# taz.de -- das portrait: Hamburgs Hockey-Allrounderin Hanna Granitzkiwill noch mal zu Olympia
       
 (IMG) Bild: Will für den Höhepunkt der Hockeykarriere alles andere hintanstellen: Hanna GraniztkiFoto: Federico Gambarini/dpa
       
       Einmal war sie schon bei Olympia. Doch eine Teilnahme reicht der
       Hockeyspielerin Hanna Granitzki nicht. 2024 will die gebürtige Hamburgerin
       erneut zu den Olympischen Spielen, nach Paris.
       
       Beim Qualifikationsturnier im indischen Ranchi zeigte das Feldhockeytram
       von Trainer Valentin Altenburg im Januar deutlich, wie sich das Team seit
       den vorigen Olympischen Spielen weiterentwickelt hat. Der Turniersieg und
       die damit einhergehende Qualifikation war der erste Schritt zum olympischen
       Erfolg.
       
       Auch wenn das Team feierte – persönlich war dieses Turnier für Granitzki
       ein deutlicher Dämpfer. Beim ersten Qualifikationsspiel in Indien hatte sie
       sich einen Muskelfaserriss zugezogen und musste die weiteren Spiele von der
       Bank aus verfolgen. Beim Start der Trainingsphase für die 1. Bundesliga im
       März will sie aber wieder dabei sein. Für die deutsche Nationalmannschaft
       fahren 16 Hockeyspielerinnen zu Olympia. Die Nominierung steht noch bevor,
       doch allzu große Sorgen muss sich die 102-fache Nationalspielerin nicht
       machen.
       
       Mitte 2022 war Granitzki aus der Abwehr in den Sturm gewechselt. „Auch nach
       20 Jahren im Hockey wachse ich immer weiter über mich hinaus“, sagt sie in
       der Hockeyhalle ihres Klubs. Ihre Rolle und ihre Einstellung hätten sich
       durch den Wechsel geändert. „Führungsspielerin zu sein, muss nicht immer
       bedeuten, lauthals das Spiel anzuleiten, sondern kann auch durch ein
       starkes und deutliches Spiel gezeigt werden“, sagt sie. „Ich sehe meine
       Stärke darin, auf meine Art das Spiel zu unserem Vorteil zu drehen.“
       
       Hanna Granitzki hat bereits mit drei Jahren begonnen, Hockey zu spielen,
       und ist mittlerweile über 20 Jahre dabei. Der Sport hat in ihrer Familie
       Tradition. Bereits ihr Großvater hatte bei Olympia eine Bronzemedaille
       gewonnen.Hanna Granitzki will nun eine weitere Medaille nach Hause bringen.
       Von den vergangenen Olympischen Spielen in Tokio 2021, die von der Pandemie
       geprägt waren, war das Frauen-Hockeyteam ohne Erfolg wieder nach
       Deutschland gefahren.
       
       Für die nächsten Monate werde ihr restliches Leben für Olympia so weit wie
       möglich weichen, sagt die Sportlerin, denn eine Olympiamedaille ist das
       Letzte, was in ihrer Sportkarriere noch fehlt. Auch ihr
       Marketing-Masterstudium wird sie dafür noch mal hintanstellen – auch weil
       die Olympischen Spiele 2024 die letzten für die 27-Jährige sein könnten.
       Denn wenn sie nach dem Studium beruflich durchstartet, bleibt für Hockey
       vielleicht nicht mehr so viel Zeit wie bisher.
       
       Bisher ist das Arbeitsleben für Granitzki eine Art notwendiges Korrektiv
       zum Leistungssport, in dem sie zuletzt nicht immer zufrieden war mit den
       Leistungen ihres Teams. „Wenn ich nach einem Wettkampf am Montag wieder ins
       Büro kam und mir eigentlich dachte, das hätte besser sein müssen, dann
       kamen oft die Kollegen mit Glückwünschen und Begeisterung auf mich zu“,
       sagt Granitzki. „Das hat mir wieder einen anderen Blick auf meine Leistung
       gezeigt und bringt mich ein wenig auf den Boden.“
       
       19 Feb 2024
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Luna Harms
       
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