# taz.de -- Corona in der der Kita: Alle Pandemiejahre wieder
       
       > In einer Berliner Kita bricht Corona aus. Das Kind unserer Autorin
       > infiziert sich nicht. Abwarten. Denn eine Testpflicht für Kinder gibt es
       > ja nicht.
       
 (IMG) Bild: Kind zu Hause lassen und testen?
       
       Jetzt ist passiert, wovor wir uns so lange gefürchtet haben und was im
       Grunde unausweichlich war: ein [1][Corona-Ausbruch in der Kita]. Sonntag
       vor einer Woche kam die Mail: Ein positiver Schnelltest. Und Statistik hin
       oder her, ich hatte Angst. Obwohl wir Eltern geimpft sind. Obwohl ich weiß,
       dass es für die meisten Kinder glimpflich ausgeht. Gerade erst haben wir
       wochenlang Infekte durchgemacht. Gerade jetzt kommt der Opa zu Besuch, um
       zu helfen.
       
       Aber, was will man machen außer lachen? Kind zu Hause lassen und testen.
       Wir haben uns zum Glück die Tage davor getestet, weil wir Besuch hatten.
       Dann Montag alle einen Schnelltest gemacht. Dienstag und Mittwoch auch. Wir
       haben uns nicht angesteckt.
       
       Es hat aber eine Reihe von Kindern getroffen, in unterschiedlichen Gruppen,
       und auch Erzieher*innen – angeblich geimpfte und ungeimpfte. Wie viele
       Infektionen es insgesamt sind, wissen wir nicht. Damit könnte die Sache für
       uns erledigt sein. Ist sie aber nicht, weil auch nach der Info über den
       ersten positiven Schnelltest noch Kinder in die Kita gegangen sind. Denn
       natürlich gibt es Eltern, die sie nicht zu Hause lassen konnten oder
       wollten. Was es aber nicht gibt, ist eine Testpflicht für die Kinder – auch
       nicht nach mehreren positiven Schnelltests. Erst Mittwochnachmittag,
       vermutlich mit dem ersten positiven PCR-Test, kam eine Mail von der
       Kitaleitung, dass das Gesundheitsamt nun [2][Quarantäne] verhängt bis
       Sonntag. Der Bescheid komme per Post.
       
       In Berliner Kitas kann sich, wer möchte, [3][einen Schnelltest für die Nase
       holen]. Und sagen wir mal so, das kann man mal machen. Aber nicht
       regelmäßig. Denn das ist in etwa wie einem Hund die Zähne zu putzen. Für
       beide kein Vergnügen und je nach Charakter eine Qual. Vor einigen Tagen kam
       [4][die Meldung], dass laut Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) in
       Berliner Kitas nun „verstärkt Lolli-Tests“ verwendet werden sollen, weil
       Eltern sich das wünschen.
       
       ## Kein „relevanter Teil der Elternschaft“
       
       Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, in Monat 21 seit
       Pandemiestart. Weiter heißt es da, sie lehne „eine Testpflicht in Berliner
       Kitas trotz der hohen Inzidenzen und Forderungen nach einem besseren Schutz
       für Kinder vor einer Covid-19-Erkrankung weiterhin ab. Diese werde von
       einem ‚relevanten Teil der Elternschaft sowie der Einrichtungen nicht
       befürwortet‘“. Ich würde gerne wissen, wer dieser „relevante Teil der
       Elternschaft“ ist und wieso ich nicht dazugehöre? Wieso Eltern, die zu
       Hause oder beruflich Kontakt zu Menschen mit Vorerkrankung haben, nicht
       dazugehören?
       
       Während ich das hier schreibe, ist der erste positive Schnelltest eine
       Woche her, es ist Montagmittag. Bisher haben wir keinen Bescheid vom
       Gesundheitsamt erhalten. Wir haben das Kind Sonntag und heute wieder
       getestet und morgens in die Kita gebracht. Dort haben wir gehört, dass
       keiner mit Sicherheit sagen kann, ob alle Kinder, die heute da sind, vorher
       getestet wurden.
       
       23 Nov 2021
       
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