# taz.de -- Guardiola versus Tuchel: Partie mit viel Pep
       
       > In der Champions League treffen sich mit Bayern München und Manchester
       > City nicht nur zwei Teams, sondern auch zwei sehr ähnliche Trainer.
       
 (IMG) Bild: Bis auf Handbewegung und Kopfbedeckung recht ähnlich: Thomas Tuchel (l.) und Pep Guardiola
       
       Ein paar Details des Wiedersehens stehen schon fest. Wenn Thomas Tuchel an
       diesem Dienstagabend den Rasen des Stadions von Manchester City betritt,
       wird er Pep Guardiola herzlich begrüßen und von seinem Trainerkollegen
       wiederum sehr herzlich empfangen. Vielleicht begegnen sich die beiden ja
       schon zuvor, auf dem Weg hinaus zum Hinspiel des
       Champions-League-Viertelfinales zwischen dem FC Bayern und dem englischen
       Meister. Es ist eine besondere Begegnung, nicht nur wegen Tuchel und
       Guardiola. Für die Münchner ist es auch das erste Aufeinandertreffen in
       einem Pflichtspiel mit ihrem [1][ehemaligen Trainer].
       
       Zuvor haben Tuchel und Guardiola jeweils den Plan des anderen zu
       durchschauen versucht. Wobei es ja bisher immer so war, dass Tuchel den
       Plan von Guardiola seziert hat, weil all seine Mannschaften im Duell mit
       den Teams des Katalanen als Außenseiter galten. Guardiola hingegen lässt
       sich vielmehr von sich selbst inspirieren und von der Qualität der eigenen
       Mannschaft. Das wird dieses Mal nicht anders sein.
       
       Den Bayern hingegen fehlen „ein bisschen Leichtigkeit, Selbstvertrauen und
       Kreativität“, stellte Tuchel nach dem 2:1 in Freiburg am Samstag fest. Die
       Hoffnungen ruhen auf zwei Säulen. Unter [2][Tuchels Vorgänger] Julian
       Nagelsmann zeigte der Rekordmeister in der Champions League stets jene
       Leichtigkeit und jenes Selbstvertrauen, das ihr in den nationalen Duellen
       abgeht. Acht Spiele, acht Siege, sieben davon ohne Gegentreffer, unter
       anderem gegen den FC Barcelona und Paris St. Germain – das beeindruckt.
       
       Und dann sitzt da mit Tuchel nun jener Trainer zum ersten Mal in der
       Champions League auf der Münchner Bank, der so etwas wie ein Albtraum
       geworden ist für Guardiola, ein hochgeschätzter wohlgemerkt. „Wir haben ein
       gutes Verhältnis zueinander“, sagte der City-Trainer einmal. Dass er
       bereut, Tuchel einst beim berühmten Treffen in einer Bar in der Münchner
       Innenstadt seine Ideen erklärt zu haben, ist nicht bekannt. Das seien gute
       Erinnerungen, ließ Guardiala wissen, aber „wir sind seitdem älter
       geworden“.
       
       Wobei Tuchel mehr gelernt zu haben scheint seit jenem Abend. Die letzten
       beiden Champions-League-Duelle hat zwar Guardiola mit City für sich
       entschieden, aber das konnte ihn nicht entschädigen für die Niederlage im
       [3][CL-Finale 2021] gegen Tuchels Chelsea. Der City-Trainer hatte damals
       einmal wieder eine zündende Idee, die sich schließlich aber als
       Rohrkrepierer entpuppte. Vercoacht – nicht zum ersten Mal. Spätestens in
       diesem Spiel hat sich Tuchel den Ruf erworben, vielleicht nicht der bessere
       Pep zu sein, aber auf jeden Fall der pragmatischere.
       
       11 Apr 2023
       
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 (DIR) Elisabeth Schlammerl
       
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