# taz.de -- Zu Gast bei Bayern München: Unnötige Busreise
       
       > Wo bleibt denn nur die Letzte Generation, wenn der VfL Bochum sie doch
       > einmal so dringend braucht? Auswärtsspiele in München braucht der Klub
       > nicht.
       
 (IMG) Bild: Au Backe! VfL-Trainer Thomas Letsch hätte auf die Erkenntnisse einer 0:7-Niederlage gern verzichtet
       
       Es ist zu vermuten, dass die [1][unter einem gewissen Beliebtheitsmangel
       leidenden Klimasektierer der Letzten Generation] an diesem Wochenende
       zumindest in Bochum einige Fans gehabt haben dürften. Genauer: Im Umfeld
       des VfL Bochum. Jedenfalls in dem Teil, der gut in ausgewiesenem Realismus
       sowie in illusionsfreiem Kopfrechnen ist und daher zum Schluss kam, dass
       man mit der vielen schönen Zeit, die es brauchen würde, nach München zu
       fahren und dort mindestens im höheren einstelligen Bereich zu verlieren,
       sinnvolleres tun könnte. Fußballspielen üben zum Beispiel.
       
       So wäre es eigentlich hilfreich gewesen, wenn sich ein entschlossenes
       Häuflein Letztgenerationler kurzerhand vor oder zur Not auch an den
       Bochumer Mannschaftsbus geklebt hätte und man eine hübsche Entschuldigung
       fürs Nichtantreten gehabt hätte. Ja, hätte man am Telefon den Bayern sagen
       können, wirklich schade, man hatte sich auch schon so darauf gefreut,
       [2][von Kane und Co] auseinandergenommen zu werden, so ein Jammer, dann
       halt im Rückspiel.
       
       Pustekuchen. Und da „Oh sorry, wir können leider nicht nach München kommen,
       wir müssen uns die Haare waschen“ vom DFB immer noch nicht als
       überzeugender Grund fürs Nichtantreten anerkannt wird, machten sich die
       Bochumer auf die Reise. Immerhin, das Warten auf das Unglück dauerte nicht
       lang, nach nur vier Minuten hatte Eric Choupo-Moting schon das 1:0 erzielt.
       
       ## Nervige Reporterfragen
       
       Womit wir wieder in weiterem Sinne zum Haarewaschen kommen: Einem Bericht
       der Nachrichtenagentur Reuters zufolge wurde 2020 ein Spiel zwischen den
       Fußballerinnen der Universitäten Fuzhou und Jimei haarbedingt abgesagt
       worden.
       
       Das Erziehungsministerium der Provinz Fujian verbietet Kickern und
       Kickerinnen an Spieltagen nämlich das Tragen von „merkwürdigen Frisuren“,
       wozu auch lange Haare bei Männern gehören, sowie, unter anderem, mit
       gefärbten Haaren aufzulaufen. Der Versuch, die Spielerinnen umzufärben, war
       jedoch in einem Fall gescheitert, was sehr für die Qualität der verwendeten
       Koloration spricht, aber das ist ein anderes Thema.
       
       Ja, das tue weh, sagte Bochums Trainer Thomas Letsch nach dem Abpfiff des
       Spiels, aber es gehöre dazu, „mal richtig einen auf die Fresse zu
       bekommen“, und, natürlich, anschließend wieder aufzustehen. Was man halt so
       in München auf nervige Reporterfragen sagt. [3][Andererseits ist der VfL
       Nullzusiebens bei den Bayern gewohnt.] Trotzdem, gemütlich zu Hause zu
       bleiben, wäre schöner gewesen. Na schönen Dank auch, letzte Generation.
       
       24 Sep 2023
       
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