russland“, sagt Kim bei einem Besuch
       des Verteidigungsministeriums anlässlich des Gründungstages der Volksarmee.
       
       DVRK steht für die Demokratische Volksrepublik Korea, den offiziellen Namen
       Nordkoreas. Südkorea hatte im vergangenen Monat vermutet, Nordkorea bereite
       die Entsendung weiterer Soldaten nach Russland vor. Rund 11.000
       nordkoreanische Soldaten sollen bereits in dem seit drei Jahren andauernden
       Krieg eingesetzt worden sein. (rtr)
       
       9 Feb 2025
       
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