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       ## Punkt 12
       
       Ein Arbeitstag bei der taz teilt sich in zwei Zeitrechnungen auf. Es gibt
       ein Sein vor und ein Sein nach dem Kantinenbesuch. Die Zeit davor zeichnet
       sich dadurch aus, furchtbar langsam zu vergehen: Eine Konferenz reiht sich
       an die andere. Hier gibt es schrecklich viel zu bereden und vom Hölzchen
       aufs Stöckchen zu springen. Wer da nicht mithalten kann, zückt schon mal
       sein Smartphone und lugt auf den täglichen Speiseplan. Ein zweischneidiges
       Schwert: Man träumt von besseren Zeiten, gleichzeitig hält der sofort
       einschießende Dopaminschub einen wach und bei Bewusstsein, eben noch in
       dieser leidigen Konferenz zu sitzen.
       
       Trotzdem lohnt es sich, in dieser Habachtstellung zu verharren, denn
       irgendwann ist es 12 Uhr und die gesamte taz strömt wie ein Ameisenvolk
       durch das Treppenhaus nach draußen. Die größte Herausforderung am Tag steht
       an: Einen der Sonnenplätze vor dem Haus zu ergattern. Davon gibt es nämlich
       nur sehr wenige und wer es nicht rechtzeitig schafft, muss mit einem
       zugig-kühlen Schattenplatz an der Seite des Hauses Vorlieb nehmen. Was
       immer noch besser ist, als drinnen sitzen, was einer Kapitulationserklärung
       gleichkommt.
       
       Wenn also Sie, liebe Leserinnen und Leser, die taz-Kantine besuchen wollen,
       machen sie das klugerweise erst nach 13 Uhr. Es ist besser für Sie wie auch
       für die taz-Mitarbeitenden, die möglichst viel Kraft tanken müssen. Denn es
       folgt die Nach-Kantine-und-Konferenz-Zeit, wo es plötzlich doch darum geht,
       richtig zu arbeiten und mit der gebotenen Wachsamkeit eine Zeitung zu
       füllen. Ohne den helfenden Dopaminschub.
       
       Marvin Kalwa
       
       9 Aug 2024
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marvin Kalwa
       
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