# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Habeck auf Kurzbesuch in Kyjiw
       
       > Der Wirtschaftsminister wirbt für deutsche Investitionen. Nach der
       > Festnahme mutmaßlicher Spione bestellt das Auswärtige Amt Russlands
       > Botschafter ein.
       
 (IMG) Bild: Wirtschaftsminister Habeck wirbt bei seiner Amtskollegin Julija Swyrydenko für deutsche Firmen
       
       ## Habeck besucht ukrainische Hauptstadt Kyjiw
       
       Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ist am Donnerstag zu einem
       Besuch in der Ukraine eingetroffen. Habeck kam am Morgen mit dem Zug in der
       Hauptstadt Kyjiw an, wie ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums
       bestätigte. Dort will er unter anderen Präsident Wolodymyr Selenskyj,
       Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko sowie Energieminister Herman
       Haluschtschenko treffen, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte.
       
       Habeck wird bei seiner Reise von einer Wirtschaftsdelegation begleitet.
       Dies zeige, „dass auch die deutsche Wirtschaft die Zukunft der Ukraine in
       Europa fest im Blick hat“, erklärte Habeck. „Zur umfänglichen Unterstützung
       der Ukraine gehören auch die Unterstützung einer widerstandsfähigen
       Energieversorgung und des Wiederaufbaus.“ Damit dieser gelinge, seien
       „privatwirtschaftliche Investitionen zentral“, betonte der Minister. Die
       Ukraine biete als künftiges EU-Mitglied mit einer „sehr gut ausgebildeten
       Bevölkerung“ Chancen für deutsche und internationale Unternehmen.
       
       Bei den Gesprächen soll es unter anderem um die jüngsten Angriffe Russlands
       auf die Energieinfrastruktur des Landes, konkrete Nothilfe und die
       bilateralen Wirtschafts-, Energie- und Klimabeziehungen gehen. [1][Zudem
       dient die Reise laut Wirtschaftsministerium dazu, die
       Ukraine-Wiederaufbaukonferenz vorzubereiten], welche die Bundesregierung
       gemeinsam mit der ukrainischen Regierung am 11. und 12. Juni 2024 in Berlin
       ausrichtet. Das Bundeskabinett hatte in der vergangenen Woche einen
       15-Punkte-Plan zum wirtschaftlichen Wiederaufbau der Ukraine beschlossen.
       (afp/taz)
       
       ## Nach Festnahmen: Auswärtiges Amt bestellt Botschafter ein
       
       Die Festnahme zweier Verdächtiger wegen mutmaßlicher Spionage für Russland
       hat diplomatische Konsequenzen: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock
       (Grüne) habe den russischen Botschafter in Berlin ins Auswärtige Amt
       einbestellen lassen, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit. Zuvor hatte die
       Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitgeteilt, dass zwei Männer in Bayreuth
       festgenommen worden seien, weil sie für Russland spioniert und Sabotageakte
       geplant haben sollen.
       
       Nach Angaben der Bundesanwaltschaft sollen die festgenommenen Deutschrussen
       potenzielle Anschlagsziele ausgekundschaftet haben – darunter auch
       Einrichtungen der US-Streitkräfte in Deutschland. Ziel sei es gewesen, „die
       aus Deutschland der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg geleistete
       militärische Unterstützung zu unterminieren“. Konkret sei es um
       „Sprengstoff- und Brandanschläge vor allem auf militärisch genutzte
       Infrastruktur und Industriestandorte in Deutschland“ gegangen.
       
       Die Polizei hatte am Mittwoch in Bayern zwei Männer festgenommen, die für
       Russland spioniert haben sollen. Die beiden deutsch-russischen
       Staatsangehörigen sind dringend verdächtig, in einem besonders schweren
       Fall für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein, wie der
       Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof am Donnerstag mitteilte. Einem
       der beiden, Dieter S., wird auch die Verabredung zur Herbeiführung einer
       Sprengstoffexplosion und zur Brandstiftung sowie Agententätigkeit zu
       Sabotagezwecken und sicherheitsgefährdendes Abbilden militärischer Anlagen
       vorgeworfen.
       
       Der Spiegel hatte zuerst berichtet. Konkret soll sich Dieter S. mit einer
       Person, die mit einem russischen Geheimdienst in Verbindung steht, seit
       mindestens Oktober vergangenen Jahres über mögliche Sabotageaktionen in
       Deutschland ausgetauscht haben. Die Aktionen sollten demnach insbesondere
       dazu dienen, die der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg geleistete
       militärische Unterstützung aus Deutschland zu unterminieren. Dieter S. soll
       sich vor diesem Hintergrund gegenüber seinem Gesprächspartner bereiterklärt
       haben, Sprengstoff- und Brandanschläge vor allem auf militärisch genutzte
       Infrastruktur und Industriestandorte in Deutschland zu begehen.
       
       Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte: „Wir wissen, dass der
       russische Machtapparat auch unser Land in den Fokus nimmt.“ Auf diese
       Bedrohung müsse Deutschland wehrhaft und entschlossen reagieren. Dem
       Generalbundesanwalt sei mit der Festnahme der beiden Männer ein „weiterer
       bedeutsamer Ermittlungserfolg“ im Kampf gegen das Sabotage- und
       Spionagenetzwerks des russischen Präsidenten, Wladimir Putin, gelungen.
       (dpa/afp)
       
       ## Drohnenangriff auf die Westukraine
       
       Russland hat nach Angaben örtlicher Behörden die westukrainische Region
       Iwano-Frankiwsk mit Drohnen angegriffen. [2][Ziel sei kritische
       Infrastruktur gewesen], teilt Regionalgouverneurin Switlana Onyschtschuk
       über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die ukrainische Luftabwehr
       habe alle Drohnen abgeschossen.
       
       Trümmerteile hätten allerdings Brände verursacht. Verletzte habe es nicht
       gegeben. Über Schäden a[3][n Einrichtungen der kritischen Infrastruktur]
       lagen zunächst keine Informationen vor. Russland hat in den vergangenen
       Wochen seine Luftangriffe auf das ukrainische Energiesystem und andere
       Infrastruktur verstärkt. (rtr)
       
       ## China drängt auf Friedenskonferenz
       
       Der Beauftragte der chinesischen Regierung für eurasische Angelegenheiten,
       Li Hui, hat sich nach Angaben des Außenministeriums in Peking mit dem
       dortigen Botschafter der Ukraine, Pawlo Riabikin, beraten. Die beiden
       hätten bei einem Treffen am Mittwoch ihre Ansichten über die Ukraine-Krise
       ausgetauscht. Weiteres Thema seien die bilateralen Beziehungen zwischen
       China und der Ukraine gewesen. Details nennt das Ministerium nicht.
       
       Li Hui ist der Sonderbeauftragte seiner Regierung für die Ukraine und war
       früher Botschafter in Moskau. Im März hatte er erklärt, [4][China wünsche
       sich eine internationale Friedenskonferenz], an der Russland und die
       Ukraine gleichberechtigt teilnähmen. Die chinesische Regierung hat sich
       hinter die geplante internationale Friedenskonferenz in der Schweiz
       gestellt. Die Schweiz richtet diese auf Wunsch der Ukraine Mitte Juni aus.
       Russland hat erklärt, es werde nicht teilnehmen. (rtr)
       
       ## Ukraine greift erneut Belgorod an
       
       Die russische Luftabwehr hat nach Angaben örtlicher Behörden am
       Mittwochabend 14 ukrainische Geschosse über der Grenzregion Belgorod
       abgefangen. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow erklärt auf dem
       Kurzmitteilungsdienst Telegram, im Visier sei die gleichnamige Stadt
       Belgorod gewesen. Niemand sei verletzt worden. Allerdings seien bei dem
       ukrainischen Luftangriff mehrere Häuser beschädigt worden.
       
       Eine einzelne Drohne sei auch über der Oblast Woronesch abgefangen und
       zerstört worden, teilt der dortige Gouverneur Alexander Gussew mit. Eine
       Frau sei verletzt und mehrere Gebäude seien beschädigt worden. Woronesch
       und Belgorod liegen im Süden Russlands und grenzen beide an die Ukraine.
       Sie waren wiederholt Ziel ukrainischer Angriffe. (rtr)
       
       18 Apr 2024
       
       ## LINKS
       
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