# taz.de -- Die Wahrheit: TK und BSR an die Macht, schnell!
       
       > Manchmal helfen nur unkonventionelle Lösungen, Krisen zu bewältigen. Ein
       > unorthodoxer Vorschlag zur Linderung der vielfältigen derzeitigen Lagen.
       
       Beim Essen eines alten Schokocroissants aus dem alten Jahr, vielleicht
       erinnern Sie sich noch vage an 2023, jenes annus schrecklassnachlis, also
       beim Essen dieser Bombe kam mir des Neujahrs früh die Eingebung: So geht
       das nicht weiter, so nicht.
       
       Am Vorabend hatte diese Eingebung bereits unser nicht aller, einsilbiger
       Kanzler, der in seiner Neujahrsansprache im Anschluss nach der guten alten
       und besser als ein altes Schokocroissant schmeckenden „Tagesschau“ (dazu
       noch eine Anekdote, aber erst mal hier finalisieren), also olle Scholz
       sprach mehrsilbig und sibyllinisch Folgendes: „… dann brauchen wir keine
       Angst zu haben vor der Zukunft! Dann kann das Jahr 2024 ein gutes Jahr
       werden für unser Land. Auch wenn manches anders kommt, als wir uns das
       heute, am Vorabend dieses neuen Jahres, vorstellen.“
       
       Hui, hui, hui buh! Klingt krass, klingt nach Produktwarnung und
       eingepreister Produktenttäuschung. Sprich: Leute da draußen und drinnen,
       zieht euch warm an, besser und güter wird es nicht für uns und den Rest der
       Welt! Stets mit der Betonung auf dem Wörtchen „kann“. Kann so kommen, kann
       aber noch kackiger werden. Oder wie es der Münchner Merkur jetzt
       verkündete: „2024 in der Glaskugel: Nostradamus prophezeit Prinz Harry als
       König und Krieg mit China“. Dem ist nichts hinzuzufügen, doch diese Kolumne
       hier muss weitergehehen, muss – auch so ein vorsätzliches Durchhaltewort.
       
       ## Klar wie Kloßbrühe
       
       Muss kommt von müssen und Nuss von Nüssen, schon klar wie Kloßbrühe. Bevor
       ich hier darlege, warum in Gesamtdeutschland, mit der Betonung auf
       „Gesamt-“, die TK und die BSR schleunigst an die Macht kommen müssen, und
       damit auch die Titelzeile dieses Textes endlich einlöse, will ich noch kurz
       die versprochene Anekdote rund um die „Tagesschau“ erzählen.
       
       Nun, als ich sehr jung war, also praktisch ein Mägdelein, da dachte ich,
       dass die dortige traditionelle Begrüßungsformel „Guten Abend, meine
       Damenmontern“ so etwas wie eine Anspracheklammer für das gesamte
       Fernsehvolk sei. Erst im reiferen Alter hörte ich richtig hin: „Guten
       Abend, meine Damen und Herren.“
       
       Jetzt aber Konstruktives zum Schluss, denn, Sie erinnern sich, so geht das
       nicht weiter, so nicht. Darob plädiere ich in meiner bescheidenen Funktion
       als wenn nicht fehlgeleitete, dann abgeleitete Kolumnistin für folgenden
       Vorschlag zur Güte. Weil das alles, teils scheinbar, teils wahrhaftig,
       schlichtweg nicht funktionuckelt, ja stellenweise am Einkrachen ist, stelle
       ich hiermit für Gesamtdeutschland, erhöhe den Einsatz und korrigiere, ich
       stelle für den gesamten Globus die Forderung auf: Bringen wir gemeinsam,
       Achtung Schleichwerbung, die smarte Techniker Krankenkasse, kurz TK, und
       die trotz Berlin laufende Berliner Stadtreinigung, kurz BSR, an die
       weltweiten Schalthebel der Macht! Dann funzt der Laden wieder, echt.
       
       2 Jan 2024
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Harriet Wolff
       
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