# taz.de -- Iran im Nachrichtenüberblick: Kein Kurswechsel erwartet
       
       > Nach einem Hubschrauberabsturz wurde der iranische Präsident Raisi tot
       > aufgefunden. Aus großen Teilen der arabischen Welt folgen
       > Beileidsbekundungen.
       
 (IMG) Bild: Irans Präsident Ebrahim Raisi kam bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben
       
       Berlin/Dubai dpa/afp/ap/taz/reuters | Der iranische Präsident Ebrahim Raisi
       ist nach Angaben staatlicher Medien bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben
       gekommen. Er wurde demnach gemeinsam mit Außenminister Hossein
       Amirabdollahian und weiteren Personen am Montag nach stundenlanger Suche
       nach der Absturzstelle im Nordwesten des Landes tot aufgefunden. Einen
       Grund für den Absturz nannte das Staatsfernsehen zunächst nicht.
       Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei ordnete nach dem Tod von Raisi fünf
       Tage Staatstrauer an. Dies ging aus einer Mitteilung vom Montag hervor.
       
       Gleichzeitig übertrug der Religionsführer die Amtsgeschäfte an Raisis
       ersten Vize Mohammed Mochber und beauftragte ihn, gemeinsam mit der Spitze
       der Justiz und des Parlaments, innerhalb von 50 Tagen Neuwahlen zu
       organisieren. Chamenei drückte Raisis Familie und den Angehörigen der
       weiteren Opfer des Helikopter-Unglücks sein Beileid aus. Vizeaußenminister
       Ali Bagheri, der zuletzt eine führende Rolle als Unterhändler bei den
       Atomverhandlungen mit dem Westen hatte, wurde zum geschäftsführenden
       Außenminister ernannt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna
       berichtete.
       
       Der 63-jährige Raisi war am Sonntagmorgen im Grenzgebiet zu Aserbaidschan,
       um gemeinsam mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijev einen
       Staudamm einzuweihen. Raisi und dessen Begleiter seien auf dem Rückweg
       gewesen, sagte Innenminister Ahmed Wahidi im Staatsfernsehen. An Bord waren
       laut der Nachrichtenagentur Irna unter anderen auch der Gouverneur der
       Provinz Ost-Aserbaidschan sowie Leibwächter.
       
       Irna veröffentlichte am frühen Montagmorgen Aufnahmen, die die
       Absturzstelle in einem steilen Tal in einer grünen Bergkette zeigen
       sollten. Soldaten sagten in der örtlichen Sprache: „Da ist es, wir haben es
       gefunden.“
       
       ## Aserbaidschanischer Präsident bestürzt nach Tod Raisis
       
       Der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev hat sich kurz nach einem
       Treffen mit dem iranischen Kollegen Ebrahim Raisi bestürzt über dessen Tod
       bei einem Hubschrauberabsturz gezeigt. „Mit Präsident Ebrahim Raisi hat das
       iranische Volk einen herausragenden Staatsmann verloren, der seinem Land
       sein ganzes Leben lang mit Hingabe und Einsatz gedient hat. Sein Andenken
       wird immer in unseren Herzen weiterleben“, hieß es in einem am Montag in
       Baku veröffentlichten Beileidstelegramm Aliyevs an den iranischen
       Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei.
       
       ## Hardliner und Schützling von Chamenei
       
       Der erzkonservative [1][Hardliner Raisi] war ein [2][Schützling des
       obersten Geistlichen des Irans, Ajatollah Ali Chamenei,] und galt als
       möglicher Nachfolger nach dessen Tod. Der 85-jährige Chamenei hatte die
       Öffentlichkeit am Sonntagabend zu Gebeten für den Präsidenten aufgerufen.
       
       Raisi gewann die Präsidentenwahl 2021, die Wahl mit der bislang niedrigsten
       Beteiligung in der Geschichte der Islamischen Republik. Die USA haben
       Sanktionen gegen Raisi wegen seiner Rolle bei der [3][massenhaften
       Hinrichtung Tausender politischer Gefangener] 1988 verhängt.
       
       Unter Raisi reicherte der Iran Uran so stark an wie nie zuvor, was die
       Spannungen mit dem Westen weiter verschärfte. Außerdem lieferte Teheran
       Drohnen an Russland für dessen Krieg in der Ukraine und bewaffnete Milizen
       in der Region.
       
       Nach der iranischen Verfassung übernimmt im Falle des Todes des Präsidenten
       mit Zustimmung Chameneis der Erste Vizepräsident das Amt, und innerhalb von
       50 Tagen wird eine neue Präsidentschaftswahl angesetzt. Der Erste
       Vizepräsident Mohammad Mochber habe bereits damit begonnen, in Raisis
       Abwesenheit Anrufe von Beamten und ausländischen Regierungen
       entgegenzunehmen, berichteten staatliche Medien.
       
       ## Beileidsbekundungen aus mehreren Staaten
       
       Mehrere Staaten bekundeten ihr Beileid. Der pakistanische Premierminister
       Shehbaz Sharif rief einen Tag der Trauer für sein Land aus. Auf der
       Plattform X schrieb Sharif am Montag, Raisi und der ebenfalls bei dem
       Absturz ums Leben gekommene iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian
       seien enge Freunde Pakistans gewesen. Auch der pakistanische
       Staatspräsident Asif Ali Zardari äußerte sich in einer Erklärung bestürzt
       über den Tod Raisis.
       
       Der indische Premierminister Narendra Modi erklärte bei X, er habe die
       Nachricht vom Tod Raisis mit tiefer Trauer aufgenommen. Indien stehe „in
       dieser Zeit des Schmerzes“ an der Seite des Irans. Der irakische
       Ministerpräsident Mohammed Schia al-Sudani, dessen Regierungskoalition
       Teheran nahe steht, äußerte in einer Erklärung „große Trauer“ über den Tod
       Raisis und von dessen Begleitern. Er sprach dem Obersten geistlichen Führer
       des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, und „dem brüderlichen iranischen Volk“
       sein Mitgefühl aus.
       
       Ähnlich äußerte sich ein Führer der Huthi-Miliz im Jemen, die in ihrem seit
       Jahren andauernden Kampf gegen die international anerkannte jemenitische
       Regierung vom Iran unterstützt wird.
       
       ## Hamas und Hisbollah-Miliz bekunden Beileid
       
       Die radikalislamische Hamas und die pro-iranische Hisbollah-Miliz im
       Libanon haben ihr Beileid zum Tod von Ebrahim Raisi bekundet. In einer
       Erklärung pries die Hamas Raisi als „Unterstützer des palästinensischen
       Widerstands“. Die Hisbollah bezeichnete Raisi in einer Beileidsbekundung an
       die iranische Führung als „Beschützer“ von gegen Israel gerichteten
       Gruppierungen in der Region.
       
       „Wir teilen die Trauer und den Schmerz des iranischen Brudervolkes“, hieß
       es in der Hamas-Erklärung weiter. Die militante Palästinenserorganisation
       pries zudem Raisis „unermüdlichen Einsatz für die Solidarität“ mit den
       Palästinensern seit Beginn des Krieges im Gazastreifen nach dem
       Hamas-Großangriff auf Israel am 7. Oktober.
       
       Die Hamas erklärte, sie schätze den iranischen Präsidenten und den ums
       Leben gekommenen iranischen Außenminister Hossein Amir-Abdollahian zudem
       für deren „intensive politische und diplomatische Bemühungen für ein Ende
       der zionistischen Aggression gegen unser palästinensisches Volk“.
       
       Der Iran unterstützt die Hamas finanziell und militärisch. Deren Überfall
       auf Israel vom 7. Oktober begrüßte Teheran als „Erfolg“, bestreitet aber
       jede direkte Beteiligung daran. Zuletzt hatte Raisi der Hamas am Sonntag
       seine Unterstützung zugesichert. „Palästina ist die wichtigste Frage der
       islamischen Welt“, sagte er kurz vor dem Hubschrauberabsturz bei einem
       Besuch in der iranischen Provinz Ost-Aserbaidschan. Die Hisbollah nannte
       Raisi ihrerseits einen „starken Unterstützer“ und einen „entschiedenen
       Verteidiger unserer Anliegen“.
       
       ## Arabische Welt bekundet Beileid zum Tod von Raisi
       
       Aus der arabischen Welt kommen nach dem Tod des iranischen Präsidenten
       Ebrahim Raisi und seines Außenministers Hussein Amirabdollahian zahlreiche
       Beileidsbekundungen. Der katarische Emir Tamim bin Hamad al-Thani schrieb
       am Montag auf X, über „sein aufrichtiges Beileid an die Regierung und das
       Volk der Islamischen Republik Iran“.
       
       Ägypten trauere um Präsident Raisi und die weiteren Opfer des Unfalls, hieß
       es in einer Erklärung des Regierungssprechers. Der jordanische König, König
       Abdullah II., bekundete seine Solidarität mit dem iranischen Volk. Sein
       „tiefstes Beileid gelte den Brüdern, der Führung, der Regierung und dem
       Volk der Islamischen Republik Iran zum Tod von Bruder Präsident Ebrahim
       Raisi“.
       
       Der mit dem Iran verbündete syrische Machthaber Baschar al-Assad äußerte
       sich ähnlich. Er drückte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sana sein
       Beileid für „diesen schmerzlichen Vorfall und dem daraus resultierenden
       großen Verlust aus“. Auch die Regierung in Bagdad im Irak bekundete
       Mitgefühl. Sie erklärte Dienstag zum nationalen Trauertag. Der
       geschäftsführende Ministerpräsident im Libanon, Nadschib Mikati, ordnete
       laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA drei Tage Staatstrauer an.
       
       ## Xi zum Tod Raisis
       
       Chinas Präsident Xi Jinping hat dem Iran nach dem Tod seines iranischen
       Amtskollegen Ebrahim Raisi kondoliert. Der chinesische Staats- und
       Parteichef habe in einer Botschaft seine „tiefe Trauer über den Tod“ zum
       Ausdruck gebracht und der Regierung und dem Volk sein „aufrichtiges
       Beileid“ ausgesprochen, teilte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums
       mit.
       
       Xi habe betont, dass Präsident Raisi seit seinem Amtsantritt „einen
       wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Stabilität
       Irans, zur Förderung der nationalen Entwicklung und des Wohlstands sowie zu
       positiven Bemühungen um die Festigung und den Ausbau der umfassenden
       strategischen Partnerschaft zwischen China und Iran“ geleistet habe. „Das
       chinesische Volk hat einen guten Freund verloren“, so der Sprecher weiter.
       China unterhält gute politische Beziehungen zum Iran. Auch wirtschaftlich
       haben die beiden Staaten ihre Zusammenarbeit stetig ausgebaut. Für Peking
       ist die Vernetzung mit dem Iran ein wichtiger Bestandteil der Neuen
       Seidenstraße.
       
       Meloni drückt Iran nach Tod von Raisi Solidarität aus 
       
       Nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi bei einem
       Hubschrauberabsturz hat Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ihr
       Beileid ausgesprochen. „Ich möchte meine Solidarität und die Solidarität
       Italiens mit der iranischen Regierung und dem iranischen Volk zum Ausdruck
       bringen“, sagte Meloni am Montag beim privaten Sender Canale 5.
       
       Angesichts des Vorfalls sei sie in ständigem Kontakt mit europäischen
       Partnern sowie den Verbündeten der G7-Gruppe. Italien hat derzeit den
       Vorsitz der Gruppe der sieben großen Industrienationen (G7) inne. Dazu
       gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und
       die USA.
       
       Die Ursache des Hubschrauberunglücks ist bisher unklar. „Ich sehe in diesen
       Stunden, dass die iranischen Behörden die These des Unfalls anerkennen und
       keine Verschwörungstheorien“, sagte Meloni.
       
       ## Irans bisheriger Atom-Unterhändler Ali Bagheri zum
       Übergangs-Außenminister ernannt
       
       Nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und des
       Außenministers Hossein Amir-Abdollahian bei einem Hubschrauberabsturz ist
       der bisherige Atom-Chefunterhändler Ali Bagheri zum neuen Chefdiplomaten
       des Landes ernannt worden. Bagheri werde den Posten des Außenministers
       vorübergehend übernehmen, teilte Regierungssprecher Ali Bahadori Dschahromi
       am Montag im Staatsfernsehen mit. Unter Amir-Abdollahian hatte Bagheri als
       Vize-Außenminister gedient.
       
       ## Ampel-Politiker erwarten nach Raisi-Tod keinen Kurswechsel Irans
       
       Politiker der Ampel-Koalition erwarten nach dem Tod des iranischen
       Präsidenten Ebrahim Raisi keinen politischen Kurswechsel der Islamischen
       Republik. „Die Grundausrichtung der iranischen Politik wird unverändert
       bleiben“, sagte der außenpolitische Sprecher der SPD, Nils Schmid, am
       Montag. „Das autoritäre System ist stabil genug, um mit dem Tod des
       Präsidenten umzugehen.“ An der fehlenden Legitimität und Reformunfähigkeit
       der Mullah-Herrschaft in Teheran werde sich aber nichts ändern.
       
       Ähnlich äußerten sich FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und der
       Grünen-Co-Vorsitzende Omid Nouripour. „Deswegen bleiben für die deutsche
       und europäische Politik die Herausforderungen dieselben: Wir brauchen eine
       neue Iran-Strategie“, sagte der iranischstämmige Djir-Sarai der
       „Rheinischen Post“. Es sei ein Fehler gewesen, sich vor allem auf die
       Umsetzung des Atomabkommen zu konzentrieren. Das Raketenprogramm sei
       ignoriert worden. „Egal wer sein Nachfolger werden wird: Es wird wieder ein
       erzkonservativer, streng islamistischer Präsident werden.“
       
       Ähnlich äußerte sich Nouripour. „Ohne diesen einen Hardliner wird das
       Regime dennoch ein aggressives bleiben“, sagte der ebenfalls
       iranischstämmige Politiker dem „Spiegel“. Es sei denkbar, „dass nach dem
       Tod der bisherigen Nummer zwei hinter den Kulissen heftige Diadochenkriege
       um die Nachfolge des Revolutionsführers ausbrechen“.
       
       Der Iran unterstützt sowohl Russland im Krieg gegen die Ukraine, die
       radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas in ihrem Kampf gegen
       Israel als auch die Huthi-Rebellen im Bürgerkriegsland Jemen, die aus
       Solidarität mit der Hamas im Gaza-Krieg Schiffe im Roten Meer angreifen.
       
       ## Pakistan ruft Trauertag aus
       
       Nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi hat das Nachbarland
       Pakistan einen Tag der Trauer ausgerufen. Das schrieb der pakistanische
       Premierminister Shehbaz Sharif auf der Online-Plattform X. Das Land würde
       „als Zeichen des Respekts für Präsident Raisi und seine Weggefährten und
       aus Solidarität mit dem brüderlichen Iran“ die Flagge auf halbmast hissen.
       
       Auch der inhaftierte Ex-Premier Imran Khan kondolierte auf X. „Mit tiefer
       Trauer haben wir vom tragischen Tod von Präsident Ebrahim Raisi und
       Außenminister Hossein Amir-Abdollahian bei einem Hubschrauberabsturz
       erfahren“, schrieb er. „Sie standen an der Spitze der entschlossenen
       Unterstützung ihres Landes für das bedrängte palästinensische Volk.“ Erst
       im April hatten die benachbarten Staaten bei einem Besuch Raisis in
       Islamabad ihre Beziehungen zueinander vertieft. Anfang des Jahres hatte
       Pakistan und der Iran sich gegenseitigen militärisch attackiert.
       
       ## Trauerfeier im Iran am Dienstag
       
       Im Iran sind Trauerfeierlichkeiten für Präsident Ebrahim Raisi und
       Außenminister Hussein Amirabdollahian für Dienstag vorgesehen. Zunächst sei
       am Morgen eine Zeremonie im Nordwesten in der Provinzhauptstadt Tabris
       geplant, danach in der religiösen Hochburg und Pilgerstadt Ghom, berichtete
       die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Das Datum für die Beerdigung der
       beiden Staatsmänner ist noch nicht bekannt. Raisi soll in seiner
       Heimatstadt Maschhad begraben werden.
       
       ## Putin würdigt Raisi als Freund Russlands
       
       Kremlchef Wladimir Putin hat den bei einem Hubschrauberabsturz getöteten
       iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi als einen herausragenden Politiker und
       wahren Freund Russlands gewürdigt. „Er wurde von seinen Landsleuten zu
       Recht hoch geachtet und genoss im Ausland großes Ansehen“, hieß es in einem
       am Montag vom Kreml veröffentlichten Beileidsschreiben Putins an den
       iranischen Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei.
       
       „Als wahrer Freund Russlands leistete er einen unschätzbaren persönlichen
       Beitrag zur Entwicklung der gutnachbarlichen Beziehungen zwischen unseren
       Ländern und unternahm große Anstrengungen, um sie auf die Ebene einer
       strategischen Partnerschaft zu bringen.“ Die Beziehungen zwischen Teheran
       und Moskau sind traditionell eng.
       
       Bei einem Telefonat mit Raisis erstem Vize Mohammed Mochber, der die
       Amtsgeschäfte übernahm, bekräftigte Putin nach Kremlangaben das Bestreben
       nach einer weiteren Festigung der Zusammenarbeit beider Länder. Laut Kreml
       gab es zunächst kein Ersuchen Teherans an Moskau, bei der Aufklärung der
       Absturzursache behilflich zu sein.
       
       Putin sieht Teheran als einen Schlüsselpartner in seinem Streben nach einer
       Weltordnung ohne Dominanz der USA. Er schätzt besonders die iranische
       Unterstützung im Zuge seines Angriffskrieges gegen die Ukraine. Raisi und
       Putin hatten immer wieder Kontakt miteinander.
       
       Die Ukraine beklagt seit langem, dass der Iran Russland unter Umgehung von
       Sanktionen mit Drohnen und anderen Waffen ausstattet.
       
       Putin sagte, dass er den „bemerkenswerten“ Menschen Raisi für immer in
       guter Erinnerung behalten werde. An Chamenei schrieb er: „Bitte übermitteln
       Sie der Familie und den Freunden des verstorbenen Präsidenten und all der
       anderen, die bei dieser schrecklichen Katastrophe ihr Leben verloren haben,
       mein aufrichtiges Mitgefühl und meine Unterstützung! Ich wünsche ihnen und
       dem gesamten iranischen Volk seelische Stärke angesichts eines so schweren
       und unwiederbringlichen Verlustes.“
       
       Raisi, der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian sowie weitere
       Begleitpersonen waren am Sonntag bei dem Hubschrauberabsturz ums Leben
       gekommen. Raisi war knapp drei Jahre lang Präsident des Irans. In seiner
       früheren Funktion als Staatsanwalt soll er 1988 für zahlreiche Verhaftungen
       und Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sein,
       weshalb seine Gegner ihm den Beinamen „Schlächter von Teheran“ verpassten.
       
       ## Polens Präsident nach Kondolenzschreiben in der Kritik
       
       Polens Präsident Andrzej Duda steht in der Kritik, nachdem er in einem
       Kondolenzschreiben zum Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi eine
       Parallele zum Flugzeugunglück von Smolensk gezogen hat. Er sei tief berührt
       vom Tod Raisis bei einem Hubschrauberabsturz, schrieb Duda am Montag auf
       der Plattform X. Nur wenige Nationen hätten solche tragischen Seiten in
       ihren Geschichtsbüchern. „Aber wir Polen, die wir 2010 vom Absturz des
       polnischen Regierungsflugzeugs bei Smolensk in Russland betroffen waren,
       kennen das Gefühl des Schocks und der Leere, das in den Herzen der Menschen
       und im Staat nach dem plötzlichen Verlust der politischen und
       gesellschaftlichen Elite, nach dem plötzlichen Verlust von geliebten
       Menschen und Freunden zurückbleibt.“
       
       Beim Absturz der polnischen Regierungsmaschine am 10. April 2010 beim
       Landeanflug auf das russische Smolensk waren alle 96 Menschen an Bord ums
       Leben gekommen, darunter auch der damalige Präsident Lech Kaczynski. Sie
       waren unterwegs zu einer Gedenkfeier für die Opfer der Massaker von Katyn.
       Dort hatten 1940 Angehörige des sowjetischen Geheimdienstes NKWD Tausende
       polnische Offiziere ermordet.
       
       Viele Polen nahmen Anstoß daran, dass Duda die Trauer nach dem Tod Raisis,
       der in seiner früheren Funktion als Staatsanwalt im Jahr 1988 für
       zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen politischer Dissidenten
       verantwortlich gewesen sein soll, mit der Trauer um Kaczynski gleichsetzte.
       
       20 May 2024
       
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