# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Rangeleien bei verbotener Demo
       
       > Trotz Demo-Verbots haben sich rund 2.000 Menschen in Berlin versammelt,
       > laut Polizei hat es Festnahmen gegeben. Die Testpflicht für
       > Reiserückkehrer:innen startet.
       
 (IMG) Bild: Viele Beamte sind bei den Demonstrationen in Berlin am Sonntag im Einsatz
       
       Einreise-Testpflicht gestartet 
       
       Seit Mitternacht [1][gilt bei der Einreise nach Deutschland eine
       Testpflicht]. Damit soll eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zum Ende
       der Sommerferien verhindert werden. Alle Menschen ab zwölf Jahren müssen
       bei der Einreise nachweisen können, dass bei ihnen das Übertragungsrisiko
       verringert ist – mit dem Nachweis einer Impfung, einem Nachweis als
       Genesener oder einem negativen Testergebnis. Eine solche Vorgabe gab es
       bisher schon für alle Flugpassagiere. Jetzt gilt sie für alle
       Verkehrsmittel, also auch bei Einreisen per Auto oder Bahn.
       
       Bei einem Aufenthalt in Gebieten mit neuen, besorgniserregenden
       Virusvarianten ist ein Testnachweis Pflicht. Nachweise als Genesener oder
       Geimpfter reichen in diesem Fall nicht. Außerdem gibt es nur noch zwei
       statt drei Kategorien für weltweite Gebiete mit höheren Infektionsrisiken:
       Hochrisikogebiete und Gebiete, in denen neue, besorgniserregende
       Virusvarianten kursieren. (dpa)
       
       Gericht bestätigt Verbot von „Querdenker“-Demonstration 
       
       Nach einem Verbot der Berliner Polizei bleiben mehrere Demonstrationen in
       der Hauptstadt an diesem Sonntag mit Blick auf den Infektionsschutz
       untersagt. Das Oberverwaltungsgericht bestätigte am späten Samstagabend in
       einem Eilverfahren das Verbot einer weiteren Kundgebung. [2][Die Initiative
       „Querdenken 711“] aus Stuttgart hatte dazu aufgerufen und für
       Sonntagnachmittag 22.500 Teilnehmer an der Straße des 17. Juni angemeldet.
       
       Die Berliner Polizei kontrolliert großflächig in der Stadt. Nach Angaben
       einer Polizeisprecherin versammelten sich mehr als 1.000 Menschen im Umfeld
       des Olympischen Platzes. Teilweise hätten Leute versucht, Absperrungen zu
       durchbrechen. „Hierbei musste in einzelnen Fällen körperliche Gewalt
       angewendet werden“, sagte die Polizeisprecherin am Sonntagvormittag.
       
       Die Berliner Polizei hatte für dieses Wochenende mehrere Demonstrationen
       verboten, weil sie Verstöße gegen die Hygieneauflagen befürchtete. Darunter
       ist auch eine Kundgebung der Initiative „Querdenken 711“ aus Stuttgart, die
       für den Nachmittag ursprünglich 22.500 Teilnehmer angemeldet hatte. Das
       Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg bestätigte das Verbot am späten
       Samstagabend.
       
       Eine Reihe anderer Veranstaltungen, die sich ihrem Titel zufolge teils
       ebenfalls gegen die Politik in der Corona-Pandemie richten, können dagegen
       stattfinden. So war am Olympischen Platz ein Autokorso geplant. Autokorsos
       hätten ein anderes Hygienekonzept, sagte die Polizeisprecherin. Zusätzlich
       seien Menschen zu Fuß dort hingeströmt, was als nicht zulässige
       Ersatzveranstaltung gewertet werde. Die Personen würden deshalb angehalten
       und etwa Personalien aufgenommen.
       
       An diesem Sonntag sollen nach bisheriger Planung rund 2.000 Polizeikräfte
       vor Ort sein. Die Strategie sei ähnlich wie am Samstag – sie wollten
       Menschen frühzeitig ansprechen, Reisebusse anhalten und Platzverweise
       erteilen, sagte ein Polizeisprecher. Der Samstag blieb seinen Angaben
       zufolge ruhig. Es seien einige Platzverweise ausgesprochen und
       Stromaggregate sichergestellt worden. Zudem habe es rund 60
       Freiheitsbeschränkungen gegeben, twitterte die Polizei abends.
       
       Die Berliner Polizei hatte mit Blick auf das Coronavirus für dieses
       Wochenende mehrere Proteste untersagt. Sie begründete das unter anderem
       damit, dass die Teilnehmenden regelmäßig Regelungen etwa zum
       Infektionsschutz nicht akzeptierten. Dagegen waren die Anmelder mehrerer
       Demonstrationen vorgegangen.
       
       Das Verwaltungsgericht wies mehrere Eilanträge zurück. Das Gericht verwies
       am Freitag in der schriftlichen Mitteilung zu einem der Anträge auch auf
       die Delta-Variante des Coronavirus, die „eine deutlich höhere
       Übertragbarkeit“ aufweise. Die Infektionsgefahr weite sich durch die
       Anreise der Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet noch aus.
       
       Das Oberverwaltungsgericht (OVG) bestätigte das Demoverbot nun ebenfalls in
       mehreren Fällen. Die Stuttgarter „Querdenker“-Initiative hatte ihre
       Kundgebung unter dem Titel „Das Jahr der Freiheit und des Friedens – Das
       Leben nach der Pandemie“ angemeldet. Das OVG teilte mit, das Hygienekonzept
       lasse „deutliche Zweifel“ an der Bereitschaft des Antragstellers aufkommen,
       „effektiv auf die Einhaltung der infektionsschutzrechtlichen Anforderungen
       hinzuwirken“.
       
       Insgesamt hatte die Polizei 13 Demonstrationen verboten. Eine Reihe anderer
       Proteste, die sich ihrem Titel zufolge teils ebenfalls gegen die Politik in
       der Corona-Pandemie richten, wurden dagegen nicht untersagt. So gab es am
       Samstag mehrere Autokorsos, darunter einen mit rund 100 Fahrzeugen, wie ein
       Polizeisprecher sagte. Auch diese Demonstrationen blieben seiner
       Einschätzung nach zunächst ruhig. (dpa)
       
       Corona-Impfstoffhersteller Biontech expandiert 
       
       [3][Der Mainzer Corona-Impfstoff-Hersteller Biontech] expandiert. Für die
       kommenden Monate sei ein umfangreicher Stellenaufbau geplant, erklärte das
       Unternehmen laut einem Bericht der „Welt am Sonntag“. 500 neue Stellen quer
       durch alle Abteilungen seien derzeit ausgeschrieben.
       
       Vor der Corona-Pandemie beschäftigte Biontech gut 1.300 Mitarbeiter. Das
       Unternehmen arbeitete in erster Linie an neuen Therapiemöglichkeiten gegen
       Krebserkrankungen.
       
       Gemeinsam mit dem US-Konzern Pfizer entwickelte Biontech dann im
       vergangenen Jahr den ersten in vielen Ländern zugelassen Impfstoff gegen
       das Coronavirus. Dafür verwendete das Unternehmen die neuartige
       mRNA-Technologie, die auch bei der Entwicklung von Krebsimmuntherapien zum
       Einsatz kommt. In den vergangenen anderthalb Jahren stieg die Zahl der
       Biontech-Mitarbeiter bereits auf rund 2.000. (afp)
       
       ## Israel startet mit dritter Corona-Impfung
       
       In Israel können sich ab Sonntag alle Menschen ab 60 [4][zum dritten Mal
       gegen das Coronavirus impfen lassen], wenn ihre zweite Impfung mindestens
       fünf Monate zurückliegt. Ab Sonntag erlaubt sind zudem Impfungen von
       Kindern im Alter zwischen fünf und elf Jahren mit besonders hohem Risiko,
       bei einer Infektion schwer zu erkranken oder zu sterben. Kindern ab zwölf
       Jahren stehen die Impfungen bereits seit Anfang Juni offen.
       
       Trotz einer intensiven Impfkampagne steigt auch in Israel die Zahl der
       Neuinfektionen wieder an. Deshalb hatte sich die Regierung zu dem
       Alleingang bei den Auffrischungsimpfungen mit dem Vakzin von
       Biontech/Pfizer entschlossen. Trotz der steigenden Infektionszahlen dürfen
       aber geimpfte Touristen ab Sonntag wieder nach Israel einreisen. (afp)
       
       ## 7-Tage-Inzidenz steigt auf 17,5
       
       Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist
       weiter gestiegen und liegt nun bei 17,5. Wie das Robert-Koch-Institut am
       Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte,
       wurden binnen 24 Stunden 2.097 Neuinfektionen sowie ein weiterer Todesfall
       im Zusammenhang mit Covid-19 registriert.
       
       Am Vortag hatte die Inzidenz noch 16,9 betragen. Vor einer Woche lag sie
       bei 13,8. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die
       Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der
       Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.
       
       Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit
       Beginn der Pandemie liegt den Angaben zufolge bei 3.771.262. Insgesamt
       wurden bislang 91.659 Corona-Tote gemeldet. Die Zahl der von einer
       Corona-Infektion Genesenen gibt das RKI mit rund 3.654.500 an.
       
       In der Regel liegt die Zahl der Neuinfektionen am Wochenende und am Montag
       niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger
       getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden. (afp)
       
       1 Aug 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Kabinettsbeschluss-zu-Einreiseregeln/!5790471
 (DIR) [2] /Verschwoerungsideologen-im-Flutgebiet/!5781929
 (DIR) [3] /Corona-Impfstoff-von-Biontech/!5765525
 (DIR) [4] /Tempo-und-Masken-gegen-Corona/!5787444
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) "Querdenken"-Bewegung
 (DIR) Robert Koch-Institut
 (DIR) Israel
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) GNS
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Schule und Corona
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Verbot von „Querdenken“-Demos: Keine Freiheit trotz Sommer
       
       Das Verbot gegen die „Querdenken“-Demonstrationen hätte man sich sparen
       können. Denn die Anstecklungsgefahr beim sommerlichen Open-Air-Happening
       ist gering.
       
 (DIR) Effektivität von Schulschließungen: Die Old-School-Methode
       
       Wenn Kinder zu Hause bleiben, verbreitet sich Corona langsamer, zeigt eine
       Studie. Doch es gäbe auch andere gute Mittel – wenn man denn wollte.
       
 (DIR) Corona-Desinformation in den USA: Unzählbare Kosten
       
       Eine Studie zeigt: In den USA sind 12 Impfgegner:innen für 65 Prozent
       der Corona-Falschnachrichten auf Social Media verantwortlich.
       
 (DIR) Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Hälfte Deutschlands voll geimpft
       
       Über 50 Prozent der Bevölkerung sind nun immunisiert. Eine Testpflicht für
       Tourist:innen kommt wohl bald. Viele Jugendliche zeigten im Lockdown
       Depressions-Symptome.