# taz.de -- Deutsche Eishockey Liga: Bremerhavens Pinguine schlagen neues Kapitel auf
       
       > Bei den Fischtown Pinguins ist der Trainerwechsel hin zu Alexander Sulzer
       > bisher gut gelungen. Ein Platz unter den ersten sechs ist wahrscheinlich.
       
 (IMG) Bild: Seltenes Exemplar: Alexander Sulzer, hier beim Spiel seiner Pinguins gegen Ingolstadt am 12. Dezember 2024
       
       Alexander Sulzer ist ein seltenes Exemplar von Trainer in der Deutschen
       Eishockey-Liga. Der 40-jährige frühere NHL-Profi, der bei den Fischtown
       Pinguins Bremerhaven seit Saisonbeginn als Chef an der Bande steht, ist
       neben dem Iserlohner Franz Fritzmeier der einzige einheimische Coach in der
       nordamerikanisch geprägten höchsten deutschen Spielklasse. Der Job, den
       Sulzer in Bremerhaven angetreten hat, ist kein einfacher.
       
       Er wurde Nachfolger von Thomas Popiesch, der in Bremerhaven bereits
       Legendenstatus genießt, da er mit dem kleinen und mit wenig Geld
       ausgestatteten Verein 2016 aufgestiegen ist – und in der vorigen Saison bis
       ins [1][Playoff-Finale gegen Berlin] kam. Zwei Jahre lang war Sulzer
       Popieschs Assistent gewesen, bevor er zum Chef befördert wurde. „Ich konnte
       mir in den beiden Jahren unglaublich viel abschauen und habe viel über
       Eishockey gelernt“, sagt Sulzer.
       
       [2][Der Übergang] ist bisher gut gelungen. Mit Sulzer steht Bremerhaven
       nach 44 von 52 Hauptrundenspielen sicher in den Playoff-Plätzen. Und es gab
       schon einige besondere Spiele. Zum Beispiel am Freitag, als den Pinguins
       ein 5:4 nach Penaltyschießen gegen Meister Berlin glückte und sie den
       dritten Saisonsieg gegen den Titelverteidiger feierten. Der Trainer
       bilanzierte: „Wir haben ein sehr, sehr gutes Eishockeyspiel gesehen, auf
       sehr hohem Niveau.“ Am Sonntag folgte das Spiel in Wolfsburg. Bremerhaven
       kassierte eine bittere Niederlage: Bremerhaven gab eine Drei-Tore-Führung
       aus der Hand, musste noch ins Penaltyschießen – und verlor mit 5:6.
       
       In der vergangenen Spielzeit hatte Bremerhaven die Hauptrunde [3][auf dem
       ersten Tabellenplatz abgeschlossen]. Das wird ihnen in diesem Jahr wohl
       nicht gelingen, denn an der Spitze haben sich Ingolstadt und Berlin
       abgesetzt. Bremerhaven gehört aber zu den Verfolgern, und es deutet alles
       darauf hin, dass Sulzers Mannschaft am Ende einen Platz unter den ersten
       sechs belegen wird.
       
       Das Team des Vorjahrs ist im Kern zusammengeblieben – und vor allem bei den
       Torhütern besonders stark besetzt. Mit dem Letten Kristers Gudlevskis (32),
       als bester DEL-Goalie 2023/24 ausgezeichnet, und dem Tölzer Maximilian
       Franzreb (28) verfügt Bremerhaven über das beste Duo der Liga. Am Samstag
       kam ein neuer Stürmer dazu: der Kanadier Marly Quince (31), der in der
       slowakischen Liga spielte und den Ausfall des verletzten Alex Friesen
       kompensieren soll.
       
       Und dann ist da das slowenische Sturmtrio aus Jan Urbas, Ziga Jeglic und
       Miha Verlic. Die Angreifer treffen verlässlich für Bremerhaven. Stand
       Freitag brachten sie es zusammen auf 42 Treffer und 57 Vorlagen. Urbas (36)
       spielt seit 2017 in Bremerhaven, Jeglic (36) kam 2020 und Verlic (33)
       ebenfalls 2017.
       
       Aber: Die drei Profis kommen langsam in die Jahre, und es wird auf den
       neuen Bremerhavener Manager Sebastian Furchner (42) ankommen. Der Freund
       und Trauzeuge von Trainer Alexander Sulzer, hat im Sommer die Nachfolge von
       Alfred Prey angetreten. Die Frage ist, ob er ebenfalls erfolgreiche neue
       Kapitel schreiben und passende Nachfolger für die erfolgreichen Stürmer
       finden wird.
       
       Preys Spezialität war es, noch unbekannte, preisgünstige ausländische
       Profis zu entdecken und nach Bremerhaven zu holen. Zudem verfügt der Verein
       offenbar über gute Behördenkontakte, denn ausländische Profis werden dort
       besonders schnell eingebürgert, sodass sie nicht mehr ins
       Ausländerkontingent des Klubs fallen.
       
       Eine freiwillige Verpflichtung in der DEL sieht vor, dass jedes Team elf
       Importspieler im Kader haben und neun pro Begegnung einsetzen darf. Bald
       wird man sehen, ob Furchner wie ein Vorgänger so weitermacht – oder ob er
       einen neue, eigene Linie fahren wird.
       
       17 Feb 2025
       
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 (DIR) Christiane Mitatselis
       
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