# taz.de -- FPÖ droht Werder Bremen mit Klage: Revanchefoul gegen Nazi-Keule
       
       > Werder Bremen zeigt während des Trainingslagers in Tirol „klare Kante“
       > gegen die Partei FPÖ. Das provoziert die Abgeordneten – und ist genau
       > richtig.
       
 (IMG) Bild: Sind keine Fans von Nazis: Werder Bremens Fußballer
       
       Ein bisschen mehr politische Zurückhaltung hätte man vom SV Werder Bremen
       ja schon erwartet, so der Tenor aus der [1][Freiheitlichen Partei
       Österreichs] (FPÖ). Immerhin sei der Fußballverein mit seiner ersten
       Herrenmannschaft ja nur für das Trainingslager zu Gast im schönen Zillertal
       – da habe man sich doch zu benehmen! Leo Kohlbauer, Pressesprecher der
       Wiener FPÖ, [2][bellte sogar noch lauter]: Die „links versifften Piefke“
       bräuchte in Österreich sowieso niemand. Die Tiroler Landespartei droht
       schon mit einer Klage, unter anderem weil es im Sport doch nicht um Politik
       gehe.
       
       Dass die rechtsnationale FPÖ so aus dem Häuschen ist, liegt daran, dass
       sich die Bremer am Wochenende zum wiederholten Mal öffentlich gegen
       Rassismus und Diskriminierung ausgesprochen hatten. „Klare Kante gegen
       Nazis“, twitterte die Social-Media-Abteilung der Norddeutschen, dazu ein
       Bild vom FPÖ-Aktionstag, der neben dem Trainingslager stattfand und bei dem
       auch Parteichef Herbert Kickl auftrat.
       
       Doch der Streit geht noch weiter. Mittlerweile solidarisieren sich
       österreichische Politiker:innen mit Werder, wie die Grüne
       Nationalratsabgeordnete Barbara Neßler. Sie [3][bedankt sich online] „fürs
       Haltungzeigen“ und wünscht dem Team einen erfolgreichen Aufenthalt in
       Tirol. Die Grün-Weißen haben einen kleinen, alpinen Brandherd entfacht und
       bekommen Schützenhilfe von den Grünen – vereint gegen die Blauen. Sport und
       Politik kann man eben doch nicht trennen, obwohl sich die FPÖ das so sehr
       von ihren Gästen gewünscht hätte.
       
       Dabei reicht ein Blick in die jüngste Vergangenheit, um zu sehen, wie
       Werder Bremen politisch tickt. Seit Jahren setzen sich Fans und Verein
       gemeinsam gegen rechte Hetze ein. [4][Der Präsident Hubertus Hess-Grunewald
       fand 2018], „dass es ein Widerspruch ist, Werder gut zu finden und die AfD
       zu wählen“. Die Kante gegen die FPÖ zeugt also nicht von der „Dummheit“
       eines „zweitklassigen Vereins“, wie der FPÖ-Abgeordnete Markus Abwerzger
       bei Twitter lästert.
       
       Sie bestätigt im Gegenteil die (sport-)politische Haltung Werder Bremens.
       Da können rechte Parteien noch so sehr in der Parteiendemokratie verankert
       sein, wie Abwerzger gegenüber der Welt betont. Wer gegen Migrant:innen
       wettert, Geflüchtete beleidigt und innerparteilich immer wieder nur von
       rechtsextremen „Einzelfällen“ spricht, darf sich über so etwas nicht
       beschweren.
       
       Das Auftreten von Werder in Tirol sollte eher Vorbild für andere Vereine
       und Sportarten sein, sich offen gegen Diskriminierung und Rassismus zu
       positionieren. Wer im Jahr 2022 immer noch denkt, Sport und Politik seien
       zu trennen, ignoriert sowohl den globalisierten und kapitalisierten Zustand
       der Branche – sichtbar unter anderem bei den olympischen Spielen in China
       und der Fußball-WM in Katar – als auch die gesellschaftliche Verantwortung
       der Vereine.
       
       5 Jul 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Bestechungsvorwurf-in-Oesterreich/!5856657
 (DIR) [2] https://twitter.com/LeoKohlbauer/status/1543275267707256837
 (DIR) [3] https://www.facebook.com/photo/?fbid=449149677023753&set=a.341594987779223
 (DIR) [4] /Werder-Vorstand-Hubertus-Hess-Grunwald/!5534634
       
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 (DIR) David Wasiliu
       
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       findet, dass es ein Widerspruch ist, die AfD zu wählen und Werder gut zu
       finden.