# taz.de -- Das Online-Bezahlmodell der taz: Jahresrückblick 2021
       
       > Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Supporter:innen auf über 32.000
       > gestiegen. Wie lief das zweite Coronajahr sonst?
       
       Das zweite Coronajahr hat ganz schön geschlaucht. Dem taz zahl ich-Team
       fehlt in der Homeofficeeinöde vor allem der alltägliche Kontakt zu den
       Kolleg:innen, das gemeinsame Mittagessen in der taz Kantine oder der kurze
       Schnack über die Bürotische hinweg.
       
       Während die Augen in Zoom-Meetings viereckig werden, ist es ein Trost, dass
       wir uns auf die taz zahl ich-Community wie immer verlassen können. Denn
       obwohl sich weniger Menschen angemeldet haben als 2020, war das vergangene
       Jahr zumindest für das freiwillige Bezahlen ein gutes.
       
       2021 haben sich 8.883 Menschen neu für taz zahl ich angemeldet. Eine tolle
       Zahl, obwohl das 1.285 bzw. 13 Prozent weniger sind als im [1][ersten
       Corona-Krisenjahr 2020]. Und immerhin noch das zweitbeste Anmeldejahr aller
       Zeiten. Im Schnitt haben sich 24 Unterstützer:innen pro Tag angemeldet
       (2020: 28). Die Community ist damit zum Jahresende auf 32.257
       Unterstützer:innen angewachsen.
       
       Die meisten Menschen haben sich in den Monaten Januar und Juli für eine
       Unterstützung entschieden (1.045 bzw. 1.044). Im Juni haben wir mit 478
       Anmeldungen ein kleines Sommerloch und den schwächsten Monat 2021 erlebt.
       
       Bei den Einnahmen freuen wir uns wieder über ein Rekordjahr: Mit
       2.325.670,46 Euro Gesamteinnahmen haben wir eine Steigerung von 28,8
       Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreicht (2020: 1.805.792,67 Euro) und zum
       ersten mal über 2 Millionen Euro in einem Jahr eingenommen. Ein super
       Ergebnis, vor allem nach dem unglaublichen 46-Prozent-Einnahmenzuwachs von
       2019 zu 2020.
       
       Die Verteilung auf regelmäßige Beiträge und Spontanzahlungen ist dabei
       annähernd gleich geblieben. 89,1 Prozent oder 2.072.430,21 Euro sind über
       regelmäßige Beiträge eingegangen (2020: 86,4 Prozent).
       
       Von den 253.240,25 Euro, die als Spontanzahlungen beigesteuert wurden, kam
       das meiste über Paypal (117.339,59 Euro) und Direktüberweisung (104.680,84
       Euro) bei taz zahl ich an.
       
       ## Alles paletti trotz Pandemie?
       
       Ist bei taz zahl ich also doch alles paletti trotz Pandemie? Nun ja, auch
       2021 haben wieder einige Menschen ihre Unterstützung beendet. 2.725
       Beiträge wurden aktiv gekündigt, etwas mehr als im Vorjahr (2.662). Weitere
       281 Unterstützungen mussten wir wegen mehrfacher geplatzter
       Lastschrifteinzüge deaktivieren (2020: 190).
       
       Dass die durchschnittliche Kündigungsquote mit 7,62 Kündigungen pro 1.000
       Unterstützer:innen 2021 etwas niedriger war als 2020 (9,57 pro 1.000
       Unterstützer:innen), wird beim Communitywachstum spürbar. Zum Jahresende
       zählten wir 6.158 mehr aktive Unterstützer:innen als zu Neujahr 2021 (2020:
       7.049).
       
       Wie sehr die Pandemie sich auf unsere Unterstützer:innenzahl auswirkt,
       versuchen wir seit einiger Zeit genauer zu erfassen. Obwohl die Wenigsten
       bei der Kündigung einen Grund angeben wissen wir, dass im vergangenen Jahr
       32 Menschen ausdrücklich wegen des durch die Pandemie ausgelösten
       finanziellen Drucks gekündigt haben (2020: 50).
       
       Weitere 93 Unterstützer:innen waren mit der taz-Berichterstattung über die
       Coronamaßnahmen der Regierung nicht einverstanden und wollten taz zahl ich
       daher nicht länger unterstützen (2020: 91).
       
       Ein weiterer Grund, der so häufig bei der Kündigung genannt wird, dass wir
       begonnen haben, ihn zu zählen, ist die Verständnislosigkeit dafür, dass in
       taz-Texten gegendert wird. 20 Unterstützer:innen haben uns im vergangenen
       Jahr explizit deshalb verlassen, weil sie die inklusiven Schreibweisen von
       Gruppenbezeichungen zu sehr gestört haben. [2][16 davon sind Männer].
       
       ## Ein langer Atem
       
       Also alles in allem wieder ein tolles Jahr für das freiwillige Bezahlsystem
       für taz.de. Aber während einige vor einem Jahr vielleicht noch einen Rest
       Hoffnung verspürten, dass der Pandemiespuk bald endet, ist 2021 immer
       spürbarer geworden, dass Corona eher ein Marathon als ein Sprint ist. Mehr
       als verständlich, dass immer mehr Menschen langsam die Puste ausgeht.
       
       Es ist den taz zahl ich-Unterstützer:innen dadurch gar nicht hoch genug
       anzurechnen, dass sie so einen langen Atem beweisen und uns ein weiteres
       Jahr mit guten Ergebnissen ermöglicht haben. Vielen Dank dafür!
       
       21 Dec 2021
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nicolai Kühling
       
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