# taz.de -- doppelblind: Eierschalen auf der Spur
       
       Was haben die riesigen Eier des flugunfähigen Vogels Strauß mit der
       Erforschung unserer Evolution zu tun? Bisher wenig, aber die beiden
       Archäologinnen Jennifer Miller and Yiming Wang vom Jenaer
       Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte sind dabei, das zu ändern.
       Sie beschreiben [1][in Nature], wie Funddaten von Schmuck aus der dicken
       Schale der Eier mit früheren Wanderbewegungen in Afrika zusammenhängen. Bei
       den als Perlen für Ketten genutzten Artefakten handelt es sich nämlich um
       die ältesten komplett vom Menschen verarbeiteten Ornamente überhaupt.
       Einige der 1.500 untersuchten prähistorischen Accessoires sind 50.000 Jahre
       alt und lassen aufgrund ihrer Stil-Variabilität Rückschlüsse auf damaligen
       kulturellen Austausch zu. So bezeugt ihre Ähnlichkeit bis vor etwa 33.000
       Jahren einen regen Austausch zwischen dem östlichen und südlichen Afrika.
       Den beendeten dann wohl Veränderungen des Klimas, indem neue Feuchtgebiete
       und Flüsse entstanden, die die Gebiete isolierten – womit auch das frühe
       Kunsthandwerk jeweils eigene Wege nahm.
       
       Das zeigt auch: Die für Forschung zur Menschheitsgeschichte immer
       wichtigere Genetik macht klassische Archäologie nicht überflüssig.
       Womöglich wird Straußeneischmuck in Kombination mit DNA-Analysen noch das
       eine oder andere Rätsel über die Vergangenheit unserer Spezies lüften.
       (atm)
       
       24 Dec 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.nature.com/articles/s41586-021-04227-2
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andrew Müller
       
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