# taz.de -- Mehrere Tote bei Karnevalsfeier in Belgien: Auto fährt in Menschenmenge
       
       > In Belgien hat ein Autofahrer sein Fahrzeug in eine Karnevalsfeier
       > gesteuert. Mindestens sechs Menschen sterben. Die Hintergründe sind noch
       > unklar.
       
 (IMG) Bild: Einsatzkräfte am Unfallort in Strepy-Bracquegnies in Belgien
       
       La Louvière dpa | In Belgien ist bei einer Karnevalsveranstaltung ein
       Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. Bei dem Unglück in der Gemeinde
       Strépy-Bracquegnies kamen am Sonntagmorgen mindestens vier Menschen ums
       Leben. Mehr als 20 weitere wurden schwer verletzt.
       
       Ob das Fahrzeug absichtlich in die Menschengruppe gesteuert wurde, blieb
       zunächst unklar. Der Fahrer fuhr nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt
       La Louvière zunächst weiter, konnte dann aber gestoppt werden. Insgesamt
       sollen Dutzende Menschen von dem Auto getroffen worden seien. Die Gemeinde
       Strépy-Bracquegnies gehört zu der Stadt La Louvière und liegt etwa 40
       Kilometer südwestlich von Brüssel. Zuletzt hatte sie knapp 9.000 Einwohner.
       
       Ein Moderator des belgischen Radiosenders RTL, der an der
       Karnevalsveranstaltung teilnahm, berichtete von dramatischen Szenen. Seinen
       Angaben zufolge fuhr das Auto mitten in die Menschenmenge. „Da waren Musik
       und Gelächter und drei Sekunden später waren es Schreie. Es war
       schrecklich“, zitierte ihn der Sender.
       
       Den Schätzungen des Moderators zufolge waren am Sonntagmorgen etwa 150
       Menschen beim „Ramassage des Gilles“ dabei. Dabei wird von Haus zu Haus
       gezogen, um sich für den Karneval zu sammeln. Zentrale Figur sind dabei die
       „Gilles“, die traditionell Wachsmasken mit aufgemalter Brille und Bärtchen
       tragen.
       
       ## Erste Karnevalssaison seit Corona
       
       Nach Angaben des Bürgermeisters von La Louvière wurde der kommunale
       Notfallplan ausgelöst und der Opferhilfedienst aktiviert. Die belgische
       [1][Innenministerin Annelies Verlinden schrieb auf Twitter], ihr tiefstes
       Beileid gelte den Familien und Freunden der Getöteten und Verletzten. „Was
       eine tolle Party werden sollte, wurde zu einem Drama.“ Auch der belgische
       Premierminister Alexander De Croo äußerte Anteilnahme und sprach von
       „schrecklichen Neuigkeiten“ aus Strépy-Bracquegnies.
       
       Die Ereignisse in Belgiern erinnern an das Grauen beim
       [2][Rosenmontagsumzug vor zwei Jahren im nordhessischen Volkmarsen]. Damals
       wurden 88 Menschen, darunter 26 Kinder, schwer verletzt, als ein Autofahrer
       vorsätzlich in den Rosenmontagszug raste. Der Täter wurde mittlerweile zu
       einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
       
       Die Karnevalsaison in La Louvière war nach Angaben der belgischen
       Nachrichtenagentur Belga erst Anfang März gestartet worden, nachdem strenge
       Coronabeschränkungen aufgehoben worden waren. 2020 und 2021 hatte der
       Karneval wegen Corona ganz ausfallen müssen.
       
       20 Mar 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://twitter.com/AnneliesVl/status/1505437200581857282
 (DIR) [2] /Rosenmontagszug-Volkmarsen/!5822619
       
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