# taz.de -- Kündigungen bei Twitter: Ende des Ultimatums
       
       > Elon Musk forderte ein klares Bekenntnis der Twitter-Beschäftigten. Die
       > Folge: Massenkündigungen. User*innen fürchten nun das Ende der
       > Plattform.
       
 (IMG) Bild: Viele Mitarbeitende von Twitter haben sich gegen den Hardcore-Weg von Elon Musk entschieden
       
       Berlin taz | [1][Das Ultimatum] lief bis Donnerstagabend. Bis dahin sollten
       die Beschäftigten von Twitter sich entscheiden – so forderte es ihr Chef
       Elon Musk – ob sie „Twitter 2.0“ beim Durchbruch unterstützen wollen mit
       härterer, längerer, intensiverer Arbeit. Dafür „werden wir extrem Hardcore
       sein müssen“, schrieb Musk in einer Mail an alle Mitarbeitenden. Wer das
       wolle, solle das per Klick bestätigen, wer nicht, der bekäme eine
       Abfindung. Nun haben sich wohl viele der Mitarbeitenden entschieden,
       allerdings für einen anderen Hardcore-Weg, als sich der Milliardär überlegt
       hatte: Sie haben gekündigt.
       
       Auf Twitter und anderen Plattformen gaben einige der Angestellten bekannt,
       dass sie ihre Arbeit für das Unternehmen einstellen würden. Laut der
       Nachrichtenagentur ap diskutierten andere auch schon in einem privaten
       Forum, ob sie wirklich eine Abfindung bekommen würden. Die
       Nachrichtenagentur reuters zitiert eine Umfrage der App Blind, derzufolge
       42 Prozent der 180 Teilnehmer*innen das Unternehmen verlassen wollen.
       
       Auf Twitter teilen zudem unterschiedliche User*innen [2][Videos von der
       Twitterzentrale in San Franciso am Donenrstagbend], an deren Fassade im
       News-Ticker-Stil Mitteilungen projiziert wurden. „Elon Musk“ steht dort,
       und dann laufen Beschreibungen durch wie „ranghöchster Parasit“,
       „Arschküsser des Diktators“, „gesetzloser Oligarch“ und „belangloser
       Rassist“. Wer hinter dieser Aktion steckt, ist bisher unklar, aber die
       Botschaft dürfte angekommen sein, nicht nur beim „bockigen Pickel“.
       
       ## #RIPTwitter – wie das wohl aussieht?
       
       Musk hatte bereits kurz nach seiner Übernahme von Twitter [3][Anfang
       November vielen Menschen gekündigt], Expert*innen schätzen, dass rund
       die Hälfte aller Mitarbeitenden betroffen war. Die erste Entlassungswelle
       hatte er, wie die aktuelle, einen Tag zuvor per Mail verkündet. Auch ließ
       er diesmal wieder die Büros von Twitter sperren, sodass vorerst keine*r
       der Angestellten Zutritt hatte. Eine Mutmaßung ist, dass er auf diese Weise
       verhindern will, dass Mitarbeitende dort Vandalismus betreiben. Musk hatte
       bereits vor der [4][Übernahme Twitters Ende Oktober] angekündigt, rund 75
       Prozent der Belegschaft zu entlassen.
       
       Wegen der vielen Entlassungen in unterschiedlichen Bereichen des
       Unternehmens, wie dem Management, der Moderation und der Technik, sowie der
       aktuellen Kündigungswelle steigt bei manchen User*innen die Angst, dass
       die Plattform bald „sterben“ wird. Unter dem Hashtag #RIPTwitter malen sie
       sich einige aus, wie dieses Ende aussehen könnte (vor allem technisch) und
       wie sie selbst damit umgehen werden.
       
       Elon Musk selbst reagierte auf die Mutmaßungen um den Niedergang der
       Plattform [5][mit einem Tweet]. Es ist ein Foto von einer Beerdigung. Auf
       dem Grabstein prangt ein reinmontierter Twitter-Vogel, ebenso auf dem
       Gesicht eines Mannes, der mit Peace-Zeichen daneben kniet. Offenbar der
       Versuch eines Witzes.
       
       18 Nov 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Elon-Musk-und-die-Twitter-Belegschaft/!5895926
 (DIR) [2] https://twitter.com/JoshuaPHilll/status/1593432939127361542
 (DIR) [3] /Entlassungen-bei-Twitter/!5892880
 (DIR) [4] /Elon-Musk-hat-Twitter-gekauft/!5891261
 (DIR) [5] https://twitter.com/elonmusk/status/1593459801966538755
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Johannes Drosdowski
       
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