# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Österreich lockert Lockdown
       
       > Der dreiwöchige Lockdown für Geimpfte in Österreich wird beendet.
       > Bundesfamilienministerin begrüßt Impfstart für Kinder am Montag. Und
       > Neues von Kimmich.
       
 (IMG) Bild: 25. 11. 2021: Kühlkammer eines Krematoriums in Niedersachsen
       
       ## Österreich lockert Lockdown für Geimpfte
       
       Österreich hat die Corona-Lockdown-Beschränkungen für Geimpfte und Genesene
       in den meisten Teilen des Landes beendet. Das Land hatte die strikten
       Regeln vor drei Wochen eingeführt, um einer steigenden Zahl von
       Corona-Infektionen Herr zu werden. Die Regeln, die sich in den Regionen des
       Landes unterscheiden, ermöglichen es weitgehend, dass Theater, Museen und
       andere Kultur- und Unterhaltungsstätten am Sonntag wieder öffnen. Geschäfte
       sollten am Montag nachfolgen.
       
       In einigen Regionen wurden Restaurants und Hotels am Sonntag wieder
       eröffnet, in anderen Regionen sollte der Schritt später in diesem Monat
       folgen. Landesweit gilt jedoch eine Sperrstunde für Restaurants um 23 Uhr.
       Masken müssen weiterhin im öffentlichen Nahverkehr, in Geschäften und an
       öffentlichen Orten getragen werden.
       
       Angesichts der massiven vierten Coronawelle und der hohen Belastung der
       Kliniken mit Covid-Patienten hatte die österreichische Bundesregierung am
       22. November die Notbremse gezogen. Seitdem ist die Inzidenz von über 1.500
       um drei Viertel auf rund 370 Fälle unter 100.000 Einwohnern innerhalb einer
       Woche gefallen. Die Lage in den Kliniken hat sich leicht entspannt. Die
       Impfdynamik hat trotz aller Drohungen und Appelle seit einer Woche wieder
       deutlich an Schwung eingebüßt. Die Impfquote liegt bei rund 68,4 Prozent
       der Gesamtbevölkerung. (ap/dpa/taz)
       
       ## SPD-Politiker:innen warnen vor Radikalisierung
       
       Mit Blick auf die Demonstrationen vom Wochenende gegen Impf-Pflicht und
       Coronamaßnahmen mit Tausenden Teilnehmern haben Regierungspolitiker zum
       Zusammenhalt der Gesellschaft aufgerufen. Zugleich kündigte Bundeskanzler
       Olaf Scholz (SPD) eine Null-Toleranz-Politik gegen aggressive Demonstranten
       an: „Drohungen müssen wir mit aller Schärfe entgegentreten“, sagte der
       Regierungschef der Bild am Sonntag. Bundesinnenministerin Nancy Faeser
       (SPD) warnte vor einer zunehmenden Radikalisierung von
       Corona-Maßnahmen-Gegnern.
       
       „Die Gewaltbereitschaft nimmt zu“, [1][erklärte Faeser am Sonntag auf
       Twitter]: „Viele #Querdenker werden radikaler. Bedrohungen und
       Einschüchterungen sind völlig inakzeptabel! Wir müssen die Anstrengungen
       für gesellschaftlichen #Zusammenhalt verstärken und die Spaltungsversuche
       der antidemokratischen Kräfte überwinden.“ Bedrohungen gegen staatliche
       Repräsentanten wie etwa den sächsischen Ministerpräsidenten Michael
       Kretschmer (CDU) und seine Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) seien
       völlig inakzeptabel, sagte Faeser den Zeitungen der Essener Funke
       Mediengruppe. (epd)
       
       ## Spiegel will großflächige Impfung für Kinder
       
       Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat dazu aufgerufen, großflächig
       Impfungen gegen Corona für fünf- bis elfjährige Kinder anzubieten. Überall
       im Land seien kindgerechte Impfangebote erforderlich, „in Kinderarztpraxen,
       Impfzentren und mit mobilen Impfteams“, sagte die Grünen-Politikerin den
       Zeitungen der Funke Mediengruppe.
       
       An diesem Montag startet offiziell [2][die Impfung von Kindern im Alter von
       fünf bis elf Jahren.] Für viele Familien sei das eine große Erleichterung,
       so Spiegel. „Es ist ganz wichtig, dass sich Familien gut informieren und
       beraten lassen können und dann hoffentlich zu dem Schluss kommen, ihre
       Kinder impfen zu lassen.“ (dpa)
       
       ## Fußballer Kimmich will sich doch impfen lassen
       
       Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich will sich [3][nach emotionalen
       Debatten] und einer Corona-Infektion nun doch impfen lassen. Der 26-Jährige
       bedauert inzwischen, sich nicht früher zu dem Piks entschlossen zu haben.
       „Generell war es für mich einfach schwierig, mit meinen Ängsten und
       Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen“, sagte
       der Mittelfeldchef des FC Bayern [4][in einem am Sonntag veröffentlichten
       ZDF-Interview.] Ein „Ja“ von Kimmich und seine Impfwende könnten auch eine
       öffentliche Signalwirkung in der Impffrage zur Folge haben. (dpa)
       
       ## Inzidenz sinkt in Deutschland auf 391
       
       Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut
       gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen
       pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 390,9 an. Zum
       Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 402,9 gelegen. Vor einer Woche lag
       die bundesweite Inzidenz bei 439,2 (Vormonat: 263,7). Die Gesundheitsämter
       in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 32.646
       Coronaneuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des
       RKI-Dashboards von 04.05 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es
       42.055 Ansteckungen.
       
       [5][Der 7-Tage-Mittelwert sinkt damit auf 50.284]. Er liegt nun schon 13,5
       Prozent unter dem Höchstwert, der am 28. November registriert wurde.
       
       Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten
       derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und
       Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen
       Regionen nicht mehr hinterher.
       
       Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 132
       Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 94 Todesfälle.
       7-Tage-Mittelwert stiegt damit auf 371,1. [6][Das sind 20,6 Prozent mehr
       als vor einer Woche und es ist der höchste Stand seit 23. Februar].
       
       Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.509.863 nachgewiesene Infektionen
       mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen,
       da viele Infektionen nicht erkannt werden.
       
       Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Coronapatienten je 100.000 Einwohner
       innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,71 (Donnerstag
       5,75) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Sonntag mit 5.395.300 an.
       Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen
       Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 105.638. (dpa)
       
       12 Dec 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://twitter.com/NancyFaeser/status/1469945673311297539
 (DIR) [2] /Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5821515
 (DIR) [3] /Nationalspieler-Joshua-Kimmich/!5806573
 (DIR) [4] https://www.zdf.de/nachrichten/sport/fussball-fc-bayern-kimmich-zdf-interview-corona-100.html
 (DIR) [5] https://twitter.com/gereonas/status/1469992829653069825
 (DIR) [6] https://twitter.com/gereonas/status/1469994999450423302
       
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