# taz.de -- Polizist:innen bei Kontrolle erschossen: Vertuschung als Tatmotiv?
       
       > Die Behörden gehen davon aus, dass die Polizistin und der Polizist in der
       > Pfalz erschossen wurden, weil die Täter Wilderei verdecken wollten. Die
       > Ermittlungen dauern an.
       
 (IMG) Bild: Totenlämpchen am Tatort für die erschossenen Polizisten an der Kreisstraße 22
       
       Kusel dpa/afp | Vertuschung von Wilderei ist offenbar das Motiv für den
       mutmaßlichen Mord an einer Polizeibeamtin und einem Polizeibeamten in
       Rheinland-Pfalz. Der Ermittlungsrichter gehe davon aus, dass die beiden 38
       und 32 Jahre alten Beschuldigten die Tat gemeinschaftlich begangen haben,
       um die vorangegangene Wilderei zu verdecken, sagte Oberstaatsanwalt Stefan
       Orthen am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Kaiserslautern. Die
       Ermittler gingen davon aus, dass beide Beschuldigten geschossen haben.
       
       Am frühen Montagmorgen waren eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und ein
       29 Jahre alter Oberkommissar [1][bei einer Verkehrskontrolle an einer
       Kreisstraße in der Pfalz in der Nähe der Kreisstadt Kusel erschossen
       worden.] Die Beamten hatten nach Angaben aus Sicherheitskreisen zuvor per
       Funk gemeldet, in einem Fahrzeug sei totes Wild gefunden worden. Später
       meldeten sie: „Die schießen“.
       
       Der Polizist soll am Tatort noch mehrere Schüsse abgegeben haben – ob es
       Warnschüsse waren oder der Beamte einen Tatverdächtigen verletzte, war noch
       unklar. Die Waffe seiner Kollegin kam offensichtlich nicht zum Einsatz.
       Während die junge Frau, die noch an der Hochschule der Polizei studierte,
       nach Polizeiangaben sofort tot war, habe ihr Kollege zunächst noch gelebt.
       Er sei aber gestorben, als die Rettungskräfte eintrafen.
       
       Am Montagabend [2][folgten die Festnahmen zweier Männer.] Zunächst stellte
       sich ein 38-Jähriger – ein Wildhändler aus dem saarländischen Kreis
       Neunkirchen – der Polizei, nachdem sie öffentlich nach ihm gefahndet hatte.
       Der Verdächtige habe sich über seine Anwältin bei der Polizei gemeldet und
       sei vor einem Haus im saarländischen Sulzbach festgenommen worden,
       berichtete ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.
       
       ## Waffen sichergestellt
       
       Die Polizei hatte nach dpa-Informationen am Tatort Papiere des Verdächtigen
       gefunden. Der Mann war der Polizei nach Angaben aus Sicherheitskreisen in
       der Vergangenheit wegen Unfallflucht aufgefallen und soll eine
       Waffenerlaubnis haben. Am Dienstag soll der Mann dem Haftrichter vorgeführt
       werden, Aussagen machte er laut Polizei zunächst nicht.
       
       In dem Haus in Sulzbach wurde kurze Zeit später auch ein 32 Jahre alter
       Verdächtiger festgenommen. In welchem Zusammenhang er zu den Schüssen
       stehe, müssten die Ermittlungen ergeben. Auch er habe sich zunächst nicht
       zur Sache geäußert. Bei einer Durchsuchung seien unter anderem Waffen
       sichergestellt worden.
       
       Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, sagte dem
       Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag), seine Behörde werde bei der
       Aufklärung der Tat „seine volle Unterstützung“ leisten. „Es ist
       unbegreiflich, wenn Polizistinnen oder Polizisten bei der Erfüllung ihrer
       Aufgabe, die Bevölkerung vor Gefahren zu schützen, zum Angriffsziel werden
       und ihr Leben verlieren.“
       
       1 Feb 2022
       
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