# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Seehofer mit Corona infiziert
       
       > Mit dem Bundesinnenminister hat sich erneut ein Kabinettsmitglied
       > angesteckt. Der 71-Jährige sei bisher ohne Symptome und befinde sich in
       > häuslicher Isolation.
       
 (IMG) Bild: Bundesinnenminister Horst Seehofer hat sich mit dem Coronavirus infiziert
       
       ## Innenminister Seehofer positiv auf Corona getestet
       
       Bundesinnenminister Horst Seehofer hat sich mit dem Coronavirus infiziert.
       Der Minister sei positiv auf das Virus getestet worden und befinde sich
       aktuell in häuslicher Isolation, teilte sein Sprecher Steve Alter am Montag
       mit. Der Test sei am Montag durchgeführt worden. Der Minister habe derzeit
       keine Krankheitssymptome.
       
       Seehofer hatte in der vergangenen Woche unter anderem an einer Sitzung des
       Bundeskabinetts teilgenommen. Der CSU-Politiker war am 14. April erstmalig
       gegen Covid-19 geimpft worden. Er sei aufgrund seines Alters und seiner
       Vorerkrankungen berechtigt gewesen, sagte der 71-Jährige am Tag darauf. Ihm
       wurde das Präparat von Biontech/Pfizer verabreicht.
       
       Anfang April hatte die Bild-Zeitung berichtet, Seehofer habe einen Appell
       von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an die älteren Kabinettskollegen,
       sich mit dem Vakzin von AstraZeneca impfen zu lassen, zurückgewiesen. „Ich
       lasse mich nicht bevormunden“, sagte er demnach zu Bild.
       
       In sozialen Medien hatte es Kritik an dieser Entscheidung gegeben – auch
       weil andere ältere Mitglieder des Kabinetts sich für eine Impfung mit
       AstraZeneca entschieden. Seehofer erklärte seine Haltung so: „Es kann jeder
       zu jedem Impfstoff seine persönliche Ansicht haben. Ich habe seit meiner
       Zeit als Gesundheitsminister zu Sicherheit bei Arzneimitteln eine bestimmte
       Einstellung, und die habe ich bis zum heutigen Tage.“
       
       Auf die Frage, ob er eine Wahl verschiedener Vakzine gehabt habe, sagte
       Seehofer, dort, wo er sich habe impfen lassen, habe lediglich der Impfstoff
       von Biontech zur Verfügung gestanden. Eine Auswahl habe er nicht
       vorgefunden. AstraZeneca wird in Deutschland nur noch für die über
       60-Jährigen empfohlen. Der Einsatz für Jüngere bleibt nach ärztlichem
       Ermessen bei Menschen ohne höheres Blutgerinnsel-Risiko freiwillig möglich.
       (dpa)
       
       ## Biontech macht Milliarden-Umsatz
       
       Das Mainzer Biotechunternehmen Biontech erwartet aktuell einen Umsatz von
       12,4 Milliarden Euro mit seinem Covid-19-Impfstoff in diesem Jahr. Die
       Umsatzprognose basiere auf den derzeit unterzeichneten Lieferverträgen über
       rund 1,8 Milliarden Impfdosen für 2021. Im Zusammenhang mit weiteren
       Verträgen für Lieferungen im Jahr 2021 würden zusätzliche Umsätze erwartet,
       teilte Biontech am Montag mit. Zudem seien erste Verträge für 2022 und
       darüber hinaus geschlossen worden.
       
       Insgesamt rechnet Biontech nun bis Ende des Jahres mit einer
       Produktionskapazität von drei Milliarden Dosen und weiteren mehr als drei
       Milliarden Dosen im Jahr 2022. Für das kommende Jahr hatte sich der
       US-Partner Pfizer zuletzt sogar noch optimistischer gezeigt und vier
       Milliarden Dosen in Aussicht gestellt. (rtr)
       
       ## Öffnungen in Österreich
       
       In Österreich sperren nach etwa sieben Monaten Corona-Einschränkungen ab
       19. Mai wieder die Restaurants, Cafes, Hotels sowie Kultur- und
       Freizeiteinrichtungen auf. Besucht werden dürfen die Einrichtungen
       allerdings nur von Menschen, die geimpft, getestet oder von einer
       Corona-Infektion wieder genesen sind. „Als Zutrittsberechtigung setzen wir
       auf den grünen Zutrittspass“, sagt Kanzler Sebastian Kurz.
       
       Im Innenbereich dürfen vier Erwachsene plus Kinder an einem Tisch sitzen,
       im Freien gilt ein Limit von zehn Erwachsenen. Die Schulen werden ab 17.
       Mai wieder in den Regelbetrieb zurückkehren. Die Ausgangssperren werden
       aufgehoben. Nicht möglich sein werden hingegen weiterhin große
       Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Vereinsfeste. Weitere Öffnungsschritte
       seien für spätestens Juli geplant. (rtr)
       
       ## Spahn mahnt zu Zurückhaltung beim Reisen
       
       Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Menschen in Deutschland
       dazu aufgerufen, beim Reisen wegen der nach wie vor hohen Coronazahlen
       vorerst noch zurückhaltend vorzugehen. „Das Gefühl ist im Moment besser als
       die Lage“, sagte Spahn am Montag in Berlin.
       
       Bei der Reiseaktivität sei nicht allein die Inzidenz am Zielort
       entscheidend, sondern auch der Weg. Wenn überhaupt schon Öffnungsschritte
       gegangen werden, müsse dies sehr stark test-gestützt gemacht werden. „Auch
       aus Selbstschutz der Regionen macht es sehr viel Sinn, nicht durch zuviel
       Mobilität es gleich schon am Anfang zu gefährden.“
       
       Lockerungsschritte müssten vorsichtig gegangen werden, mahnte Spahn. „Wir
       lockern gerade bei deutlich höheren Inzidenzen, als die meisten anderen
       Länder bei höheren Impfquoten gelockert haben.“ Das gelte etwa für
       Großbritannien und Israel.
       
       Es gebe eine ermutigende Entwicklung bei den Neuinfektionen und auch auf
       den Intensivstationen. „Aber wir sind immer noch auf sehr, sehr hohem
       Niveau.“ Auch angesichts des schönen Wetters steige die Laune. „Jetzt darf
       aus der Zuversicht kein Übermut werden.“
       
       Wenn geöffnet werde, solle dies im Freien geschehen. „Das Risiko draußen
       ist mindestens um den Faktor 10 geringer als drinnen“, sagte Spahn. (dpa)
       
       ## Priorisierung für Johnson & Johnson-Vakzin aufgehoben
       
       Die Priorisierung für den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson ist in
       Deutschland aufgehoben. Der Impfstoff könne nach ärztlicher Aufklärung und
       individueller Risikoentscheidung auch an jüngere Menschen verimpft werden,
       sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag nach einer
       Konferenz mit den Gesundheitsminister:innen der Länder in Berlin.
       
       Ähnlich wie bei Astrazeneca wurden auch beim Impfstoff von Johnson &
       Johnson in einzelnen Fällen Blutgerinnsel nach einer Impfung beobachtet.
       Die USA hatten die Impfungen damit deshalb vorübergehend ausgesetzt. In der
       EU ist der Impfstoff bereits seit März zugelassen, wurde aber bislang kaum
       eingesetzt. Auch in Deutschland wurden laut Spahn von den bisher 450.000
       ausgelieferten Dosen Johnson & Johnson erst wenige verimpft.
       
       Spahn zufolge wird im Juni und Juli eine große Menge dieses Impfstoffs
       erwartet – mehr als zehn Millionen Dosen. Dann seien die meisten über
       60-Jährigen bereits geimpft oder hätten einen Termin, so dass Johnson &
       Johnson dann vor allem für Jüngere eine Option sei.
       
       Der Vektorvirenimpfstoff hat den Vorteil, dass er im Vergleich zu anderen
       Wirkstoffen leicht lagerbar ist. Außerdem ist nur eine Dosis zur
       Immunisierung notwendig. (afp)
       
       ## Intensivmediziner:innen zuversichtlich
       
       Führende Intensivmediziner:innen haben sich zuversichtlich zu den
       sinkenden Infektionszahlen und der abnehmenden Zahl von
       Corona-Intensivpatienten geäußert. „Wir befinden uns auf einer abschüssigen
       Zielgeraden. Die dritte Welle ist gebrochen“, sagte der wissenschaftliche
       Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, der
       Düsseldorfer Rheinischen Post (Montag). „Die Situation auf den
       Intensivstationen wird sich bezogen auf die Covid-Patienten mit
       voraussichtlich 1.000 Patienten Ende Juni entspannt haben.“
       
       Als Grund für die positive Entwicklung sieht Karagiannidis neben den
       aktuellen Maßnahmen vor allem das Voranschreiten der Impfung der über
       50-Jährigen. „Wenn diese Gruppe einen Impfschutz hat, ist der Spuk vorbei.
       Die Zahl der ganz jungen Intensivpatienten ist insgesamt niedrig“, sagte
       Karagiannidis, der auch Präsident der Deutschen Gesellschaft für
       Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) ist.
       
       Er forderte jedoch Vorsichtsmaßnahmen für Flugreisende aus weiter
       entfernten Ländern, um das Einschleppen von Virusvarianten zu unterbinden.
       „Um diesen Erfolg nicht zu gefährden, sind strenge Kontrollen von
       Reiserückkehrern aus Ländern außerhalb Europas entscheidend. Sie sollten in
       den Ferien an den Flughäfen einen PCR- und einen Schnelltest machen
       müssen“, sagte Karagiannidis. (epd)
       
       ## Johnson & Johnson nur für Ältere
       
       Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson wird in Deutschland künftig in
       der Regel bei Menschen ab 60 eingesetzt. Nach ärztlicher Aufklärung können
       sich aber auch Jüngere dafür entscheiden, beschlossen die
       Gesundheitsminister:innen von Bund und Ländern, wie die Deutsche
       Presse-Agentur am Montag erfuhr. Die Priorisierung für diesen Impfstoff
       wird in Praxen und bei Betriebsärzt:innen zugleich aufgehoben. So
       verfahren wird bereits ab diesem Montag. Bundesgesundheitsminister Jens
       Spahn (CDU) wollte das Vorgehen am Morgen in Berlin erläutern.
       
       Wie es in dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz heißt, nehmen die
       Ministerinnen und Minister „die berichteten Fälle von Hirnvenenthrombosen
       im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson“
       ernst. Ähnlich wie bei dem Impfstoff von Astrazeneca war es sehr selten zu
       solchen schweren Nebenwirkungen gekommen.
       
       Die Ständige Impfkommission habe vor diesem Hintergrund die Empfehlung
       einer Verimpfung des Präparats „für Personen im Alter >60“ vorgeschlagen.
       Analog wie bei Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca soll eine Impfung
       damit aber nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoanalyse auch
       bei Unter-60-Jährigen möglich sein. Das Besondere am Impfstoff von Johnson
       & Johnson ist, dass anders als bei den bisher zum Einsatz kommenden
       Corona-Impfstoffen nur eine Spritze davon zum vollen Schutz ausreicht.
       
       Erst in der vergangenen Woche hatten die Gesundheitsminister:innen
       beschlossen, dass Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca künftig
       für alle möglich sind, wenn sich Impfwillige mit ihrem Arzt dafür
       entscheiden. Die Priorisierung mit einer festen Vorrangliste wurde auch für
       diesen Impfstoff damit schon voll aufgehoben.
       
       Von den 34,4 Millionen verabreichten Impfdosen stammen bisher nur rund
       18.000 von Johnson & Johnson. Die Lieferungen sollten nun zunehmen. Bis zum
       Wochenende wurden 7,6 Millionen oder 9,1 Prozent aller
       Bundesbürger:innen voll geimpft. Bald jeder Dritte hat mindestens eine
       erste Spritze bekommen: 32,3 Prozent. (dpa)
       
       ## Drosten: „Sommer kann ganz gut werden“
       
       Der Berliner Virologe Christian Drosten hat sich zuversichtlich über den
       Verlauf der [1][Coronapandemie] im Sommer gezeigt. „Ich denke, dass wir zum
       Juni hin erstmals Effekte sehen, die der Impfung zuzuschreiben sind“, sagte
       der Direktor der Virologie am Universitätsklinikum Charité am Sonntagabend
       im ZDF-“Heute Journal“. „Der Sommer kann ganz gut werden in Deutschland.“
       Gerade im Außenbereich werde wieder vieles zugelassen werden können,
       erklärte er auf die Frage nach Urlaub, Außengastronomie und Grillen mit
       Freund:innen. Man dürfe aber nicht zu früh in „totale Euphorie“ verfallen.
       
       Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000
       Einwohner:innen lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 118,6
       (Vortag: 121,5; Vorwoche: 146,5). Die Inzidenz geht seit etwa zwei Wochen
       kontinuierlich zurück.
       
       Für den Herbst werde die Herdenimmunität die Situation verbessern. „Die
       Krankheit wird im Herbst nicht verschwunden sein“, Ungeimpfte würden sich
       weiter anstecken und erkranken können, sagte Drosten. Aber eine
       unkontrollierte Verbreitung werde es so nicht mehr geben.
       
       Hinzu komme dann allerdings die Situation der noch ungeimpften kleineren
       Kinder. Viele Erwachsene hätten im Herbst ihre Impfung ein halbes Jahr
       hinter sich, und deren Schutz werde schwächer. Dabei gehe es dann weniger
       um die Gefahr einer eigenen Erkrankung der geimpften Erwachsenen als um das
       Risiko der Weitergabe des Virus an Kinder. Die Studien zu Impfungen
       kleinerer Kinder seien kompliziert und dauerten. „Ich bin nicht so sicher,
       ob man so schnell kleinere Kinder impfen kann“, sagte Drosten. (dpa)
       
       ## Söder: Lockdown über Juni hinaus möglich
       
       Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält eine Fortsetzung
       des Lockdowns mit der Bundes-Notbremse über Juni hinaus für möglich. Söder
       sagte am Sonntagabend im „Bild“-Politik-Talk, die Notbremse gelte
       gesetzlich bis zum 30. Juni. „Dann wird man sehen, wie die Gesamtlage ist.“
       Er fügte hinzu: „Bloß, weil ein Gesetz endet, ist Corona nicht vorbei.“
       Auch wenn die dritte Welle unter Kontrolle zu sein scheine, dürfe sich
       niemand täuschen lassen: „Wir sind noch nicht ganz überm Berg.“
       
       Hoffnung auf bessere Zeiten machte Söder den Schülerinnen und Schülern in
       Deutschland. Das nächste Schuljahr werde ein ganz anderes Schuljahr werden.
       Dafür müsse es „massenhaft schon vor Schulbeginn Schulimpf-Aktionen mit
       geschlossenen Gruppen-Impfungen“ mit dem jetzt zugelassenen Impfstoff ab 12
       Jahren geben.
       
       Sehr unzufrieden äußerte sich Söder über Probleme bei der Schaffung eines
       digitalen Corona-Impf-Nachweises: „Jedes Mal, wenn es um digitale Optionen
       geht, brauchen wir länger, obwohl wir doch ein super Technikland sind.“
       Söder verwies auf die Zuständigkeit des Bundesgesundheitsministeriums, das
       mit Hochdruck an dem Thema arbeite. Dies sei „kein Vorwurf, nur eine
       Feststellung“. (afp)
       
       ## Kurzarbeit sicherte bis zu 2,2 Millionen Jobs
       
       Die Bundesregierung hat einer Studie zufolge durch Kurzarbeit auf dem
       Höhepunkt der Coronakrise 2,2 Millionen Jobs gesichert. Damit habe die
       Bundesregierung sechs Mal so viele Stellen wie in der Finanzkrise 2008/2009
       gerettet, zitierte die „Süddeutsche Zeitung“ am Montag aus der Studie des
       Instituts für Makroökonomie (IMK) und der Universitäten Kiel und Münster.
       „Das deutsche Modell der Kurzarbeit ist eine super Sache“, sagte Andreas
       Peichl vom Ifo-Institut der Zeitung.
       
       Die Forscher:innen rechnen laut Bericht die geretteten Jobs aus der Zahl
       der gekürzten Arbeitsstunden hoch. Die Regierung hatte die Zuschüsse für
       die ausgeweitete Kurzarbeit im Sommer 2020 trotz Kritik auf dieses Jahr
       verlängert.
       
       Die IMK-Untersuchung zeigt allerdings auch, dass es für manche Beschäftigte
       finanziell knapp wird, wie die „Süddeutsche“ weiter berichtete. Während in
       der Finanzkrise 2008/2009 vor allem durch Tarifverträge abgesicherte
       Industriebeschäftigte in Kurzarbeit geschickt worden seien, seien es
       diesmal auch schlechter bezahlte Mitarbeiter:innen von Dienstleistern
       wie Restaurants oder Geschäften. Ein Single musste laut der Untersuchung
       trotz Kurzarbeitergelds zum Höhepunkt der Krise im April 2020 im Schnitt
       auf ein Fünftel seines Einkommens verzichten, das war doppelt so viel wie
       in der Finanzkrise. In den Branchen Kultur und Gastgewerbe lagen die
       Einbußen demnach bei durchschnittlich 30 Prozent. (afp)
       
       ## Pilotprojekt: Betriebe in Berlin impfen los
       
       In Berlin beginnt am Montag ein Pilotprojekt zum Impfen in Betrieben.
       Insgesamt 13.000 [2][Impfdosen] stellt die Senatsverwaltung für Gesundheit
       nach eigenen Angaben dafür aus dem Landeskontingent zur Verfügung.
       Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) will sich am Montag und Dienstag
       mit dem Verband der Betriebsärzte treffen. Der Bund hat den Beginn des
       Impfens in den Betrieben für den 7. Juni 2021 angekündigt.
       
       „Die Berliner Wirtschaft bereitet sich vor, um Impfkapazitäten in den
       Berliner Unternehmen aufzubauen. Wir starten mit unserem Pilotprojekt heute
       in sechs Betrieben der kritischen Infrastruktur mit 5000 Impfdosen“, teilte
       Kalayci am Montag mit. Mit weiteren 8000 Impfdosen sollen Berliner
       Unternehmen in das Pilotprojekt einbezogen werden.
       
       Das Impfen in Betrieben soll der Mitteilung zufolge somit erprobt und die
       Zeit bis zum bundesweiten Impfbeginn in Betrieben überbrückt werden. Die
       Senatsverwaltung bezeichnete die Möglichkeit als weiteren „Meilenstein“ des
       Impfmanagements neben den Zentren und Arztpraxen.
       
       Für den Start des Pilotprojekts haben die Pharma-Unternehmen Bayer und
       Berlin Chemie sogenannte „Impfstraßen“ aufgebaut, wie die Senatsverwaltung
       weiter mitteilte. Hier sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser
       Unternehmen, aber auch Beschäftigte der kritischen Infrastruktur – wie etwa
       die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Vattenfall und Berliner Wasserbetriebe
       – mitgeimpft werden. (dpa)
       
       ## Beamtenbund: Alle Lehrer:innen verbeamten
       
       Der Beamtenbund dbb fordert als Konsequenz aus der Coronapandemie die
       Verbeamtung aller Lehrerinnen und Lehrer. „Für die Kolleginnen und Kollegen
       im Lehramt wird die Pandemie noch lange nicht vorbei sein“, sagte der
       Vorsitzende Ulrich Silberbach der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb sei es
       an der Zeit für echte Anerkennung der tagtäglich erbrachten Leistungen.
       
       Viele Lehrkräfte seien „größten Belastungen“ ausgesetzt, sagte Silberbach
       und nannte die Umstellung auf digitalen Fernunterricht bei oft
       unzureichender Netzanbindung und technischer Ausstattung der Schulen, „das
       Hin und Her“ zwischen Öffnungen, Schließungen und Wechselunterricht,
       Coronatests an den Schulen und die Gefährdung der eigenen Gesundheit. Zudem
       gebe es nun die „schwierige Perspektive“, Lerndefizite bei Schülern trotz
       Personalmangels und ohne ausreichende Unterstützung durch
       multiprofessionelle Teams aufzuholen.
       
       Die Krise habe die Bedeutung des Beamtenstatus von Lehrkräften zur
       Aufrechterhaltung der Schulpflicht und der Sicherstellung eines
       Unterrichtsbetriebs unter Pandemiebedingungen offengelegt, so der
       dbb-Vorsitzende. „Applaudieren oder warme Worte aus der Politik, die hier
       ein Stück weit versagt hat, reichen längst nicht mehr aus.“
       
       In Deutschland gibt es rund 800.000 Lehrerinnen und Lehrer. Nach
       dbb-Angaben sind rund 200.000 davon angestellte Lehrkräfte. Alle
       Bundesländer müssten ihren Lehrerinnen und Lehrern, die die Eignung dafür
       mitbringen, die Verbeamtung anbieten, forderte Silberbach. Zudem müssten
       sachgrundlose Befristungen der Vergangenheit angehören. „Drittens braucht
       es Anreize, damit genug qualifizierte junge Leute den Weg ins Lehramt
       wählen, denn nur so wird sich der eklatante Personalmangel an den Schulen
       perspektivisch beheben lassen. Viertens müssen die bürokratischen Hürden,
       die gezielte Investitionen in unsere Schulinfrastruktur bremsen, beseitigt
       werden.“ (dpa)
       
       ## 7-Tage-Inzidenz sinkt weiter
       
       Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 6.922 neue Positiv-Tests. Das sind
       2.238 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz
       blieb mit 119,1 in etwa auf dem Niveau des Vortages (118,6). Der Wert gibt
       an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner:innen sich in den
       vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 54 weitere
       Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl
       der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 84.829. Insgesamt wurden
       bislang mehr als 3,5 Millionen Fällen Menschen in Deutschland positiv auf
       das Coronavirus getestet. (rtr)
       
       10 May 2021
       
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